Berlin und Cölln

An einem 20. Juni

1317 Markgraf Woldemar sichert den Bürgern der Stadt Spandau den ausschließlichen Gerichtsstand vor dem Stadtschulzen zu.
1370 Die Ratsleute von Berlin und Cölln erlassen für beide Städte ein Statut wegen Erhebung des Schosses (Jahressteuer) von Grundstücken, wegen des Bierschänkens und -brauens und wegen Erlangung des Bürgerrechts.
1426 Markgraf Johann der Alchimist verpfändet Stadt und Schloß Köpenick an Hans von Uchtenhagen.
1626 Der Hof-Wein-Visierer (Eichmeister) Christian Müller veröffentlicht die "Brot- und Semmel-Rechnung, wie die Bäcker beider Kurf. Brandenburg. Residenzstädte Berlin und Cölln das Brot und die Semmeln backen, auf jetziger gangbarer Münze ... ausgerechnet".
1693 Es wird die "Taxe (Preisliste) des Brenn-Holtzes in Berlin" erlassen. Danach galten u.a. folgende Höchstpreise: ein "Hauffen Kienen-Holtz umb drey Thaler" und "ein Hauffen Eichen-Holtz umb vier Thaler".
1741 Am Morgen trifft auf dem Wasserwege ein Fahrzeug aus Brieg (Schlesien) ein. Es brachte u.a. sieben kleine metallene Kanonen, die in Brieg erbeutet worden waren. Sie wurden von König Friedrich II. als Präsent für Generalmajor von Walrave bestimmt.
1829 Friedrich Gustav Gauß wird in Bielefeld geboren. Er war Geodät und langjährig im preußischen Finanzministerium tätig.
1851 Zwischen der Stadt Berlin und der Firma Siemens & Halske wird per Vertrag der Bau einer Feuermeldeanlage (als erste in der Welt) mit unterdirdischen Kabelverbindungen und zunächst 37 Feuerwachen beschlossen.
1865 Eine Allerhöchste Kabinettorder besagt, daß die Stadtmauer abgebrochen werden kann, da sie durch die Eingemeindung von Teilen Charlottenburgs, Schönebergs, Tempelhofs, der beiden Moabit, des Wedding und des Luisenbades im Jahre 1861 überflüssig wurde.
1865 Es wird beschlossen, die Mahl- und Schlachtsteuer ab 1. Juli an der neuen Weichbildgrenze (Stadtrechtsgrenze) zu erheben.
1870 In seiner Privatklinik in der Karlstraße hält der an Tuberkulose erkrankte Augenarzt Friedrich Wilhelm Ernst Albrecht von Graefe seine letzten Sprechstunden. Er verließ die Klinik in der Gewißheit seines nahen Todes.
1886 Die exotische Karawane der Natal-Zulu tritt zum ersten Male im "Neuen Hofjäger" auf.
1887 Die 1790 auf Anregung Friedrich Wilhelms II. gegründete Tierarzneischule wird "Königliche Tierärztliche Hochschule" mit den naturwissenschaftlichen Leitdisziplinen Physiologie und Bakteriologie.
1891 Der Kassenkontrolleur der Schlächterinnung, Josef Hofrichter, begeht Selbstmord.
1894 In einem Brief an die philosophische Fakultät der Berliner Universität regen Berliner Wissenschaftler die Errichtung eines Lehrstuhls für Astrophysik an.
1915 Der Techniker und Gründer der "Allgemeinen Elektrizitäts-Gesellschaft" (AEG), Emil Rathenau, stirbt in Berlin. Beigesetzt wurde er auf dem Städtischen Friedhof Oberschöneweide an der Wuhlheide.
1918 Der Maschinenbauer und Schriftsteller Hermann Essig stirbt in Berlin in einem Feldlazarett. Essig erhielt 1914 den Kleist-Preis für Literatur.
1920 Nach dem Gesetz vom 27. April 1920 über die Bildung der neuen Stadtgemeinde Berlin finden erstmals Wahlen zur neuen Stadtverordnetenversammlung und zu den 20 Bezirksversammlungen statt.
1926 Beim Volksentscheid über einen Gesetzesentwurf zur entschädigungslosen Enteignung von Fürstenvermögen liegt in Berlin der Anteil der "Ja"-Stimmen bei fast 100 Prozent.
1936 Die ersten Olympia-Kämpfer ziehen ins Olympische Dorf (nahe Döberitz) ein.
1936 Erste Gäste aus Übersee treffen in Berlin ein und nehmen im Olympischen Dorf Quartier.
1936 In Olympia (Griechenland) wird das Olympische Feuer entzündet, das über eine Strecke von 3 075 km nach Berlin getragen wurde.
1946 Die Alliierte Kommandantur genehmigt die Ausgabe von Schülermonatskarten der BVG, die vom 1. Juli an gültig sind.
1946 Das Landesgesundheitsamt des Berliner Magistrats teilt mit, daß zum Kauf einer Eisenbahnfahrkarte keine Bescheinigung über eine erfolgte Entlausung mehr notwendig ist.
1946 Auf einer Kundgebung im Poststadion (Tiergarten) fordert der Vorsitzende der SPD, Dr. Kurt Schumacher, die Zulassung der SPD in der gesamten sowjetischen Besatzungszone.
1947 Auf Antrag der CDU ersucht die Stadtverordnetenversammlung den Magistrat, die zuständigen Stellen der Besatzungsmächte um eine Verringerung der hohen Lohn- und Einkommensteuersätze zu bitten.
1949 Etwa 700 Angehörige freier Berufe, Gewerbetreibende, Künstler, Schriftsteller und Geschäftsleute, die in Westberlin wohnen, aber nur Ostgeld einnehmen, gründen im Eichgarten (Steglitz) eine "Notgemeinschaft der Währungsgeschädigten".
1952 In der restaurierten Ehrenhalle des Olympia-Stadions werden für die drei bedeutenden Verfechter der olympischen Idee, Pierre de Coubertin, Ernst Curtius und Theodor Lewald, Reliefbildtafeln enthüllt.
1955 Im Berliner Telefonnetz werden die Rufzeichen den internationalen Empfehlungen angepaßt.
1957 Der Pavillon der Kunst Unter den Linden wird eröffnet.
1963 Während einer Verkehrszählung zwischen 6.30 Uhr und 12.30 Uhr passieren rund 25 000 Kraftfahrzeuge den Alexanderplatz.
1966 Das Berliner Post- und Fernmeldemuseum wird im Urania-Haus in Schöneberg eröffnet.
1970 Bei völlig wolkenlosem Wetter kommt es in Berlin zu einem kleinen Hitzewirbel, der in den Registrierungen des Meteorologischen Institutes der Freien Universität deutlich zu sehen war, sonst aber nicht wahrgenommen wurde.
1977 Der Schauspieler und Sänger Manfred Krug und seine Familie verlassen mit Genehmigung der DDR-Behörden Ost-Berlin und gehen in die Bundesrepublik.
1983 Der Regierende Bürgermeister teilt der Presse mit, daß die noch in West-Berlin lagernden erhaltenen Fassadenteile des 1935 wegen einer neuen Straßenführung abgebrochenen Ephraimpalais' dem Magistrat zum Wiederaufbau übergeben werden.
1991 Der Deutsche Bundestag in Bonn beschließt mit 338 gegen 320 Stimmen den Sitzes von Bundestag und Bundesregierung nach Berlin zu verlegen (Berlinumzug).