Berlin und Cölln

An einem 3. November

1264 Mit Zustimmung seiner Söhne Johann III., Otto V. und Albrecht III. schenkt Markgraf Otto III. dem Kloster zu Spandau fünf Hufen Landes im Dorf Schöneberg.
1649 Bürgermeister und Rat erlassen eine "Revidirte und confirmirte Kirchen-Ordnung, wie es in beyden Pfarr-Kirchen zu Berlin in St. Nicolai und Marien mit den Stühlen, Begräbnissen, Geleuthe und andern künftig soll gehalten werden".
1683 Ein kurfürstliches Reskript weist das Consistorium an, "daß die Prediger in denen Residentzien keinen Wittwer oder Wittwe trauen sollen, so nicht ein Attestat von der Obrigkeit produciret, daß sie Richtigkeit mit ihren Kindern erster Ehe getroffen".
1686 Kurfürst Friedrich Wilhelm richtet an die Magistrate der Städte ein Zirkularreskript über die Durchführung von Kontrollen der Feuerstellen sowie die Anschaffung von Brandschutzausrüstungen.
1741 Brigademajor von Grumbkow trifft "unter Vorreitung von vier blasenden Postillons" in Berlin ein. Er überbrachte die Nachricht, daß am 31. Oktober 1741 die belagerte Stadt und Festung Neiß von den preußischen Truppen eingenommen wurde.
1782 Friedrich Wollanck wird in Berlin geboren. Der Jurist, der seit 1813 Justizrat beim Stadtgericht in Berlin war, betätigte sich auch als Komponist. Er war einer der Mitbegründer der Zelterschen Liedertafel und gehörte der Singakademie unter Fasch an.
1832 Friedrich Rüdorff wird in Werl geboren. Der Chemiker promovierte 1861 in Berlin und war ab 1883 Vorsteher des anorganischen Laboratoriums der Technischen Hochschule in Charlottenburg.
1838 Das "Gesetz über die Eisenbahnunternehmungen" wird in Preußen verabschiedet.
1849 General Friedrich Heinrich Ernst Graf von Wrangel übernimmt das Generalkommando des III. (brandenburgischen) Armeekorps, das er bis zum 19. Oktober 1857 führte.
1849 Der preußische Minister Carl Christoph Albert Heinrich von Kamptz, Ehrenbürger der Stadt, stirbt in Berlin.
1857 Fritz Kötter (Mathematiker) wird in Berlin geboren.
1871 Hanns Heinz Ewers wird in Düsseldorf geboren. Ewers wurde bekannt als Schriftsteller ("Alraune"), Kabarettist, Dramatiker, Regisseur (Show: "Der unsichtbare Mensch") und als Direktor der Berliner "Deutsche Bioscop GmbH".
1875 In der Sitzung der Geologischen Gesellschaft entwickelt der schwedische Geologe Otto Torell zum ersten Mal vor Berliner Fachkollegen seine Inlandeistheorie für Norddeutschland.
1883 Der "Berliner Lokal-Anzeiger", herausgegeben vom August Scherl-Verlag, erscheint zunächst als Wochenblatt.
1885 Anläßlich des 70. Geburtstages von Karl Weierstraß veranstaltet der Mathematische Verein an der Berliner Universität eine Festsitzung, an der der Jubilar teilnimmt.
1886 Vor den Schranken der 95. Abteilung des Schöffengerichts erscheint der 73 Jahre alte Tischler August Janisch. Er trat als Doppelgänger des Fürsten Bismarck auf und wurde angeklagt, im angetrunkenen Zustand von Kollegen "Zuwendungen" erbettelt zu haben.
1886 Im Verein der Berliner Weißbierwirte findet eine lehrreiche Debatte über den Konkurrenzkampf der Gastwirte statt. Fünf bekannte Etablissements stritten mit Gerichten und Delikatessen um die Wahl des Lokals, in dem das Stiftungsfest stattfinden sollte.
