Berlin und Cölln

An einem 16. Dezember

1415 Die Städte Frankfurt, Berlin und Cölln verschreiben den Herzögen Otto und Kasimir von Stettin 1 937 1/2 Schock Böhmischer Groschen.
1481 Kurfürst Albrecht Achilles befiehlt den Ratsleuten von Berlin und Cölln sowie allen weltlichen und geistlichen Richtern, der St. Wolfgangsgilde zu Berlin bei der Einziehung ihrer Forderungen behilflich zu sein.
1716 Die "Renovirte Confirmation über die Handels-Ordnung und Gülden-Artickel der sämtlichen Teutschen und Frantzösischen Kauff- und Handels-Leute hiesiger Residentzien Berlin" des Königs Friedrich Wilhelm I. wird bekanntgegeben.
1741 Am Morgen exerziert König Friedrich II. mit seiner Leibgarde zu Fuß "sowohl im geschwinden Feuer, als auch in verschiedenen neuen Wandlungen und Handgriffen".
1832 Wilhelm Julius Foerster wird in Grünberg/Schlesien geboren. Der Astronom Foerster leitete von 1865 bis 1903 die Berliner Sternwarte.
1836 Ernst Gustav Benjamin von Bergmann wird in Riga geboren. Auf Initiative des Mediziners erfolgte die Gründung der ersten Rettungswache in Berlin. 1888 diagnostizierte er die Kehlkopferkrankung Kaiser Friedrichs III.
1859 Der Philologe Wilhelm Karl Grimm stirbt in Berlin. Zusammen mit seinem Bruder Jacob gab er 1812 die erste Sammlung der "Kinder- und Hausmärchen, gesammelt durch die Brüder Grimm" heraus.
1871 Wilhelm Häring, unter dem Pseudonym Willibald Alexis durch historische Romane wie "Der Roland von Berlin" bekannt, stirbt.
1871 Die erste Sitzung des Reichstages findet im früheren Gebäude der Königlichen Porzellanmanufaktur, Leipziger Straße 4, statt.
1878 Der Theaterdirektor Arthur Woltersdorff stirbt in Berlin. Er hatte 1864 das Meyselsche Theater vor dem Oranienburger Tor erworben und es als Woltersdorff-Theater bekannt gemacht.
1882 Fritz Walter Meißner wird in Königsberg (Ostpreußen) geboren. Der Physiker Meißner, der in Berlin Maschinenbau und Physik studierte, war in Berlin und München auf dem Gebiet der Tieftemperaturphysik tätig.
1886 Der Dichter Robert Linderer, Herausgeber der "Neuen Schaubühne", stirbt in Berlin. Er wurde auf dem jüdischen Friedhof in Weißensee begraben. Er schrieb für den Beobachter an der Spree amüsante Beiträge neben beliebten Operettentexten.
1893 Die Trauerfeier für den am 13. Dezember verstorbenen Stadtrat Hermann Duncker findet im Sterbehaus Nollendorfplatz 2 (Schöneberg) im Beisein des gesamten Magistrats, einer Abordnung der Stadtverordnetenversammlung sowie zahlreicher anderer Gäste statt.
1895 In einem Erlaß des Evangelischen Oberkirchenrats werden die Geistlichen vor sozialpolitischem Engagement gewarnt und aufgefordert, sich auf ihre seelsorgerischen Aufgaben zu konzentrieren.
1895 Paul Hindemith wird in Hanau geboren. Der Komponist wurde 1927 vom preußischen Kultusminister C. F. Becker als Kompositionslehrer an die Berliner Hochschule für Musik berufen, 1938 emigrierte er.
1899 Die Gemeindevertretung von Deutsch-Wilmersdorf faßt den Beschluß, die städtische Verfassung anzunehmen und einen Stadtkreis für sich zu bilden, was jedoch erst im Oktober 1906 seinen Abschluß fand.
1899 Der Spreetunnel zwischen Stralau und Treptow wird landespolizeilich abgenommen und für den Straßenbahnverkehr freigegeben. Er blieb bis Anfang der dreißiger Jahre in Betrieb. Da er durch Kriegseinwirkungen beschädigt war, wurde er nach 1945 zugeschüttet.
1899 Der Betrieb der Berliner Elektrischen Straßenbahn-AG wird eröffnet.
1902 Der Konstrukteur Julius Friedrich Pajeken stirbt in Berlin.
1905 Auf einer Sitzung der Stadtverordnetenversammlung beschließt die Kunstdeputation, die Bildhauer Josef Rauch, Ignatius Taschner und Georg Wrba mit der Ausführung der Modelle der Figuren für den Märchenbrunnen im Volkspark Friedrichshain zu beauftragen.
1906 Die Straßenbahn der Gemeinde Friedrichshagen wird von der "Städtischen Straßenbahn Cöpenick" übernommen. Gleichzeitig erfolgte die Umspurung auf Köpenicker Spurweite.
1907 Die Industriebahn Tegel - Friedrichsfelde wird eröffnet.
1909 Die 300. Berliner Gemeindeschule wird eröffnet.
1911 Max Planck hält in der Deutschen Chemischen Gesellschaft zum Thema "Über neuere thermodynamische Theorien" einen Vortrag.
1914 Der Chemiker Richard Willstätter wird zum Mitglied der preußischen Akademie der Wissenschaften gewählt.
1918 Der "Allgemeine Kongreß der Arbeiter- und Soldatenräte Deutschlands" (Reichsrätekongreß) wird eröffnet. Er tagte bis zum 21. Dezember im Preußischen Abgeordnetenhaus in der Prinz-Albrecht-Straße 5 (Vor dem Preußischen Landtag, Mitte).
