Berlin und Cölln

An einem 25. September

1409 Markgraf Jobst gestattet den Einwohnern zu Berlin und Cölln, ihre Güter nach ihrem Belieben in Freienwalde, Finow oder anderen bequem gelegenen Orten auszuschiffen.
1685 Das Konsistorium der französisch-reformierten Kirche zu Berlin wendet sich mit einem Hilfeersuchen an den Kurfürsten Friedrich Wilhelm, da es nicht länger imstande war, für die Réfugiés (Flüchtlinge), die aus Frankreich eintrafen, allein zu sorgen.
1777 Der Naturwissenschaftler Johann Heinrich Lambert stirbt in Berlin. Lambert war Mitglied der Akademie der Wissenschaften und befaßte sich u.a. mit Mathematik, Astronomie, Magnetismus, Wärmelehre und Philosophie.
1811 Ludwig Carl Scabell wird in Berlin als Sohn des königlichen Oberwasserbauinspektors Scabell geboren. Scabell war Bauinspektor und Direktor der Brandpolizei.
1819 Der Naturforscher und Dichter Adelbert von Chamisso heiratet in Schöneberg Antonie Piaste.
1840 Anläßlich der 4. Säkularfeier zur Erfindung der Buchdruckerkunst wird mit Kgl. Genehmigung die "Gutenberg-Stiftung" ins Leben gerufen, aus der bedürftige Buchdrucker und Schriftgießer mit 20 Jahren Berufsausübung eine Unterstützung erhalten sollen.
1858 Friedrich Karl Albrecht Penck wird in Leipzig geboren. Im Jahre 1906 wurde er als Geograph an die Berliner Universität berufen.
1867 Der Gärtner Louis Mathieu - Nachfahre einer unter Ludwig XIV. aus Frankreich vertriebenen Familie - stirbt in Berlin. Er war Mitglied des Vorstandes der Gärtnerlehranstalt und verfaßte Pläne zum Nord- und Ostpark der Stadt.
1875 Der Architekt Ludwig Lohde, Lehrer an der Gewerbeakademie in der Klosterstraße (Mitte), stirbt in Berlin.
1876 Der Schriftsteller Adolf Glaßbrenner (Pseud. Adolf Brennglas) stirbt in Berlin. Er erhielt ein Ehrengrab auf dem Kirchhof III der Ev. Jerusalems- und Neuen Kirchengemeinde, Mehringdamm 21 (Kreuzberg).
1880 Die Grünauer Straße (Kreuzberg) erhält im Zuge einer erstmaligen Benennung ihren Namen. Später wurde sie in Ohlauer Straße umbenannt.
1880 Die Wendenstraße (Kreuzberg) erhält im Zuge einer erstmaligen Benennung ihren Namen. Später erfolgte eine Umbenennung in Spreewaldplatz.
1884 Die Friesenstraße (Kreuzberg) erhält im Zuge einer erstmaligen Benennung ihren Namen.
1886 In der Glockengießerei Gustav Collier in Zehlendorf werden vier Kirchenglocken gegossen. Zur Herstellung der Glocken wurden 85 Zentner Kupfer und Zinn verarbeitet. Drei der Glocken kamen nach Jeetze in der Altmark.
1894 Der in 6jähriger Bauzeit umgestaltete Mühlendamm wird nebst Schleuse und Brücke dem Verkehr übergeben.
1894 Der für die weitere Entwicklung Berlins bedeutsame Großschiffahrtsweg durch den Spreelauf wird eröffnet. Die Mühlen, Wasserräder und Mühlendamm-Kolonnaden waren vor dem Bau der neuen Schleuse am Mühlendamm (Mitte) abgerissen worden.
1894 Gerhart Hauptmanns Drama "Die Weber" wird nach vorangegangenem Verbot erstmals in einer öffentlichen Aufführung im Deutschen Theater gezeigt (eine interne Aufführung hatte dank des Einsatzes der Theatervereinigung "Freie Bühne" 1893 stattgefunden).
1902 Das bisherige Kabarett "Schall und Rauch" Unter den Linden wird von Max Reinhardt als "Kleines Theater" eröffnet.
1916 In Berlin tagt der Hauptausschuß des Deutschen Städtetages unter Vorsitz des Berliner Oberbürgermeisters Adolf Wermuth. Im Mittelpunkt der Beratungen standen die akuten Ernährungsprobleme.
1921 Der Zentralverein deutscher Staatsbürger jüdischen Glaubens veranstaltet in Berlin eine Kundgebung gegen antisemitische Angriffe, vor allem seitens des ehemaligen Generalquartiermeisters des deutschen Heeres, Fritz Ludendorff.
1921 2 000 Berliner Taxifahrer treten in den Streik, nachdem der Magistrat beschlossen hatte, die Tarife für Taxen um das Zehnfache und für Pferdedroschken um das Siebenfache zu erhöhen.
