Berlin und Cölln

An einem 7. April

1460 Bischof Dietrich von Brandenburg erteilt zum Bau der Berliner Nikolaikirche einen Ablaß.
1492 Kurfürst Johann Cicero verleiht seinem Rat Johann Stauffmel, der sich in der Mark ansässig machen will, ein Haus zu Cölln, das des Kurfürsten Hofmarschall Christoph von Aufseß bisher inne hatte.
1691 Kurfürst Friedrich III. erläßt eine Verordnung über die Abschaffung der Stroh- und Schindeldächer sowie über den achtsamen Umgang mit Licht in den Ställen der Residenzstädte Berlin und Cölln.
1728 Jacques Lenfant, 40 Jahre lang Prediger an der französischen Kirche in der Friedrichstadt, stirbt in Berlin. Er war königlicher Konsistorialrat, Hofprediger, Mitglied der Preußischen Akademie der Wissenschaften und Beichtvater der Königin.
1740 In einem Reskript verbietet König Friedrich Wilhelm I. "die Vor- und Aufkaufferey auf denen Märckten zu Berlin" und droht bei Zuwiderhandlungen harte Strafen an. Damit sollte dem Wucher begegnet werden.
1741 Ins Magdeburger Feldlager setzt sich ein Artilleriezug von 33 sechspfündigen Kanonen, zwei Haubitzen und den dazugehörigen Munitionswagen "mit Bedeckung eines Corps von 118 Kanonieren und 12 Bombardiers" unter Kommando Hauptmanns von Dieskow in Marsch.
1742 Gegen Mittag rückt das Jung-Waldowische Kürassier-Regiment in die Stadt ein.
1784 Anläßlich der Erlangung des Bakkalaureats der Medizin liest Johann Georg Naumann ein Colleg "Über den Nutzen des veterinärmedizinischen Studiums für Menschenärzte".
1816 Der Lehrer Christian Konrad Sprengel stirbt in Berlin. Er wirkte von 1774 an als Lehrer an der Schule des Friedrichs-Hospitals in Berlin und an der königlichen Ecole militaire und wurde Rektor an der lutherischen Stadtschule in Spandau (bis 1794).
1829 Der Naturforscher Alexander von Humboldt wird vom König Friedrich Wilhelm III. beauftragt, durch den Baumeister Karl Friedrich Schinkel ein neues Sternwartengebäude projektieren zu lassen.
1839 Der Rixdorfer Damm (Kreuzberg) wird in Kottbusser Straße umbenannt. Ein weiterer Abschnitt des Straßenzuges erhielt den Namen Kottbusser Damm.
1839 Die Schlesische Straße (Kreuzberg) erhält im Zuge einer erstmaligen Benennung ihren Namen.
1848 Die Prinzenstraße (Kreuzberg) erhält im Zuge einer erstmaligen Benennung ihren Namen.
1849 Die Lübbener Straße (Kreuzberg) erhält im Zuge einer erstmaligen Benennung ihren Namen. Später wurde sie in Eisenbahnstraße umbenannt.
1849 Der Physiker und Meteorologe Heinrich Wilhelm Dove bekommt die Stelle eines "Wissenschaftlichen Beirathes bei dem mit dem statistischen Bureau verbundenen meteorologischen Institute" in Berlin im Nebenamt.
1849 Die Straße "Lausitzer Kommunikation" (Kreuzberg) erhält im Zuge einer erstmaligen Benennung ihren Namen. Später wurde die "Lausitzer Kommunikation" zusammen mit der "Kottbusser Kommunikation" in Skalitzer Straße umbenannt.
1849 Der Lausitzer Platz (Kreuzberg) erhält im Zuge einer erstmaligen Benennung seinen Namen.
1849 Die Wrangelstraße (Kreuzberg) erhält im Zuge einer erstmaligen Benennung ihren Namen.
1849 Die Straße "Kottbusser Kommunikation" (Kreuzberg) erhält im Zuge einer erstmaligen Benennung ihren Namen. Später wurde sie in Skalitzer Straße umbenannt.
