Berlin und Cölln

An einem 13. Juni

1370 Der Rat zu Berlin und Cölln legt fest, daß nur Bürger der Stadt das Recht haben, Bier zu brauen, daß im Heiliggeisthospital in geringen Mengen Bier gebraut werden darf und daß fremde Biere nur mit Genehmigung des Rates ausgeschenkt werden dürfen.
1742 Der Generaladjudant und Obrist von Callnein kommt aus Stuttgart an, wo er das in königliche Dienste getretene Württembergische Dragoner-Regiment übernommen hatte.
1742 Hans Georg Wenzeslaus Baron von Knobelsdorff übergibt im Namen des Königs Friedrich II. der Königinmutter den Schlüssel für das Lustschloß Monbijou. Im Auftrag des Königs hatte er an das Schloß einen neuen Flügel angebaut.
1747 Der Grundstein für die katholische St. Hedwigskirche wird gelegt.
1804 Ein Erlaß des Ministers Reden legt fest, daß alle Eleven und Expectanten der Bergakademie nach Beendigung der halbjährlichen Wintervorlesungen von "sämtlichen Herren Lehrern in einem Examine öffentlicht geprüft werden".
1816 Auf Veranlassung von König Friedrich Wilhelm III. wird die "Vereinigte Artillerie- und Ingenieurschule" Unter den Linden 14 eröffnet. Das Wort "Ingenieurschule" tauchte hier zum ersten Mal auf.
1850 Wilhelm Werner wird in Mühlhausen Geboren. Der Geodät wurde 1902 an die Technische Hochschule in Charlottenburg berufen.
1856 Der Astronom Johann Franz Encke schlägt den Mathematiker Karl Theodor Wilhelm Weierstraß für die Aufnahme als ordentliches Mitglied der Berliner Akademie der Wissenschaften vor.
1874 Der preußische Minister August Freiherr von der Heydt stirbt in Berlin. Er setzte wichtige Neuerungen im Post- und Telegraphenwesen, beim Eisenbahn-, Straßen- und Kanalbau sowie im preußischen Gewerbewesen durch.
1878 Der Berliner Kongreß - die Versammlung der führenden Staatsmänner der europäischen Großmächte, die die endgültigen Friedensbedingungen des Russisch-Türkischen Krieges festsetzte - wird eröffnet.
1880 Der Architekt Johann Heinrich Strack, 1876 als "Architekt des Kaisers" geehrt, stirbt in Berlin.
1885 Die Pferde-Eisenbahn der Gemeinde Rixdorf (Neukölln) hat Betriebseröffnung. Die erste Strecke führte vom Rollkrug in Rixdorf (Herrmannplatz) zur Knesebeckstraße.
1888 Aus dem Karpfenteich der städtischen Anlagen in Treptow werden sechs junge Schwäne im Alter von elf Tagen von der Brutstätte gestohlen.
1891 Das Abgeordnetenhaus berät über das Wildschadensgesetz.
1891 In Charlottenburg findet eine strenge sanitäre Überwachung der durchziehenden russischen Auswanderer statt. Die Ärzte stellten bei vielen Auswanderern Folgen körperlicher Mißhandlungen fest.
1891 In der Gynäkologischen Klinik der Charité stellt Professor Gusserow seinen Zuhörern einen äußerst gewichtigen Neugeborenen vor. Der elfeinhalbpfündige Junge war eine Totgeburt.
1891 Im Lessing-Theater findet die Berliner Uraufführung der Oper "Cavalleria Rusticana" von Pietro Mascagni statt. Es spielte das Prager Opernensemble unter Leitung von Angelo Neumann.
1895 Der Mathematiker Fritz Kötter übernimmt die Professur für höhere Mathematik an der Bergakademie in der Invalidenstraße (Mitte).
1907 Professor Carl Müller, Dozent für Botanik an der Technischen Hochschule in Charlottenburg, stirbt in Berlin.
1919 Die am 15. Januar ermordete Rosa Luxemburg - ihre Leiche war erst am 31. Mai im Landwehrkanal gefunden worden - wird auf dem Zentralfriedhof Friedrichsfelde (Lichtenberg) beigesetzt.
1926 Das von Ludwig Mies van der Rohe entworfene Ehrenmal für die gefallenen und ermordeten Sozialisten auf dem Friedhof Friedrichsfelde (Lichtenberg) wird enthüllt. Es wurde 1935 von den Nationalsozialisten zerstört.
1929 Die Stadtverordnetenversammlung beschließt, eine größere Zahl von Grundstücken für die planmäßige Bebauung oder die Neuanlage von Straßen aufzukaufen, z.B. an der Rixdorfer Straße, an der Heerstraße und in der Gemarkung Ruhlsdorf.
1933 Die Stadtverordnetenversammlung beschließt eine steuerliche Begünstigung von Kulturfilmen, obwohl die Stadt davon Mindereinnahmen von 1,2 Millionen Mark hat.
1938 In der Sitzung der "Berliner Gesellschaft für Psychiatrie und Neurologie" geht Rosenhagen in seinem Vortrag über "Huntingtonsche Chorea" auf fortpflanzungsverhindernde Maßnahmen in betroffenen Familien ein.
1945 In Berlin erscheint als erste Zeitung der neu zugelassenen Parteien die "Deutsche Volkszeitung, Zentralorgan der Kommunistischen Partei Deutschlands". Chefredakteur war Paul Wandel.
1946 Die Alliierte Kommandantur weist den Magistrat an, ihr bis zum 30. Juni 1946 den Text eines Gesetz für die Kontrolle der Herstellung und des Vertriebs pharmazeutischer, biologischer und kosmetischer Erzeugnisse vorzulegen.
1947 Der Magistrat weist an, daß Weißbrot weiterhin nur auf amtsärztliches Attest auszugeben ist, da der Bedarf Berlins an Weizen nur zu zehn Prozent gedeckt werden kann.
1947 Da der schriftliche Behördenverkehr wegen des Mangels an Schreibmaschinenpapier zusammenzubrechen droht, erläßt das Hauptamt für Verbrauchsregelung des Magistrats Richtlinien über den Papierverbrauch der städtischen Behörden.
1948 Die britische Militärregierung gibt den Funkturm wieder für deutsche Besucher frei.
1953 Der Magistrat benennt die Berliner Allee im Bezirk Weißensee nach dem am 14. März 1953 verstorbenen tschechoslowakischen Staatspräsidenten in Klement-Gottwald-Allee um.
1958 Für das internationale Studentenheim Eichkamp an der Harbigstraße (Charlottenburg) wird feierlich der Grundstein gelegt. Es sollten fünf Wohnhäuser entstehen.
1975 Die zur Familie der Springspinnen gehörende Spinnenart Pellenes tripunctatus wird letztmalig im Forst Grunewald beobachtet.
1978 Über Berlin toben schwere Unwetter mit Regengüssen und Hagel. In der Kolonnenstraße in Schöneberg lag der Hagel zehn cm hoch; im Wedding mußte ein Mietshaus nach einer Panke-Überschwemmung geräumt werden.
1993 Als Resultat 60stündiger Niederschläge (seit 11. Juni) werden in Berlin extrem hohe Regenmengen registriert: an der Station Konradshöhe 100,8 und in Tegelort 106,9 Liter pro Quadratmeter.