1922 In Berlin beginnt der dreitägige VII. Internationale psychoanalytische Kongreß unter dem Vorsitz von Sigmund Freud.
1923 Der Physiker Manfred von Ardenne schließt das Friedrich-Realgymnasium in Berlin erfolgreich ab.
1925 Nach dem Umbau wird das repräsentativste aller Ufa-Theater, der Ufa-Palast am Zoo, mit der Premiere von "Charleys Tante" wiedereröffnet.
1935 1 000 Paar Militärstiefel werden dem Wehrkreiskommando III, Berlin, übergeben. Sie waren ein Geschenk des deutschen Handwerks an Adolf Hitler zu dessen Geburtstag.
1935 Vor dem Schöffengericht Moabit muß sich der 49jährige Walter S. wegen Tierquälerei verantworten. Er hatte einer Siedlerfrau ein Huhn für ihre Hühnerzucht verkauft und es kopfüber mit zusammengebundenen Beinen in eine Papiertüte gesteckt, worauf es starb.
1945 Im Bericht über eine Pressekonferenz, die Stadtrat Klimpel zur Ernährung im bevorstehenden Winter abhielt, werden die Vorschläge von Horst Keiser, Vorsitzender der Gastwirte-Innung, zur Massenverpflegung mitgeteilt.
1945 Ein 33jähriger Mann, der seit Mai Leiter der politischen Abteilung der Polizeiinspektion Spandau war, wird vom britischen Militärgericht zu 15 Jahren Zuchthaus verurteilt. Ihm wurden schwere Übergriffe gegenüber der Bevölkerung nachgewiesen.
1945 Britische Soldaten dürfen wieder in deutschen Familien verkehren. Alle geltenden Befehle über das Umgangsverbot wurden aufgehoben. Nach Beschluß des Alliierten Kontrollrats waren damit alle zonenspezifischen Befehle über den Umgang aufgehoben.
1945 Das Hauptberufsamt des Berliner Magistrats teilt mit, daß "Kriegszwischenprüfungen" (Vorzeitige Abschlüsse für Lehrlinge, die 1945 zum Kriegseinsatz kamen) nicht als ordnungsgemäße Gesellenprüfungen anerkannt werden.
1948 Der sowjetisch lizenzierten Zeitungsvertriebsgesellschaft wird von den westlichen Militärregierungen in ihren Sektoren jede Betätigung untersagt.
1949 Im Kammersaal des Westberliner Rathauses wird die Deutsche Weltwirtschaftliche Gesellschaft neugegründet. Gewählter Präsident der Gesellschaft war Friedrich Spennrath, Vorsitzender des Vorstandes der AEG und des Industrieausschusses West.
1953 Der Magistrat verfügt die Eröffnung eines ständigen Kabaretts unter dem Namen "Die Distel" im "Haus der Deutschen Presse" am Bahnhof Friedrichstraße (Mitte).
1954 Nach einjähriger Bauzeit wird das neue Vereinshaus für den 1945 aufgelösten und 1948 wieder gegründeten "Verein Berliner Kaufleute und Industrieller e.V." in der Fasanenstraße (Charlottenburg) eingeweiht.
1954 Im Stadtbezirk Treptow wird das 200jährige Bestehen des Ortsteils Adlershof gefeiert.
1954 Die 5. Deutsche Industrie-Ausstellung wird auf dem Messegelände am Funkturm eröffnet.
1955 In Weißensee wird die neuerbaute Radrennbahn, die 8 000 Zuschauern Platz bietet, ihrer Bestimmung übergeben.
1958 Dem Forscher Manfred von Ardenne wird die Ehrendoktorwürde der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald verliehen.
1959 Im Reiter-Olympiastadion beginnt die dreitägige Deutsche Meisterschaft der Spring- und Dressurreiter.
1977 Berlin erlebt das dritte Sonnenscheinwochenende dieses Monats, das jedoch von starken Winden begleitet ist. Auf Westberliner Gewässern kenterten 49 Boote.
1984 Nach der Restaurierung erfolgt die Neuanbringung der etwa 90 Zentimeter hohen und etwa 100 Kilo schweren, nach Entwürfen von Schinkel geschaffenen zehn Victorien am Fries seiner Neuen Wache Unter den Linden.
1984 Reinickendorfs Bezirksbürgermeister Detlef Orwat enthüllt am Eingangstor der Borsig-Werke in Tegel eine Gedenktafel, die an die "Widerstandsgruppe Mannhardt" des Betriebes erinnert, deren führende Mitglieder vor 40 Jahren hingerichtet wurden.
1990 Senat und Magistrat beschließen mehrheitlich die Gründung der "Olympia 2000 GmbH".