Berlin und Cölln

An einem 2. Juli

1325 Markgraf Ludwig der Ältere bestätigt die Rechte der Stadt Köpenick.
1542 Kurfürst Joachim II. Hektor bestätigt den Huf- und Waffenschmieden von Berlin und Cölln ihre Innungsrechte. Als Meisterstücke mußten Hufeisen, Mistforke und Axt vorgewiesen werden.
1703 Vor dem Kammergericht werden Haus und Apotheke des zu diesem Zeitpunkt bereits verstorbenen Spandauer Apothekers Daniel Erasmus versteigert.
1740 Die erste Nummer der französischsprachigen Zeitung "Journal de Berlin", die bis zum August 1741 zweimal in der Woche herauskommt, erscheint.
1823 Die "Struve-Soltmannsche Trinkbrunnenkuranstalt" in der Husarenstraße (Hollmannstraße, Kreuzberg) wird für das Publikum eröffnet, nachdem König Friedrich Wilhelm III. sie bereits am Vortage "in Allerhöchsten Augenschein" genommen hatte.
1844 Zum Bau der St.-Jacobi-Kirche in der Oranienstraße wird der Grundstein gelegt. Die Pläne stammten vom Hofbaurat Friedrich August Stiller.
1845 Der Apotheker Theodor Fontane, welcher nach Beendigung seines Militärdienstjahres als Rezeptar in der väterlichen Apotheke arbeitet, bekommt von seinem Vater ein Zeugnis ausgestellt. Eifer und Geschicklichkeit Fontanes wurden darin lobend erwähnt.
1863 Im Rahmen Berliner Mieterproteste kommt es zu Krawallen an der Schillingbrücke.
1864 Der Mathematiker Karl Theodor Weierstraß wird zum ordentlichen Professor für Mathematik an die Berliner Universität berufen.
1864 Das Haus des Berliner Handwerkervereins, Sophienstraße 15, wird mit einer Rede Franz Dunckers eröffnet.
1865 Lily Braun wird in Halberstadt als Tochter in einer adligen preußischen Offiziersfamilie geboren. Sie lebte seit 1890 in Berlin, begann ihre literarische Karriere mit der Herausgabe der Memoiren ihrer Großmutter und widmete sich der Frauenbewegung.
1868 Julius Moses wird in Posen in der Familie eines jüdischen Kaufmanns geboren. Moses war Arzt, Sozialdemokrat und Reichstagsabgeordneter.
1874 Der Philologe und Pädagoge Rudolf Hercher hält seine Eintrittsrede als ordentliches Mitglied der Akademie der Wissenschaften in Berlin.
1874 Werner von Siemens hält seine Antrittsrede in der Preußischen Akademie der Wissenschaften.
1886 Das Wirtshaus "Zum großen Kurfürsten" an der Potsdamer Brücke (Kreuzberg) wird geschlossen.
1886 Die Insassen der Dalldorfer Irrenanstalt unternehmen mit ihren Wärtern eine Vergnügungsfahrt nach Waidmannslust.
1896 Der Physiker Emil Gabriel Warburg hält seine Antrittsrede in der Preußischen Akademie der Wissenschaften.
1896 Der Physiko-Chemiker Jacobus Hendricus van't Hoff hält seine Antrittsrede in der Preußischen Akademie der Wissenschaften.
1896 Der Physiker Friedrich Kohlrausch hält seine Antrittsrede in der Preußischen Akademie der Wissenschaften.
1908 Ein Jahr nach seiner Entpflichtung vom Amt stirbt in Berlin der Mediziner Oscar Liebreich, der die Fachrichtung Pharmakologie an der Berliner Universität begründete und sich mit einem eigenen Institut in der Dorotheenstr. 34 A (Mitte) etablierte.
1908 Der Physiker Heinrich Rubens hält seine Antrittsrede in der Preußischen Akademie der Wissenschaften.
1914 Albert Einstein hält in der Preußischen Akademie der Wissenschaften seine Antrittsrede. Sie enthielt eine kurze Darstellung seiner speziellen Relativitätstheorie.
1924 Anläßlich der 125-Jahrfeier der Technischen Hochschule in Berlin-Charlottenburg veranstaltet die Studentenschaft ein Sportfest auf dem Sportplatz Tiergarten.
1925 Der Physiker Friedrich Paschen hält seine Antrittsrede in der Preußischen Akademie der Wissenschaften.
1925 Der Physiker Otto Hahn hält seine Antrittsrede in der Preußischen Akademie der Wissenschaften.
1928 Die Straßenbahnlinie 8 "Nordring" wird mit einer Streckenlänge von 18,7 km in Betrieb genommen.
1929 Der Experimentalfilm "Der Mann mit der Kamera" des sowjetischen Dokumentarfilmregisseurs Dsiga Wertow gelangt im Beisein des Autors und weiterer sowjetischer Filmschaffender im Marmorhaus zur deutschen Erstaufführung und löst heftigen Meinungsstreit aus.
