Berlin und Cölln

An einem 23. April

1344 In der Übereignungsurkunde des Hochmeisters des Johanniterordens, Hermann von Werberg, an den Cöllner Bürger Johannes Ryke (Reiche) wird Marienfelde erstmals erwähnt.
1430 Kurfürst Friedrich I. belehnt Friedrich Nabel, Bürger zu Berlin, mit Gütern und Renten zu Teltow und in den Dörfern Dahlwitz und Wusterhausen.
1437 Der Landeshauptmann Hasse von Bredow überläßt den Städten Berlin und Cölln Renten aus den Dörfern Tempelhof, Mariendorf und Marienfelde.
1476 Kurfürst Albrecht Achilles mißbilligt die eigenmächtige Veränderung des Bürgereides durch den Rat zu Berlin und Cölln und schreibt die Form des Eides aufs neue vor.
1685 Generalleutnant Schön-Eck (Schöning) läßt 25 Gefangene aus Spandau bringen, die beim Bau der Befestigungen eingesetzt werden.
1742 Etliche Fahrzeuge mit Pulver gehen nach Schlesien ab.
1802 Der Gouverneur der Königlichen Militärakademie, Friedrich-Johann Eisenberg, verstirbt im Alter von 75 Jahren in Berlin.
1810 Der Entomologe Johann Karl Wilhelm Illiger wird als Leiter des neu gegründeten zoologischen Museums nach Berlin berufen.
1858 Max Planck wird in Kiel geboren. Der Physiker wurde im Jahre 1889 als Professor für mathematische Physik an die Berliner Universität berufen.
1882 Um neue Kommunalbezirke für Berlin festzusetzen, ordnet Kaiser Wilhelm I. auf Veranlassung des preußischen Staatsministeriums an, bis zum 1.Januar kommenden Jahres die Stadtverordnetenversammlung aufzulösen und Neuwahlen anzusetzen.
1889 In Berlin beginnt die dreitägige vierte "Allgemeine Versammlung der Deutschen Meteorologischen Gesellschaft", die 1883 in Hamburg gegründet worden war.
1891 Zwischen einer großen Anzahl zehn- bis zwölfjähriger Knaben findet in der Alten Jakobstraße (Mitte) eine verabredete Schülerschlacht statt.
1899 Die "Gesellschaft der Hundefreunde" veranstaltet im Restaurant "Lindner" in Pankow die erste Hundeausstellung. 640 Tiere stellten sich den Preisrichtern. 2 000 Mark Reingewinn und ca. 10 000 Besucher bestätigten den Erfolg.
1899 Die "Freie Volksbühne" veranstaltet mit der Aufführung von Webers "Freischütz" im Theater des Westens in der Kantstraße (Charlottenburg) ihre erste Opernvorstellung. Der Eintrittspreis betrug 90 Pfennige.
1905 Der Physiker Walter Nernst kommt als Dozent an die Berliner Universität, wo er sich um die physikalische Chemie, insbesondere die Thermodynamik, verdient machte.
1920 Nach viertägiger Dauer wird der Kellnerstreik beendet. Im Hotel Esplanade einigten sich Arbeitgeber und Arbeitnehmer: Es erhalten die mit Kost und Wohnung Angestellten in den Hotels 25 Mark, in anderen Geschäften Angestellte 20 Mark Zulagen wöchentlich.
1920 Nach viertägiger Dauer wird der Kellnerstreik beendet. Im Hotel Esplanade einigten sich Arbeitgeber und Arbeitnehmer: Es erhalten die ohne Kost und Wohnung Angestellten in den Hotels 45 Mark, in anderen Geschäften Angestellte 40 Mark Zulagen wöchentlich.
1920 Nach viertägiger Dauer wird der Kellnerstreik beendet. Im Hotel Esplanade einigten sich Arbeitgeber und Arbeitnehmer: Es erhalten die nur mit Kost Angestellten in den Hotels 35 Mark, in anderen Geschäften Angestellte 20 Mark Zulagen wöchentlich.
1930 Laut einer amtlichen Bekanntmachung werden für das Steuerjahr 1930 - Zeitraum 1.4.1930 bis 31.3.1931 - im Bereich der Berliner Stadtsynode von den kirchensteuerpflichtigen Evangelischen als Kirchensteuer 10 von Hundert der Einkommensteuer 1929 erhoben.
1938 Anläßlich des 80. Geburtstages von Max Planck findet in der Deutschen Physikalischen Gesellschaft zu Berlin eine Festsitzung statt. Die Begrüßungsansprache hielt der Vorsitzende der Gesellschaft C. Ramsauer.
