Berlin und Cölln

An einem 2. November

1440 Kurfürst Friedrich II. Eisenzahn gestattet Claus von der Gröben, von der ihm verpfändeten Vogtei Potsdam das Dorf Neuendorf bei der Hakenmühle an Bartholomäus Schum, Bürger zu Cölln, zu veräußern.
1471 Kurfürst Albrecht Achilles nimmt in Berlin und an den folgenden Tagen in anderen märkischen Städten die Erbhuldigung entgegen.
1539 Räte und Bürgerschaft von Berlin und Cölln empfangen erstmalig das Abendmahl nach evangelischem Ritus, d.h. in beiderlei Gestalt. Damit hielt die Reformation in Berlin-Cölln ihren Einzug.
1549 Die Gebrüder Joachim und Hieronimus Reiche verkaufen der Stadt Berlin für 1 500 Gulden die Hälfte einer Teichstätte.
1699 Kurfürst Friedrich III. ernennt Andreas Schlüter zum Stadtbaudirektor.
1707 Johann Julius Hecker wird in Werden an der Ruhr geboren. Der Theologe und Prediger erwarb ein eigenes Schulhaus und gründete 1747 die erste ökonomisch-mathematische Realschule in Berlin.
1763 Der türkische Gesandte Achmet Effendi, Resmi Pascha, trifft mit einem Gefolge von 70 Personen in Weißensee ein. Dort wurden die Türken vorübergehend in der Meierei des Geheimrats Nüßler einquartiert.
1776 Johann Theodor Pyl geht auf Anraten seines früheren Vormundes, des Propstes Spalding, nach Berlin. Er hatte in Greifswald Medizin studiert und bildete sich in Berlin durch anatomische und praktische Kurse weiter.
1805 Durch eine königliche Kabinettsorder wird der ehemalige Königsplatz in "Alexanderplatz" umbenannt.
1810 Durch ein Edikt wird die Gewerbefreiheit für Apotheken eingeführt. Die Lösung eines Gewerbescheins berechtigte unter der Voraussetzung der fachlichen Qualifikation zum Betrieb einer Apotheke.
1816 König Friedrich Wilhelm III. unternimmt mit dem ersten in Deutschland gebauten Dampfschiff, der in Pichelsdorf bei Spandau vom Stapel gelaufenen "Prinzessin Charlotte", eine Havelrundfahrt.
1834 Der preußische Finanzminister Karl Georg Maaßen stirbt in Berlin.
1839 In der Großen Frankfurter Straße wird das "Nikolaus-Bürgerhospital", das auf einer Schenkung des Zaren basiert, mit einer Kapazität für 90 alte männliche Benefiziaten mit Berliner Bürgerrecht eröffnet.
1884 Der Neubau der Technischen Hochschule an der Berliner Straße (Charlottenburg) wird durch Kultusminister Gossler in Anwesenheit von Kaiser Wilhelm I. feierlich eingeweiht und an den Rektor und Senat übergeben.
1891 Dem Rektor der Technischen Hochschule in Charlottenburg wird als Amtszeichen eine goldene Kette verliehen.
1904 Am Großen Stern wird der Hubertus-Brunnen von Cuno von Hecktritz enthüllt.
1905 Der Physiko-Chemiker Walther Nernst wird zum ordentlichen Mitglied der Preußischen Akademie der Wissenschaften gewählt.
1907 Veranlaßt durch einen Brand in einem Warenhaus in Rixdorf (Neukölln) mit mehreren Todesopfern, erläßt der Polizeipräsident von Berlin "Sonderanforderungen für den Bau von Warenhäusern".
1909 Das von der Berliner Firma Siemens & Halske entwickelte und gebaute erste deutsche Großstadt-Fernsprechamt wird in München-Schwabing eingeschaltet.
1912 Die "Deutsche Gesellschaft für Beleuchtungstechnik" wird gegründet. Die erste Jahresversammlung des Vereins wurde 1913 in Berlin abgehalten, und der Präsident der Physikalisch-Technischen Reichsanstalt wurde zum Vorsitzenden der Gesellschaft gewählt.
1929 Ein städtisches Kinderhaus, das aus einem Kindertagesheim, einer Kleinkinderabteilung und einer Tageskrippe besteht, wird als modernste Einrichtung dieser Art in der Simplonstraße 15/16 (Friedrichshain) eröffnet.
1933 Bei der S-Bahn tritt eine Fahrpreissenkung in Kraft. Die Monatskarte kostete statt 13,50 nur noch 12 Mark, die einmalige Kurzstrecke in der 3. Klasse 15 Pfennig.
1933 Der bisherige Brandenburgische Verkehrsverband konstituiert sich im Berliner Rathaus als Landesverkehrsverband Berlin und Brandenburg neu. Mit ihm sollte der gewachsenen Bedeutung des Tourismus entsprochen werden.
1933 Die Reichsbahndirektion Berlin bezeichnet den Bahnhof Friedrichsstraße als den verkehrsreichsten S-Bahnhof Berlins. 1932 wurden hier 15,9 Millionen Menschen abgefertigt. Es folgten Alexanderplatz mit 13,1 und Schlesischer Bahnhof mit 11,6 Millionen.
1933 Ein Haus in Lichtenrade erhält den 100 000. Kabel-Stromanschluß. Damit versorgte die Bewag 89 Prozent aller Berliner Grundstücke mit Elektrizität.
1935 Die BVG dehnt den Nachtverkehr auf einer Reihe von Straßenbahnlinien zwischen der Innenstadt und den Vororten vom Sonnabend zum Sonntag bis gegen 3.30 Uhr aus.
1937 Die Pilotin und Flugkapitänin Hanna Reitsch führt in Berlin-Tempelhof den Hubschrauber Focke-Wulf FW 61 mit zwei Tragtriebwerken öffentlich vor.
1943 Bei den bisher schwersten nächtlichen Bombenangriffen kommen Hunderte Berliner ums Leben, ganze Stadtteile werden schwer zerstört.
1946 Die Internationale Bibelforscher-Vereinigung Zeugen Jehovas, Gruppe Groß-Berlin, veranstaltet in der Argus-Halle in Reinickendorf erstmals seit dem Verbot durch das nationalsozialistische Regime einen Kongreß.
1947 Die Organisation "Freie Deutsche Jugend" von Berlin veranstaltet im Friedrichstadtpalast ihre Gründungsfeier.
1956 Der jüdische Theologe Leo Baeck, ab 1912 bzw. 1913 in Berlin Gemeinderabbiner und Dozent an der Lehranstalt (später Hochschule) für Wissenschaft des Judentums, 1943-1945 im KZ Theresienstadt inhaftiert, stirbt 83jährig in London.
1963 Eine Gemäldegalerie wird erstmalig nach dem Zweiten Weltkrieg in drei nach historischem Vorbild wiederhergestellten Sälen und sieben Kabinetten in einem Teil des Bodemuseums in Ost-Berlin eröffnet.
1966 Der Physiker Joseph Wilhelm Debye, jahrelang Professor für Strahlenphysik in Berlin, stirbt in Ithaca bei New York (USA).
1982 Bei Potsdam ereignet sich ein schweres Zugunglück, das acht Tote und 55 Verletzte forderte. Der Zugführer hatte im Nebel die Signale übersehen.