1897 Auf dem Tempelhofer Feld steigt ein von dem Holzhändler David Schwarz gebautes Ganzmetall-Luftschiff auf. Es bestand aus Aluminium, wurde von einem 12-PS-Daimler-Motor angetrieben und war weltweit das erste seiner Art. Es stürzte jedoch ab.
1907 Der erste "Internationale Funkentelegraphenvertrag" wird in Berlin abgeschlossen. Er war das Ergebnis der "Internationalen Konferenz zur Regelung der Funkentelegraphie" in Berlin.
1911 Für das neue Spandauer Rathaus wird der Grundstein gelegt.
1917 Die Vossische Zeitung meldet, daß von diesem Tage an Kartoffeln zur Streckung des Brotes mit verbacken werden dürfen. An die in die Speisefettkundenlisten eingetragenen Personen wurden je 125 Gramm Faustkäse verteilt.
1919 Paula Hertwig habilitiert sich in Zoologie an der Berliner Universität. Sie war die erste Frau, die an der Berliner Universität habilitieren durfte.
1920 Die 100. wissenschaftliche Sitzung der "Berliner Gesellschaft für Geschichte der Naturwissenschaften und Medizin" findet statt.
1925 Eine neue Bauordnung für Berlin wird als Polizeiverordnung erlassen. Sie trat am 1. Dezember in Kraft. Unter anderem verbot sie den Bau von Hinterhöfen und Seitenflügeln im Wohnungsbau und verlangte die Trennung von Wohn- und Industriegebieten.
1928 Die Kathedrale der russisch-orthodoxen Kirche am Fehrbelliner Platz (Wilmersdorf) wird eingeweiht. 1935 wurde das Gebäude vom Deutschen Versicherungskonzern, einem Wirschaftsunternehmen der Deutschen Arbeitsfront gekauft und als Bürogebäude genutzt.
1932 Der bis zum 7. November andauernde Streik von 22 000 Berliner Verkehrsarbeiter gegen eine Lohnsenkung von 2 Pfennig pro Stunde beginnt. Die BVG-Beschäftigten legten den Verkehr nahezu still. Nur die zur Reichsbahn gehörende S-Bahn verkehrte noch.
1933 Die Inhaber des seit Januar 1933 bestehenden Bankhauses Maaß & Sohn in der Neustädtischen Kirchstraße 15 (Mitte) werden wegen Depotunterschlagung verhaftet. Sie hatten der Kasse monatlich 3 000 Mark für eigene Zwecke entnommen.
1945 Das Schloßpark-Theater in Steglitz (zuvor als Kino genutzt) wird mit dem Stück "Hokus-pokus" von Curt Goetz in der Inszenierung von Boleslaw Barlog eröffnet.
1954 Die SED-Bezirksleitung von Groß-Berlin stellt in Heumanns Festsälen (Wedding) ihr Wahlprogramm für die am 5. Dezember 1954 in West-Berlin geplanten Wahlen vor.
1962 Das Gesetz zum Schutz der öffentlichen Grün- und Erholungsanlagen in West-Berlin wird erlassen.
1978 Auf der Transit-Autobahn bei Niemegk unweit von Berlin kommt es bei Nebel zu einer Massenkarambolage, von der etwa 25 Fahrzeuge betroffen waren.
1982 Die Neuinszenierung der "Kleinbürger" von Maxim Gorki hat im gleichnamigen Theater anläßlich seines 30jährigen Bestehens Premiere. Regie führte Albert Hetterle.
1988 Zwischen Berlin-Zehlendorf und Königs Wusterhausen wird Partnerschaft beschlossen. Sie entwickelte sich jedoch sehr kontrolliert, erst mit der Wende entstand eine freiere Grundlage.
1989 Die Ostberliner Presse beginnt mit der Veröffentlichung von Tagesmittelwerten des Schwefeldioxyd-Gehaltes für Meßpunkte in den Stadtbezirken Friedrichshain, Marzahn, Mitte, Köpenick und Prenzlauer Berg.
1993 Dem Sozialdemokraten Kurt Neubauer, ehemaliger Berliner Bürgermeister und Senator a. D., wird der Ehrentitel "Stadtältester von Berlin" verliehen.