Berlin und Cölln

An einem 20. Juli

1341 Acht Kardinäle verleihen der Nikolaikirche zu Berlin und der dazu gehörigen Kapelle mit Bestätigung des Bischofs Ludwig von Brandenburg einen 40tägigen Ablaß.
1395 Markgraf Wilhelm von Meißen bestätigt die Rechte und Privilegien der Städte Berlin und Cölln.
1741 Der Bau "zu einem großen und ansehnlichen" Opernhaus beginnt. Der Bauplatz lag in der Dorotheenstadt, zwischen dem Markgräflichen Palais und dem neuen Kanal.
1741 Der Regierende Fürst von Anhalt-Dessau (Leopold Fürst von Anhalt-Dessau, der Alte Dessauer) trifft aus dem Lager bei Genthien kommend in Berlin ein.
1742 60 Mann vom Markgräflichen Barenthischen Dragoner-Regiment treffen ein, um Remonte-Pferde abzuholen.
1742 Unter Führung des Generalfeldmarschalls Graf Truchses zu Waldburg trifft sein Infanterie-Regiment, das sich bei Lesch gut geschlagen hat, ein.
1742 Zwei aus Böhmen zurückgekehrte Bataillone der Garde zu Fuß marschieren in Potsdam ein.
1819 Ernst Karl Guhl wird in Berlin geboren. Guhl war Kunsthistoriker an der Berliner Universität.
1825 Karl Christian Eduard Hiersemenzel wird in Schönau (Schlesien) geboren. Der Jurist und Verfasser juristischer Arbeiten wurde 1859 Stadtrichter in Berlin, gründete im gleichen Jahr die "Preußische Gerichtszeitung" und die Juristische Gesellschaft.
1840 Der Hackesche Markt erhält nach dem Festungskommandanten Hans Christoph Friedrich Graf von Hacke, der die Bebauung dieses Geländes leitete, offiziell seinen Namen.
1847 Max Liebermann (Maler und Graphiker) wird in Berlin geboren.
1853 Durch eine Polizeiverordnung wird Maulkorbpflicht für Hunde angewiesen.
1865 Die höchste Lufttemperatur des 19. Jahrhunderts in Berlin wird mit 37°C gemessen.
1867 Gustav Schwalbe wird in Berlin geboren. Der Meteorologe war von 1892 bis 1934 Mitarbeiter am Preußischen Meteorologischen Institut.
1870 Der Augenarzt Friedrich Wilhelm Ernst Albrecht von Graefe, 1856 erster erfolgreicher Operateur des grünen Stars, stirbt in Berlin. Als seine bedeutendste Leistung gilt die Heilung des akuten Glaukoms durch Iridektomie.
1880 Nach Berlin berufen, zieht Robert Koch als Regierungsrat und Abteilungsleiter in das Kaiserliche Gesundheitsamt in der Luisenstraße 57 (Mitte) ein.
1887 Der Zahnarzt Joseph Linderer ("Zahnschmerzlinderer"), Mitbegründer der wissenschaftlichen Zahnheilkunde und erster Dozent dieses Faches an der Charité, stirbt in Berlin.
1891 Ein heftiger "Weiberkampf" tobt am Morgen vor dem Moabiter Kriminalgerichtsgebäude. Zeugen und Prostituierte, die zu einem Kuppelei-Prozeß kamen, waren aneinandergeraten.
1921 In einem Brief dieses Datums bedankt sich Reichsaußenminister Gustav Stresemann bei Geschäftsinhaber Hellmuth Späth für die Übersendung des "Späth-Buches", das aus Anlaß des 200jährigen Jubiläums des Gartenbaubetriebes herausgegeben worden war.
1932 Der Reichspräsident von Hindenburg bestätigt die Amtsenthebungen von Preußens SPD-Ministerpräsident Otto Braun und von SPD-Innenminster Carl Severing. Er unterstellte die preußische Polizei der Reichswehrgeneralität.
1932 Der Reichskanzler Franz von Papen verhängt über Berlin und Preußen den Ausnahmezustand und setzt die Preußische Regierung unter dem SPD-Politiker Otto Braun ab.