1849 Das Luisenufer (Kreuzberg) erhält im Zuge einer erstmaligen Benennung seinen Namen. Durch spätere Umbenennung kam es zur Aufteilung des Straßenzuges in Legiendamm, Segitzdamm und Oranienplatz.
1849 Das Elisabethufer (Kreuzberg) erhält im Zuge einer erstmaligen Benennung seinen Namen. Später wurde die Straße in zwei Abschnitte unterteilt und in Leuschnerdamm bzw. Erkelenzdamm umbenannt.
1849 Der Moritzplatz (Kreuzberg) erhält im Zuge einer erstmaligen Benennung seinen Namen.
1849 Die Waldemarstraße (Kreuzberg) erhält im Zuge einer erstmaligen Benennung ihren Namen.
1849 Der Heinrichplatz (Kreuzberg) erhält im Zuge einer erstmaligen Benennung seinen Namen.
1849 Die Zeughofstraße (Kreuzberg) erhält im Zuge einer erstmaligen Benennung ihren Namen.
1849 Die Eisenbahnstraße (Kreuzberg), die bei der Separation des Köpenicker Feldes neu angelegt wurde, erhält im Zuge einer erstmaligen Benennung ihren Namen. Später wurde sie in Manteuffelstraße umbenannt.
1865 Der Rechtsgelehrte, Diplomat und preußische Politiker Friedrich Ludwig von Rönne stirbt in Berlin. Er trat u.a. ein für die völkerrechtliche Anerkennung des Grundsatzes der Unverletzbarkeit der Person und des Privateigentums zur See im Kriege.
1879 Der Geologe Felix Wahnschaffe wird zum etatmäßigen Assistenten bei der Geologischen Landesaufnahme in Berlin ernannt.
1884 Der Platz am Halleschen Tor (Kreuzberg) wird in Blücherplatz umbenannt.
1891 Der Dresdener Naturprediger und Kleidungsreformator Johannes Guttzeit weilt zu einem Vortrag in der Stadt. Er hatte im Restaurant Dräsel, Friedrichstraße 35 (Mitte), eine große Zuhörerschaft.
1904 In Berlin beginnt die dreitägige zehnte "Allgemeine Versammlung der Deutschen Meteorologischen Gesellschaft", die 1883 in Hamburg gegründet worden war.
1905 Bei einem Schneefall in Berlin bei 0°C werden außerordentlich große Schneeflocken, einige bis zu 5x6x1 cm Größe, beobachtet.
1906 Die Brüder Alfred und Kurt Wegener, die mit einem Ballon zwei Tage zuvor in Berlin gestartet waren, landen in Aschaffenburg.
1911 Paul Diergart spricht in der Sitzung der Berliner Gesellschaft für Geschichte der Naturwissenschaften und Medizin über die Bunsen-Literatur zur Erinnerung an den 100. Geburtstag von Robert Bunsen.
1913 Das preußische Wassergesetz wird erlassen.
1921 In Berlin wird die Deutsche Fernkabel-Gesellschaft (DFKG) als Tochterunternehmen der Deutschen Reichspost, der AEG, den Firmen Siemens & Halske und Felten & Guillaume Carlswerk gegründet.
1927 Die Stadtverordnetenversammlung genehmigt Vereinbarungen der Stadt Berlin mit mehreren Kreditinstituten für den Bau von 27 000 Wohnungen.
1930 Eine bis zum 26. April dauernde Ausstellung von Möbel- und Dekorationsstoffen findet in Berlin C, Breite Straße (Mitte), im großen Ausstellungssaal des Hauses Rudolph Herthzog statt.