1942 Während Omnibuslinien wegen Treibstoffmangels z.T. eingestellt werden mußten, erweitert die BVG das Obusnetz auf drei Linien. Verstärkt kamen Obusanhänger zum Einsatz.
1945 Durch Artilleriebeschuß sowjetischer Einheiten werden die öffentlichen Verkehrsmittel vollständig ausgeschaltet.
1945 Angehörige der faschistischen "SS" erhängen am Gitter der Buchhandlung unter dem Stadtbahnbogen Friedrichstraße zwei junge Soldaten, weil sie ihr "Sturmgeschütz nicht in dem Zustand gehalten" hatten, "wie es der Führer befahl".
1945 In einer Ausgabe der Frontzeitung "Der Panzerbär" werden die Verteidiger des inneren Berlins aufgefordert, jeden "Verräter" zu erschießen oder aufzuhängen und "mit allen Kräften ihre Stellungen" zu halten.
1945 Sowjetische Truppen erobern Pankow, Frohnau, Schöneweide, Karlshorst und Köpenick. Umkämpft waren Neukölln, Tempelhof und Zehlendorf.
1945 Die sowjetische Armee besetzt den Flughafen Johannisthal.
1945 Der Kommunist Erwin Hübenthal wird vom sowjetischen Militärkommandanten als Ortsbürgermeister von Friedrichsfelde eingesetzt.
1945 Schloß und Park Friedrichsfelde werden durch die Rote Armee besetzt.
1945 Joseph Goebbels als Reichsverteidigungskommissar erläßt den Befehl, Berlin bis zum letzten zu verteidigen.
1945 Laut Befehl des Kriegsrates der 1. Belorussischen Front werden für die Berliner Bevölkerung 6 000 t Mehl, 1 250 t Fleisch, 75 t Schweinespeck, 12 000 t Kartoffeln, 550 t Salz, 500 t Zucker und 65 t Kaffee aus Armeebeständen zur Verfügung gestellt.
1948 Vor dem Hotel Esplanade am Potsdamer Platz (Tiergarten/Mitte) protestieren etwa 2 000 Studenten gegen die Zwangsexmatrikulation dreier Studenten von der Universität Unter den Linden.
1951 Die Geschäftsbereiche Forsten, Güter, Markthallen sowie Schlacht- und Viehhöfe werden vom Senat mit Wirkung vom 1. April 1951 aus der Zuständigkeit des Senators für Verkehr und Betriebe in die des Senators für Wirtschaft und Ernährung überwiesen.
1953 Der katholische Bischof von Berlin, Wilhelm Weskamm, protestiert in einem Schreiben an den Ost-Berliner Oberbürgermeister Friedrich Ebert erneut gegen die beabsichtigte Enteignung des Exerzitienhauses mit angeschlossenem Altersheim in Biesdorf.
1958 Zu Ehren des 100. Geburtstages von Max Planck findet in der Akademie der Wissenschaften der DDR in Berlin eine Festsitzung statt.
1959 Auf dem Gelände des Großtanklagers der Deutschen Shell AG am Salzhof (Spandau) wird die bisherige Lagerkapazität durch einen neuen 35 Millionen-Liter-Öltank verdoppelt.
1961 Ein Landwirt aus Blankenfelde (Oranienburg) flüchtet mit 500 Schafen bei Lübars über die dort noch nicht hermetisch abgeriegelte Grenze nach West-Berlin.
1976 Auf dem Marx-Engels-Platz, dem ehemaligen Platz des Berliner Stadtschlosses (Schloßplatz, Mitte) wird der "Palast der Republik", der u.a. der Volkskammer als Tagungsort dient, eröffnet.
1976 Infolge Trockenheit kommt es in Tegel zum ersten großen Waldbrand dieses Jahres in Berlin.
1984 Mehr als 10 000 Personen sind Teilnehmer des von rund 80 Organisationen getragenen Ostermarsches '84 "Gegen Nachrüstung in Ost und West, gegen Sozialabbau und gegen Ausbeutung der Dritten Welt". Ein Sternmarsch führte zum Steinplatz in Charlottenburg.
1985 Der Senat erteilt dem Westberliner Einzelhandel die Erlaubnis, während der Dauer der Bundesgartenschau von Mai bis September an neun Freitagen die Geschäfte bis 21 Uhr offen zu halten.
1991 15 Mitglieder der Umweltschutzorganisation "Greenpeace" besetzen, als Feuerwehrleute verkleidet, zwei Stunden lang das Brandenburger Tor, um gegen Atomkraftwerke als Energielieferanten für die neuen Bundesländer zu protestieren.
1993 Am Sandwerder (Wannsee) wird die erste japanische Schule in Berlin eröffnet.