Berlin und Cölln

An einem 10. August

1380 Ein Großbrand in der Doppelstadt Berlin-Cölln vernichtet insbesondere weite Teile Berlins, darunter das Rathaus, andere öffentliche Gebäude, fast alle Kirchen und zahlreiche Bürgerhäuser.
1489 Kurfürst Johann Cicero bestätigt seinem Hofrichter Peter Brackow das Gericht zu Müncheberg, das Burglehen und Niedergericht zu Berlin und seine sonstigen Lehen.
1508 Kurfürst Joachim I. Nestor fügt dem seiner Gemahlin Elisabeth an Spandau verschriebenen Leibgedinge die Jagd in und um das Amt Spandau, besonders in der Teltowschen Heide, hinzu.
1537 Kurfürst Joachim II. Hektor macht Andreas Schreck zu seinem Hauskellner im Schloß zu Cölln an der Spree.
1739 Die Dreifaltigkeitskirche, Simultankirche für die reformierte und die lutherische Gemeinde der westlichen Friedrichstadt, wird eingeweiht.
1740 Das General-Proviant-Amt wird mit königlicher Order davon unterrichtet, "daß die sämtliche Hospitäler und Armen-Häuser (in den Residenzstädten) von Erlegung der Krieges-Metze (Steuer) frey seyn sollen".
1802 Der Astronom Franz Ulrich Theodor Aepinus, langjähriger Professor der Astronomie in Berlin, stirbt in Dorpat (Tartu, Estland).
1807 Die Professoren Theodor Anton Heinrich Schmalz und Froriep werden beim König Friedrich Wilhelm III. vorstellig und bitten ihn, da Halle infolge des Tilsiter Friedens französisch war, "die Universität über die Elbe zu nehmen", d.h. in Berlin einzurichten.
1830 Der Ankauf eines zur Errichtung einer neuen Sternwarte bestimmten Bauplatzes wird genehmigt.
1837 Die Erdarbeiten am Bau der Eisenbahnanlage Berlin - Potsdam beginnen.
1846 Der Astronom und Philologe Christian Ludwig Ideler, Geheimer Regierungsrat und im Jahre 1809 einer der Gründer der "Gesetzlosen Gesellschaft zu Berlin", stirbt in Berlin.
1857 Johann Friedrich von Pommer-Esche, seit 1854 Mitglied des Staatsrates, wird in die Kommission des Staatrates berufen. Die Kommission sollte wichtige Fragen der Finanzverwaltung für Entscheidungen des Königs vorbereiten.
1861 Am Eröffnungstag des 2. Allgemeinen Deutschen Turn- und Jubelfestes, das bis zum 12. August andauert, wird in der Hasenheide (Neukölln) der Grundstein für ein Friedrich-Ludwig-Jahn-Denkmal gelegt.
1872 Das zehn Fuß hohe Bronzestandbild Friedrich Ludwig Jahns, vom Bildhauer Erdmann Encke geschaffen, wird auf dem nördlich vom alten Jahn'schen Turnplatz gelegenen Hasenheidenturnplatz errichtet.
1885 In Berlin wird der Internationale Telegraphenkongreß durch Generalpostmeister Heinrich von Stephan eröffnet.
1886 Der Komponist und Dirigent Eduard August Grell stirbt 86jährig. Er war von 1851 bis 1876 Direktor der Berliner Singakademie.
1886 Vor der zweiten Strafkammer des Landgerichts beginnen die Verhandlungen gegen den Kaufmann Simon Fischer. Dem früheren Direktor der Kunstgewerbehalle wurden Unterschlagung, Bankrott, Betrug und unbefugtes Spielen in auswärtigen Lotterien zur Last gelegt.
1891 Der Zeichner, Lithograph und Maler Oskar Wisnieski stirbt in Berlin.
1896 Otto Lilienthal, Ingenieur und Flugpionier, stirbt in Berlin an den Folgen der Verletzungen, die er sich am Vortag beim Absturz aus 15 m Höhe mit seinem selbstgebauten Flugapparat in den Rhinower Bergen zugezogen hatte.
1900 Die Umwandlung des Dampfstraßenbahnbetriebs in elektrischen Betrieb ist beendet.
1910 Der Ingenieur Friedrich Carl Glaser stirbt in Berlin. Er war Mitbegründer des "Vereins Deutscher Maschinen-Ingenieure".
1922 Der österreichische Elektrotechniker Gisbert Kapp stirbt in Birmingham. Kapp war nach einer Tätigkeit in der Industrie bis 1905 Privatgelehrter in Berlin.
1923 Der Vorsitzende der kommunistischen Reichstagsfraktion, Wilhelm Koenen, bringt ein Mißtrauensvotum gegen die Regierung Wilhelm Cuno ein.
1928 In der Senatsssitzung der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft wird vom Präsidenten der Gesellschaft die Ernennung Otto Hahns zum Direktor des Institutes für Chemie vorgeschlagen.
1930 Sonntagsrückfahrkarten mit besonderer Ermäßigung bietet die Deutsche Reichsbahn den Berlinern für den Ausflugsverkehr an. Beispielsweise kostete eine Fahrkarte 3. Klasse nach Dresden 9,60 Reichsmark und nach Lübbenau 4,60 Reichsmark.
1936 In der Deutschlandhalle am Funkturm beginnen die 172 olympischen Boxwettkämpfe. Um sie austragen zu können, wurde in den ersten drei Tagen in zwei Ringen gleichzeitig gekämpft.
1936 Für das Internationale Olympische Komitee (IOC) findet eine Fahrt nach Kiel statt, die mit einem Mittagessen an Bord von Schiffen der Kriegsmarine verbunden ist.
1938 Flugkapitän Alfred Henke startet mit einer viermotorigen Maschine vom Typ "Focke-Wulf Fw 200 Condor" zum ersten Nonstopflug von Berlin nach New York. Die Maschine benötigte für den Flug 24 Stunden, 36 Minuten und 12 Sekunden.
1938 Die Fernseh-Forschungsgesellschaft der Deutschen Reichspost beginnt, zusammen mit fünf deutschen Fachfirmen, mit der Entwicklung des deutschen "Fernseh-Einheits-Empfängers".
1945 Bürgermeister Schwenk macht in einem Schreiben an die Berliner Bezirksverwaltungen darauf aufmerksam, daß die Leichenbestattung in Anlagen, Gärten oder Höfen vom Polizeipräsidenten genehmigt werden muß.
1945 Das ehemalige Luftwaffenlazarett im Zoo-Bunker wird eine Abteilung des Robert-Koch-Krankenhauses. In zwei Etagen waren 250 Betten und drei Operationssäle sowie modernste Geräte und eine Röntgen-Großanlage vorhanden.
1945 Die Straßenbahnlinie 76 nimmt ihren Betrieb zwischen Zoo und Hubertusallee (Wilmersdorf) über den Kurfürstendamm wieder auf. Sie fuhr von 6.30 bis 20.30 Uhr alle sieben Minuten.
1945 In den frühen Morgenstunden gibt es ein Gewitter mit wolkenbruchartigen Regenfällen. Viele Menschen liefen vor Angst ins Freie. Sturm und Regen stürzten Bäume um, Fassaden stürzten herab. Wegen der vielen undichten Dächer gab es erhebliche Wasserschäden.
1951 Das neuerbaute Freibad Columbiadamm (Neukölln) wird durch den Regierenden Bürgermeister Ernst Reuter seiner Bestimmung übergeben.
1962 Der Nationalökonom und Soziologe Professor Dr. phil. Friedrich Max Martin Bülow stirbt im 73. Lebensjahr.