1935 Der Berliner Polizeipräsident Wolf Heinrich Graf von Helldorf weist an, die jüdischen Geschäfte am Kurfürstendamm zu schließen.
1936 Auf Anregung des Kommandeurs des Olympischen Dorfs richtet die Deutsche Reichspost für die Bewohner des Olympischen Dorfs eine Fernsehstelle ein.
1936 Der zum Olympia-Weltsender zusammengefaßte deutsche Rundfunk nimmt für alle Sender die Durchführung eines erweiterten Musikprogramms nach Mitternacht auf.
1944 Das Attentat des Oberst Claus Graf Schenk von Stauffenberg auf Hitler in der ostpreußischen Wolfsschanze mißlingt. Der Oberst und andere Mitverschwörer wurden noch in der Nacht im Hof der Zentrale des Ersatzheeres/Bendlerblock (Tiergarten) erschossen.
1945 Eine Steuermahnung wird bekanntgegeben. Danach waren bis zum 10.Juli Umsatzsteuer und Lohnsteuer für die Monate April bis Juni 1945 an die Finanzämter der Stadt zu zahlen.
1945 Der Magistrat gibt eine Neuordnung auf kulturellem Gebiet bekannt. Danach bedurften Kultur- und Lehrveranstaltungen einer beurkundeten Zulassung. Die Ausübung einer Tätigkeit ohne erforderliche Zulassung führte zur Schließung des Unternehmens.
1945 Der Polizeipräsident dringt in einer Bekanntmachung darauf, wieder die Verkehrsregeln zu beachten. Dies galt insbesondere für Fußgänger und Fahrradfahrer, die offensichtlich mehrheitlich regellos die Fahrbahn benutzten.
1947 Auf der Trabrennbahn in Berlin-Karlshorst findet vor 60 000 Zuschauern das erste Motorradrennen nach dem Krieg statt.
1947 Zum Gedenken an den 100. Geburtstag Max Liebermanns eröffnet das Hauptamt Kunst des Magistrats in den Ausstellungsräumen des Westens in der Albrecht-Achilles-Straße (Wilmersdorf) eine Ausstellung mit Werken des Malers.
1948 Auf einer Pressekonferenz erklärt der vom Landesgesundheitsamt eingesetzte Referent für Tuberkulosekrankheiten, daß von den Lernanfängern des Jahres 1948 ein Drittel an Tbc erkrankt sei. An offener Tbc waren zu diesem Zeitpunkt 26 000 Berliner erkrankt.
1952 Die Witwe General Friedrich Olbrichts legt im Hof des ehemaligen Oberkommandos der Wehrmacht in der Bendlerstraße (Tiergarten) den Grundstein für das Ehrendenkmal zum Andenken an die Opfer des 20. Juli 1944.
1954 In den Messehallen am Funkturm wird ein viertägiger Parteitag der SPD eröffnet. In einer "Entschließung zur Außenpolitik" orientierte er auf die Fortsetzung des Kampfes um Wiederherstellung der Einheit Deutschlands in Freiheit.
1963 Die in München herausgegebene "Allgemeine Forstzeitschrift" widmet ein gesamtes, an diesem Tage erscheinendes Heft der Problematik des Berliner Waldes.
1968 In West-Berlin wird die Gedenk- und Bildungsstätte Stauffenbergstraße zum 24. Jahrestag des gescheiterten Attentats auf Adolf Hitler eröffnet.
1974 Das kühle Regenwetter der letzten Tage zwingt den Westberliner Einzelhandel zur Vorverlegung des Sommerschlußverkaufs.
1984 Zum 40. Jahrestag des gescheiterten Attentats auf Hitler predigen der evangelische Bischof von Berlin, Wolfgang Kruse, und Dominikanerprovinzial Karl Meyer (Köln) während eines ökumenischen Gottesdienstes in der Gedenkstätte Plötzensee.
1984 Am "Olympischen Tag" im Ost-Berliner Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark erzielt Uwe Hohn (ASK Potsdam) im Speerwurf mit 104,80 m - dem ersten Wurf über 100 Meter überhaupt - einen neuen Weltrekord.