Berlin und Cölln

An einem 23. Dezember

1539 Kurfürst Joachim II. Hektor belehnt die Stadt Spandau mit zwei Teilen des Dorfes Pankow.
1741 Am Morgen begibt sich König Friedrich II. nach Potsdam.
1741 Die beiden Grenadier-Kompanien des Regiments Prinz Ferdinand von Braunschweig treffen ein.
1741 Am Abend ist "Assemblee" beim Landjägermeister Grafen von Schwerin. Sie sollte bereits am Vortage stattfinden, mußte jedoch wegen einer Opernaufführung im Königlichen Hoftheater verschoben werden.
1753 Der Neubau der Sebastianskirche wird eingeweiht. Als 1802 die Cöllnische Vorstadt den Namen Luisenstadt erhielt, wurde auch die Sebastianskirche in Luisenstadtkirche umbenannt. Sie existiert heute nicht mehr.
1809 Christoph Wilhelm Hufeland, der als Leibarzt die königliche Familie nach Ostpreußen begleitet hatte, kommt nach Berlin zurück.
1809 König Friedrich Wilhelm III. kehrt nach dem Friedenschluß zu Tilsit mit seiner Familie aus Königsberg nach Berlin zurück.
1810 Die sterblichen Überreste der Königin Luise werden in das für sie angelegte Mausoleum im Schloßpark Charlottenburg umgebettet.
1810 Richard Lepsius wird in Naumburg/Saale geboren. Der Professor für Archäologie war ab 1865 Direktor des Ägyptischen Museums und ab 1851 Mitglied der 1809 gegründeten "Gesetzlosen Gesellschaft zu Berlin".
1840 Emil Lampe wird in Gollwitz in der Mark geboren. Der Mathematiker wurde 1889 an die Technische Hochschule in Charlottenburg berufen.
1841 Die "Evangelische Pastoral-Hülfsgesellschaft" Berlins erläßt ihre Statuten zur Einzelfallhilfe für in Not geratene Amtsbrüder mittels Beiträgen und Geschenken.
1849 Der Minister für geistliche Unterrichts- und Medizinalangelegenheiten verfügt, daß für die Charité "von nun an eine Direktion aus einem Arzt und einem Verwaltungsbeamten gebildet werden soll". Die selbständige Verwaltung begann am 30. März 1850.
1877 Das Ostend-Theater in der Großen Frankfurter Straße 132 (Frankfurter Allee), geleitet von den Direktoren Hermann Grünfeld und Arnold Lüders, wird für geladene Gäste, insbesonders die Presse, mit musikalischen und szenischen Darbietungen eröffnet.
1886 Viele Berliner bringen, einem alten Brauch folgend, geschmückte Christbäume auf die Gräber der Kinder.
1888 Das Berliner Dampfstraßenbahn Consortium eröffnet die Strecke Nollendorfplatz - Schöneberg - Friedenau - Steglitz.
1899 Martin Kirschner erhält die kaiserliche Bestätigung seiner Wahl zum Oberbürgermeister.
1899 Das Denkmal des Kurfürsten Georg Wilhelm mit den Bezugspersonen Konrad von Burgsdorff und Graf Adam von Schwartzenberg, geschaffen von Kuno von Uechtritz, wird in der Siegesallee (Tiergarten) enthüllt.
1900 Der Stadtschulrat Heinrich Walter Bertram wird zum Ehrenbürger der Stadt ernannt.
1911 Zwischen der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft und dem Verein Chemische Reichsanstalt wird ein Vertrag über die Errichtung eines Kaiser-Wilhelm-Institutes für Chemie zunächst auf die Dauer von 50 Jahren geschlossen.
1917 Das von Max Reinhardt inszenierte Stück "Der Bettler" von Reinhard Sorge wird im Deutschen Theater in der Schumannstraße aufgeführt.
1918 Zwischen Matrosen der Volksmarinedivision und Soldaten der Reichswehr kommt es in Stadtmitte zu bewaffneten Auseinandersetzungen.
1919 In der Zeitung "Cöpenicker Dampfboot" erscheinen Artikel, die sich entschieden gegen die Eingemeindung Köpenicks in die vorgesehene neue große Stadtgemeinde Berlin aussprechen.
1921 Das ungenügende Angebot an Weihnachtsbäumen nutzen Spekulanten zu Preissteigerungen aus.
1924 Der Film "Der letzte Mann" wird im Ufa-Palast am Zoo uraufgeführt.
1927 Der Magistrat veranlaßt, für bedürftige alte Bürger eine Weihnachtsfeier mit Essen im Festsaal des Roten Rathauses durchzuführen.
1927 Zusätzlich zur Stammbelegschaft der Stadtreinigung werden 4 000 Personen zur Straßenreinigung von Schnee, Eis, Matsch und Schmutz herangezogen.
1930 Der angesetzte Prozeß, den Brecht gegen die Nero-Filmgesellschaft in der Berufungsinstanz angestrengt hatte , fällt aus. Es war zu einer Einigung gekommen (Honorar und Filmfreigabe). Brecht wollte die Verfilmung der Dreigroschenoper verbieten lassen.
1931 Die "Truppe 1931", eine Theatergruppe unter Leitung von Gustav von Wangenheimm, bringt mit dem Stück "Die Mausefalle" ihre erste Inszenierung im Kleinen Theater Unter den Linden (Mitte) heraus.
1933 Die Operette "Clivia" von Nico Dostal wird im Theater am Nollendorfplatz uraufgeführt.
1933 Die Stadt Berlin erhält als weihnachtliche Sonderspende für Kleinrentner 2 800 000 RM. Die Bezirksämter wurden angewiesen, den 18 000 Kleinrentnern jeweils zehn, den Ehefrauen fünf und den Kindern unter 16 Jahren drei Mark auszuzahlen.
1940 Der Architekt Otto Rudolf Salvisberg stirbt. Er hatte sich in Berlin durch den Bau des ersten Sichtbeton-Geschäftshauses einen Namen gemacht. Viel Beachtung fand sein Entwurf für den Cecilienplatz in der Gartenstadt Frohnau.
1945 In Berlin trifft der erste Kriegsgefangenentransport aus der Sowjetunion ein.
1947 Im Gebäude des früheren Metropol-Theaters wird die neue "Komische Oper" mit der von Walter Felsenstein inszenierten "Fledermaus" von Johann Strauß eröffnet.
1954 In der Nacht vom 22. zum 23. Dezember tobt ein schwerer Sturm mit einer zeitweiligen Windstärke 10 über Berlin. Mehrere Ruinen stürzten ein und Dächer wurden beschädigt.
1962 Der Regierende Bürgermeister Willy Brandt und der scheidende USA-Stadtkommandant Albert Watson fliegen mit dem Hubschrauber zu einem "Weihnachtsbesuch" in die zum Westberliner Bezirk Zehlendorf gehörende Exklave Steinstücken.
1983 Zwei DDR-Grenzsoldaten durchschwimmen bei Dreilinden unter Zurücklassung ihrer Waffen den Teltowkanal und erreichen unbemerkt West-Berlin.
1988 Die Industriebahn-Gesellschaft Berlin mbH (IGB) wird zur Koordinierung und zum einheitlichen Betreiben aller Berliner Industriebahnen (bisher 16 Klein- und Privatbahnen im Gebiet Berlin-West) gegründet.