Berlin und Cölln

An einem 23. August

1440 Der Rat zu Magdeburg antwortet den Ratsherren zu Berlin auf deren Ersuchen um Auskunft, ob Johann Lange Auftrag gehabt habe, sie beim heimlichen Gericht zu verklagen.
1590 Eine erste Übersicht der Mühlenanlagen im Raum Berlin/Cölln findet sich im Erbregister des Kurfürsten Johann Georg.
1673 Sämtliche Innungen von Berlin und Cölln, die sich durch die Konkurrenz der Juden gefährdet sehen, wenden sich mit der Bitte an den Kurfürsten Friedrich Wilhelm, den Juden den Handel zu verbieten.
1700 Kurfürst Friedrich III. erläßt ein verschärftes Edikt, demzufolge in den Residenzstädten mit Einbruch, Einsteigen oder anderer Gewaltanwendung begangene Diebstähle mit dem Strange zu bestrafen sind.
1742 Aus Schlesien und Böhmen marschieren zwei Bataillone unter Führung des Generalleutnants von Linger ein. Bei jedem Bataillon befand sich eine "Janitscharen-Music".
1769 Karl Georg Maaßen wird in Kleve/Niederrhein geboren. Der Jurist wurde 1816 Generaldirektor für die Verwaltung von Gewerbe und Handel in Berlin und 1834 zum Gründungs-Initiator des Deutschen Zollvereins.
1785 Es erfolgt die feierliche Grundsteinlegung für Erweiterungsbauten der Charité, nachdem König Friedrich II. auf eine Eingabe des Armendirektoriums der Stadt mit einer Auftragserteilung reagiert hatte.
1813 Bei Großbeeren südlich von Berlin erringen Preußen und Russen gemeinsam den ersten größeren Sieg über die auf Berlin marschierende französische Armee.
1814 Der "Frauen- und Mädchen-Verein zum Dank für die Siege bei Groß-Beeren und Dennewitz" wird unter dem Patronat der Königin Augusta als wohltätiger Privatverein zur Unterstützung von Kriegsinvaliden gegründet.
1828 In einem vermauerten Keller im Gebäude des Königlichen Kriegsministeriums in der Wilhelmstraße ist eine gut erhaltene Mumie eines Bürgermeisters von Magdeburg zu sehen, der im Jahre 1678 verstorben war.
1848 Der allgemeine Arbeiterkongreß, an dem etwa 40 Delegierte aus dem Rheinland, den östlichen Provinzen Preußens, aus Sachsen und Hamburg teilnehmen, beginnt seine Tagung. Er endete am 3. September mit der Bildung der "Arbeiterverbrüderung".
1848 Die demokratischen Ausschüsse berufen eine Volksversammlung ein. 10 000 Menschen erschienen unter den "Zelten" im Tiergarten.
1849 Der Techniker Peter Nikolaus Caspar Egen, Vortragender Rat im Ministerium für Handel, Gewerbe und öffentliche Arbeiten sowie Direktor des königlichen Gewerbeinstituts, stirbt in Berlin.
1867 Zwischen Johann Georg Halske, der aus der Firma Siemens & Halske ausscheiden will, und Werner von Siemens wird ein Vertrag geschlossen, der die mit dem Austritt verbundenen Probleme regelt.
1886 In der Charlottenburger "Flora" tritt eine 25köpfige Gruppe von Sioux-Indianern auf.
1886 Heinrich Schliemann verläßt die Stadt in Richtung Ostende. Zuvor weilte er eine Woche in Berlin, um die dem königlichen Museum neu zugeführten Kunstschätze, Altertümer aus trojanischem Gebiet, zu ordnen.
1894 Die Eröffnung des Testaments der Witwe Agnes Wilhelmine Ebell ergibt, daß ein Teil der kapitalisierten Erbmasse, und zwar 14 023,59 Mark, in Form von Zinsen an arme Witwen des 22. Stadtbezirks verteilt werden sollen.
1935 Die Biologin Rhoda Erdmann, die sich als zweite Frau an der Berliner Universität habilitieren konnte, stirbt in Berlin.
1943 Ein Luftangriff zerstört Lankwitz zu 85 Prozent.
1943 Die ehemals von der Firma Kempinski bewirtschaftete und Ende 1941 "arisierte" Großgaststätte "Haus Vaterland" neben dem Potsdamer Bahnhof wird bei einem Luftangriff zerstört.
1945 Im Gebäude der ehemaligen Oberpostdirektion Berlin in der Dernburger Straße (Charlottenburg) wird eine Abteilung für Post- und Fernmeldewesen beim Magistrat von Berlin eingerichtet.
1945 Der Dirigent des Berliner Philharmonischen Orchesters, Leo Borchard, wird von einem amerikanischen Posten versehentlich angeschossen und getötet. Borchard fuhr in einem offiziellen britischen Wagen, dessen Fahrer bei Aufforderung nicht sofort anhielt.
1947 Bei einer Explosion im Vorortzug Velten-Kremmen, bei der Filmrollen und ein Kanister mit chemischer Flüssigkeit Feuer gefangen hatten, werden 30 Berliner getötet.
1948 Die Angestellten der Abteilung für Arbeit des Magistrats treten in einen vierstündigen Sitzstreik. Sie hatten ab 15. Juli 1948 kein Gehalt mehr bekommen.
1948 Der Berliner Publizist und Literaturhistoriker Paul Wiegler stirbt im Alter von 71 Jahren.
1950 Nach ihrer Wiederherstellung wird die im Krieg zerstörte Zossener Brücke über den Landwehrkanal in Kreuzberg dem Verkehr übergeben.
1950 Beim West-Berliner Berufsverband bildender Künstler wird der Verein für Kunsthandwerk gegründet
1954 In einer Urabstimmung nehmen die in der DAG organisierten Arbeitnehmer des öffentlichen Dienstes in West-Berlin mit knapper Mehrheit das Arbeitgeberangebot im Lohn- und Gehaltskonflikt an.
1958 In der Sporthalle an der Stalinallee (Karl-Marx-Allee) wird die erste "Berliner Modewoche" eröffnet. Sie sollte die Hauptstadt der DDR zum Modezentrum des Landes machen.
1959 Vor 20 000 Zuschauern belegt Bodo Lange (Zwickau) den 1. Platz bei den Europameisterschaften der Außenbord-Motorboote der Klasse B (251-350 ccm) auf dem Tegeler See.
1975 Wegen der anhaltenden Regenfälle ordnet eine Amtsleiterin in Berlin-Kreuzberg an, daß an diesem Samstag keine Briefe ausgetragen werden.
1975 Die Hochseilgruppe "Oskani" gibt am Europa-Center ein Gastspiel. Höhepunkt der Darbietungen war eine Motorradfahrt zum Dach des Europa-Centers auf einem 350 Meter langen Seil von der Hardenbergstraße (Charlottenburg) aus.
1983 In Berlin wird der 44. Sommertag (Lufttemperatur mindestens 25°C) seit dem 1. Juni des Jahres registriert.
1985 Eine sogenannte Traumgrenze des Sports wird bei einem internationalen Leichtathletik-Sportfest im Olympiastadion in Charlottenburg unterboten, als der Marokkaner Aid Aouita die 1500 Meter in 3:29,45 Minuten läuft.