1918 Anläßlich des Reichsrätekongresses in Berlin halten Anhänger des Spartakusbundes vor dem Preußischen Abgeordnetenhaus eine Kundgebung ab.
1920 Durch den Zusammenschluß von verschiedenen Vorgängern wird mit dem Aufbau des Landesarbeitsamtes Berlin begonnen.
1921 Charlotte Leubuscher habilitiert sich mit der Arbeit "Sozialismus und Sozialisierung in England" an der Berliner Universität. Sie war die dritte Frau, die an der Berliner Universität habilitierte.
1921 Die Versuchsanstalt für Luftfahrt erhält den Auftrag zur allgemeinen Nachprüfung aller im deutschen Luftverkehr befindlichen Flugzeuge auf ihre Verkehrssicherheit.
1924 Die Mitglieder des Verwaltungsausschusses der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft stiften die "Adolf-Harnack-Medaille" für besondere Vedienste um die Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft.
1925 Auf Initiative von H. Goldschmidt wird in Berlin der Liebig-Stipendien-Verein gegründet. Das Stipendium sollte deutschen Chemikern nach abgeschlossenem Hochschulstudium Unterstützung gewähren.
1930 Von Beamten der Zollfahndungsstelle wird in Oranienburg eine geheime Spritbrennerei ausgehoben. Der Spritbrenner, ein 32jähriger Engländer, wurde verhaftet. Er hatte bereits drei Monate Gefängnis wegen seiner Beteiligung am Opiumschmuggel erhalten.
1930 Egon Erwin Kisch liest in einer Abendveranstaltung der Ausstellung "Roter Aufbau in der USSR" in den Sophiensälen, Sophienstraße, aus eigenen Werken.
1930 Die Belegschaft der Meierei Bolle nimmt in einer Geheimabstimmung den am 15. Dezember vom Schlichtungsausschuß zur Beilegung des Lohnkonflikts gefällten Schiedsspruch an. Der Schiedsspruch sah ab 18. Januar 1931 eine Lohnkürzung von 2 - 3 % vor.
1931 Eine Gedächtnisfeier für den verstorbenen Vorsitzenden der Deutschen Pharmazeutischen Gesellschaft, Hermann Thoms, findet im Pharmazeutischen Institut in Berlin-Dahlem statt.
1933 Hitler übergibt ein Faß mit badischem Wein, das ihm junge Weinbauern in die Reichskanzlei gebracht haben, der chirurgischen Klinik in der Ziegelstraße.
1933 Zum Schülerwettbewerb "Höflichkeit im Verkehr" sind der BVG 3 757 Gedichte, Zeichnngen, Gemälde, Aufsätze, Plakate und einige Theaterstücke eingegangen. Die BVG vergab 524 Peise, darunter 24 Geldpreise.
1933 Bei einer Razzia der Schutzpolizei auf Radfahrer werden 1 656 Räder sichergestellt. Den Rädern fehlten vorwiegend Beleuchtung und Rückstrahler.
1933 Regierungsbaumeister Werner March und sein Bruder Walter werden von Adolf Hitler für die Umsetzung seines Olympiaplans eingesetzt. Eine halbe Million Kubikmeter Boden waren zu bewegen. 1 500 Bauleute sollten für zweieinhalb Jahre Arbeit finden.
1936 In der Deutschlandhalle organisiert die NSDAP eine propagandistische Großveranstaltung für das "Winterhilfswerk". 2 000 Jungen und Mädchen der Hitlerjugend beteiligten sich als Sänger.
1947 Auf einer Delegiertentagung beschließt die Gewerkschaft der Techniker und Werkmeister (GTW) die Gründung einer "Kammer der Technik Groß-Berlin" gegen den Widerspruch des FDGB und der SED-Delegierten.
1948 Der aus dem Jahre 1935 stammende und der im Bau befindliche neue Sendeturm des sowjetischen kontrollierten Berliner Rundfunks in Berlin-Tegel werden gesprengt.
1948 Die neugewählte Stadtverordnetenversammlung (Westsektoren) beschließt die Aberkennung der Ehrenbürgerschaft von Adolf Hitler, Hermann Göring, Joseph Goebbels, Wilhelm Frick und Wilhelm Pieck.
1963 Schulsenator Evers und der stellvertretende US-Stadtkommandant, Gesandter Calhoun, vollziehen die Umbenennung der Deutsch-Amerikanischen-Gemeinschaftsschule in der Molsheimer Straße in Dahlem in "John-F.-Kennedy-Schule".
1976 Durch starkes Glatteis auf der Autobahn Berlin - Hannover bleiben am Abend etliche Autos hinter Drewitz (Brandenburg) liegen.
1981 Für West-Berlin wird Smog-Warnung der Stufe I gegeben, die bis zum Folgetag andauert.
1981 Der Akademische Senat der Freien Universität erläßt die "Ordnung der Zentraleinrichtung zur Förderung von Frauenstudien und Frauenforschung".
1982 Der Tiefdruckwirbel "Pia" mit Westwind bis Stärke 11 entwurzelt in Dahlem eine 25 Meter hohe Buche. Der Weihnachtsbaum auf dem Ernst-Reuter-Platz (Charlottenburg) mußte vor dem Sturm gesichert werden.