Berlin und Cölln

An einem 29. November

1386 Der Landschreiber Ortwin weist die Ratsleute zu Berlin und Cölln an, 100 Schock Groschen aus dem Zolle beider Städte, die diese dem Markgrafen zu zahlen verpflichtet sind, an ihren Schreiber Heinrich Schowenfliet in bar zu entrichten.
1713 In der Berliner Anatomie, dem "Theatrum anatomicum berolinense", führt der Hofrat Maximilian Spener die erste öffentliche Leichensektion in Berlin vor.
1741 80 Remonte-Pferde treffen aus dem Hannoverschen in Berlin ein.
1742 Die bisher in Charlottenburg stationierte Garde du Corps trifft ein.
1742 König Friedrich II. trifft um 11.00 Uhr aus Potsdam kommend in Charlottenburg ein.
1742 Prinz und Markgraf Karl gibt am Mittag seiner Mutter sowie dem Hause Anhalt-Bernburg in seinem Haus ein "prächtiges Essen" für 27 Personen. Dabei wurde ein Konzert aufgeführt.
1832 Der Mediziner und Biologe Karl Asmund Rudolphi stirbt in Berlin. Er war in zwei Amtsperioden Rektor der Berliner Universität und setzte u.a. Ehrenpromotionen der Führer der Befreiungskriege durch. Ab 1809 war er Mitglied der "Gesetzlosen Gesellschaft".
1832 Der Mathematiker Christoph Gundermann wird an der Berliner Universität ehrenhalber promoviert.
1888 Max Planck wird zum außerordentlichen Professor für theoretische Physik an die Berliner Universität berufen.
1890 Ein "Kongreß der Dickleibigen" wird im großen Restaurationssaal des Passage-Panoptikums (Eingang Unter den Linden) eröffnet. Als Prämie für den Dicksten und Schwersten war ein lebendes Mastschwein ausgesetzt.
1890 Im preußischen Abgeordnetenhaus wird eine Interpellation beraten, welche Schritte die Staatsregierung zur Förderung und Nutzbarmachung der Kochschen Entdeckung, dem Tuberkulin, zu unternehmen gedenke.
1917 Der Reichskanzler Georg Graf von Hertling gibt in der Sitzung des Reichstages bekannt, daß der russische Volkskommissar für Auswärtige Angelegenheiten Trotzki und der Vorsitzende des Rates der Volkskommissare Lenin zu Friedensverhandlungen bereit sind.
1919 Das "Große Schauspielhaus" an der Weidendammer Brücke beginnt den Spielbetrieb mit der "Orestie" von Aischylos in der Bearbeitung von Carl Vollmoeller, mit der Musik von Einer Nilson und unter Regie Max Reinhardts.
1921 Der Bergbauingenieur Franz Anton Haßlacher stirbt in Bonn. Er war von 1880 bis 1892 Dozent für Aufbereitungskunde und Bergrecht an der Bergakademie Berlin.
1923 Einer der ersten Omnibusse mit Sauggas-Antrieb wird in Dienst gestellt.
1925 Im Lehrervereinshaus am Alexanderplatz wird der Rote Frauen- und Mädchenbund gegründet. Ernst Schneller, Mitglied des Politbüros des Zentralkomitees der KPD, hielt vor den 60 Delegierten das Referat.
1926 Der langjährige Stadtverordnetenvorsteher und Ehrenbürger der Stadt, Paul Michelet, stirbt in Berlin.
1933 In der Staatsoper hat Heinz Titjens Neuinszenierung von Wagners "Rheingold" Premiere. Damit wurde die Neuinszenierung des "Ringes" eingeleitet. Die Staatskapelle wurde von Wilhelm Furtwängler geleitet. Rudolf Bockelmann sang den Wotan.
1935 Nahe dem Messegelände (Charlottenburg) wird eine für die Olympischen Spiele errichtete Sporthalle, die "Deutschlandhalle", mit einem Fassungsvermögen von 20 000 Zuschauern, übergeben.
1945 Der Postscheckverkehr innerhalb Berlins wird wieder aufgenommen. Er war auf die seit der Besetzung Berlins eröffneten Konten beschränkt.
1946 Der frühere Berliner Stadtrat für Verkehr, Ernst Reuter, der in die Türkei emigriert war, kehrt nach Berlin zurück.
1958 Die am 16. November gewählte Stadtverordnetenversammlung wählt Friedrich Ebert (SED) erneut zum Oberbürgermeister sowie zunächst 18 der 21 Mitglieder des Magistrats.
1959 Für ein neues Gebäude der Meisterschule für Graphik und Buchgewerbe und der Fachschule für Optik und Phototechnik wird zwischen Marchstraße und Abbestraße (Charlottenburg) der Grundstein gelegt.
1962 Beim Richtfest für das GeWoBag-Bauvorhaben Charlottenburg-Nord vollzieht der Bausenator Rolf Schwedler gleichzeitig die Namensgebung in "Paul-Hertz-Siedlung" nach dem 1961 verstorbene Wirtschaftssenator.
1975 Propst Heinrich Grüber, Ehrenbürger der Stadt, stirbt in Berlin.
1979 In Berlin werden örtlich (z.B. auf Autos) gelblich-bräunliche Ablagerungen beobachtet. Es stellte sich heraus, daß es sich hierbei um Staub aus der Sahara handelte, der in Verbindung mit nächtlichem Regen gefallen war.
1982 Das über der Tiefgarage neu gestaltete Areal zwischen Ranke-, Marburger- und Augsburger Straße (Charlottenburg) erhält den Namen "Los-Angeles-Platz" nach West-Berlins einziger Partnerstadt.
1983 Das erste Glasfaserkabel wird durch ein Ferngespräch zwischen Bundespostminister Schwarz-Schilling und Kultursenator Hassemer in Betrieb genommen. Das System ersetzt Kupferkabel und ermöglicht Telefonate mit Blickkontakt zwischen Teilnehmern.
1992 Für den ersten Neubau einer jüdischen Schule seit über 50 Jahren in Berlin, der Heinz-Galinski-Schule, wird an der Waldschulallee (Charlottenburg) der Grundstein gelegt.