1930 Bei der Olex-Tankstelle Friedrichsfelde an der Straße Frankfurt/Oder-Berlin wird eine Auto-Lotsenstation eröffnet. Es wurde ein Tag- und Nachtdienst eingerichtet, so daß Chauffeur-Lotsen zum An- und Fortbringen von Fahrzeugen angefordert werden konnten.
1930 Im Krematorium Wilmersdorf wird im Beisein des Reichspräsidenten Hindenburg der General der Infanterie, Freiherr von der Goltz, beigesetzt.
1933 Mit dem Gesetz zur "Wiederherstellung des Berufsbeamtentums" beginnt die gezielte Entlassung jüdischer Wissenschaftler.
1933 Die Berliner Anwaltskammer teilt mit, daß von den bislang 3 500 in Berlin zugelassenen Rechtsanwälten mehr als zwei Drittel wegen ihrer jüdischen Abstammung die Gerichte nicht mehr betreten dürfen. Es gab nur wenige Ausnahmen.
1933 Der Schutzverband deutscher Schriftsteller schließt 12 weitere Schriftsteller aus. Unter ihnen befanden sich Anna Seghers, Ernst Toller, Ludwig Renn und Arnold Zweig.
1937 Gegen sieben führende Vertreter der katholischen Jugendbewegung beginnt ein drei Wochen dauernder Schauprozeß wegen Hochverrats. Der Hauptangeklagte Kaplan Dr. Joseph Ferdinand Cornelius Rossaint wurde zu elf Jahren Zuchthaus verurteilt.
1940 Im Olympiastadion in Charlottenburg eröffnet die deutsche Fußball-Nationalmannschaft ihr Länderspielprogramm des Jahres mit einem 2:2 gegen Ungarn.
1946 Die Berliner Mitglieder der SPD, die eine Vereinigung mit der KPD ablehnten, treten in Zehlendorf zu einem eigenen Parteitag zusammen.
1952 Die Rektoren der Freien Universität und der Hochschule für Politik in Berlin, Prof. Freiherr von Kreß und Dr. Otto Suhr, unterzeichnen einen Vertrag über Zusammenarbeit beider Institutionen.
1954 Die Polizei nimmt im Bezirk Reinickendorf 40 Demonstranten fest, die versuchten, eine FDP-Veranstaltung mit dem Bundestagsabgeordneten und ehemaligen Kommandeur der Division "Großdeutschland" , Hasso von Manteuffel, zu stören.
1960 Josef Orlopp, nach 1945 Stadtverordneter und Stadtrat, bis 1946 Mitglied der SPD, später Regierungsbeauftragter der DDR für den innerdeutschen Handel, stirbt. Beigesetzt wurde er am 20. April an der Gedenkstätte der Sozialisten in Friedrichsfelde.
1963 Etwa 1 000 Aktive mit fast 500 Booten aus 22 Sportgemeinschaften kommen zum traditionellen Anrudern auf der olympischen Regattastrecke nach Grünau.
1963 Der mexikanische Staatspräsident Adolfo Lopez Mateos weilt für sechs Stunden in Berlin. Er besichtigte u.a. den Mexikoplatz in Zehlendorf und war Gast bei Peter von Siemens, dem Präsidenten der Deutsch-Mexikanischen Gesellschaft.
1977 Das "Blütenfest" in Berlin-Britz findet in diesem Jahr ohne Baumblüte statt. Dafür gab es Graupelschauer bei Temperaturen um nur 7°C.
1978 Die Stolpische Straße im Stadtbezirk Prenzlauer Berg wird in Paul-Robeson-Straße umbenannt.
1979 UNO-Generalsekretär Kurt Waldheim wird anläßlich seines DDR-Besuches von der Humboldt-Universität die Würde eines Dr. jur. h.c. verliehen.
1979 Der Schriftsteller Bruno Apitz, geboren am 28. April 1900, stirbt in Berlin.
1993 Senatssprecher Michael-Andreas Butz erklärt vor der Presse, daß mit der Asbestbeseitigung im Palast der Republik (Mitte) begonnen werden soll.