1945 Das Gaswerk Charlottenburg nimmt seinen Betrieb wieder auf.
1945 Die sowjetischen Besatzungsorgane übergeben amerikanischen Militärbehörden noch vor deren offizieller Beteiligung an der Verwaltung Berlins den Flughafen Tempelhof.
1945 Das der Abteilung Gesundheitswesen des Magistrats unterstellte Rettungsamt richtet einen behelfsmäßigen Krankentransportdienst und einen Krankenhaus-Bettennachweis ein.
1945 Die im Hauptgebäude der Berliner Universität ausliegenden Listen weisen bis zu diesem Tag 1 428 Anwärter für eine Immatrikulation aus. Darunter waren 775 Anwärter für das Medizinstudium.
1946 In Berlin wird auf Anregung des Freien Deutschen Gewerkschaftsbundes die "Kammer der Technik" für die sowjetische Besatzungszone gegründet. Gleichzeitig erschien mit sowjetischer Lizenz die erste Nummer der Zeitschrift "Die Technik".
1947 Der Bezirksbürgermeister von Neukölln, Wilhelm Dieckmann, stirbt.
1948 Der sowjetische Kommandant ordnet an, für die Bevölkerung des sowjetischen Sektors 600 000 Kubikmeter Holz in der sowjetischen Besatzungszone einzuschlagen. Die Bezirksbürgermeister sollten den Einschlag mit Berliner Arbeitskräften organisieren.
1949 Eine Skymaster-Maschine der US-amerikanischen Luftstreitkräfte bringt um 22.30 Uhr die 2 000 000. Tonne Fracht seit Bestehen der Luftbrücke nach West-Berlin.
1951 Der Arzt und erste Stadtrat für Gesundheitswesen nach dem Kriege, Prof. Dr. Ernst Ferdinand Sauerbruch, stirbt in West-Berlin.
1952 Zwischen den Bahnhöfen Schöneberg und Papestraße stoßen zwei S-Bahn-Züge zusammen. 190 Personen wurden zum Teil schwer verletzt.
1952 Auf dem U-Bahnhof Wittenbergplatz enthüllt der britische Stadtkommandant, Generalmajor Coleman, ein Stationsschild der Londoner Verkehrsbetriebe, das diese der BVG zum 50jährigen Bestehen der Berliner U-Bahn geschenkt hatten.
1953 Im Sitzungssaal des DDR-Finanzministeriums findet die traditionelle Leibniz-Feier der Deutschen Akademie der Wissenschaften statt. Es wurden 28 neue Mitglieder aufgenommen.
1955 Der Tierpark Friedrichsfelde (Lichtenberg) wird im Beisein des Präsidenten der DDR, Wilhelm Pieck, und des Oberbürgerneisters, Friedrich Ebert, eröffnet.
1959 Die von der Berliner Handwerkskammer errichtete Gewerbeförderungsanstalt in der Obentrautstraße (Kreuzberg) wird ihrer Bestimmung übergeben. Sie bot jeweils 350 Gesellen und Meistern die Möglichkeit, sich praktisch und theoretisch fortzubilden.
1960 Für das Universitätsjahr 1960/61 wird der Germanist Eduard Neumann erneut zum Rektor der FU gewählt. Der Bauingenieur Hans Lorenz wurde neuer Rektor der TU; er hatte dieses Amt schon einmal 1955/56 bekleidet.
1963 Der Schriftsteller Bodo Uhse stirbt im Alter von 59 Jahren in Ost-Berlin.
1981 Bei den DDR-Schwimmeisterschaften in Ost-Berlin stellt die 17jährige Ute Geweniger in 1:O9,39 min einen Weltrekord über 100 m Brust auf.
1982 Die Volkskammer verabschiedet ein Wassergesetz, in dessen ő 6 bestimmt wird, daß hinsichtlich West-Berlin das Ministerium für Verkehrswesen für alle die Wasserstraßen betreffenden Fragen zuständig ist.
1986 Aus der in Berlin 1929 gegründeten Fernseh-AG wird nach mehrfachen zwischenzeitlichen Umwandlungen das Unternehmen "Broadcasting Television Systems GmbH" als deutsch-niederländische Gesellschaft mit Sitz in Darmstadt.
1988 Johann Baptist Gradl, 1945 Mitbegründer der CDU in Berlin und Ehrenbürger der Stadt, stirbt in Berlin.
1990 Zwischen den wiedervereinten Teilen der Stadt verkehrt seit der Grenzschließung am 13. August 1961 der erste durchgehende S-Bahn-Zug.