Kino im Zeughaus

Aktuelles Kinoprogramm


   

 

Filminhalte Juni 2004

 

Eine Veranstaltung in Zusammenarbeit mit dem Künsterlerklub »Die MÖWE« und dem Bundesarchiv-Filmarchiv Filmbegleitprogramm zur Ausstellung »Wilhelm Fraenger und Heinrich George – Bilder und Dokumente einer Freundschaft«

Der Sträfling aus Stambul
 D 1929, R: Gustav Ucicky, D: Heinrich George, Betty Amann, Trude Hesterberg, Paul Hörbiger, Willy Forst, 94’

Der Schmuggler Tom Zezi (Heinrich George) wird aus dem Gefängnis entlassen und steht vor den Scherben seiner Existenz. Sein bester Freund hat ihm die Freundin ausgespannt. Erst die Zufallsbekanntschaft mit einer jungen Vertreterin schenkt ihm neues Glück, er heiratet die junge Frau. Durch Intrigen seiner ehemaligen Kumpane, die wissen, dass Zezi bereits verheiratet ist mit einer Frau, die er seit Jahren nicht gesehen hat, wird die neue Existenz Zezis zerstört – Zezi ist Bigamist. Der Film stellt weniger schlüssige psychologische Handlungsmotive seiner Helden dar, als vielmehr die Mechanismen der Gesellschaft in der Zeit der Wirtschaftskrise, die in der lakonischen und unreflektierten Art der Darstellung erschreckend wirken. Das frühe Werk des aus Österreich gekommenen Regisseurs Gustav Ucickys wurde 1996 von der Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung restauriert.

mit Klavierbegleitung
am 01.06.2004 um 18.00 Uhr

 

Dreyfus 
D 1930, R: Richard Oswald, D: Fritz Kortner, Grete Mosheim, Heinrich George, Albert Bassermann, 115'

Frankreich im Jahr 1894. Weil der französische Generalstab einen Schuldigen für den Verrat militärischer Geheimnisse braucht, wird der Artilleriehauptmann und Generalstabsoffizier Alfred Dreyfus (Fritz Kortner), ein Elsässer jüdischer Abstammung, von der korrupten Militärjustiz zum Sündenbock gestempelt. Er wird degradiert und zu lebenslanger Haft auf die Teufelsinsel verbannt. Alle Personen, die um die Wideraufnahme des Prozesses ringen und sogar konkrete Beweise für die Fälschung des belastenden Materials finden, werden kaltgestellt, behindert und bedroht. Der Schriftsteller Emile Zola (Heinrich George) erhebt die Affäre in seiner berühmten Rede »J´accuse« – Ich klage an – endgültig zum Politikum. Auch er wird verurteilt. Damit wird der Fall zum Indikator für den Widerstreit zwischen einer progressiven Öffentlichkeit in Frankreich und den Vertretern einer reaktionären Militärführung. In betont thesenhaft-nüchterner Form und einer theaternahen Inszenierung setzte Oswald diesen für das Deutschland der dreißiger Jahre äußerst brisanten Stoff filmisch um. Dramaturgischer Höhepunkt ist Heinrich Georges Zola-Darstellung, dessen »Ich klage an« zum eigentlichen Leitmotiv des Films wird.
anschließend Filmgespräch mit Gästen

am 01.06.2004 um 20.00 Uhr

 

Schleppzug M 17 
D 1933, R: Heinrich George, D: Heinrich George, Berta Drews, Betty Amann, Maria Schanda, Wilfried Seyferth, 77'

Der Kahnschiffer Henner (Heinrich George) lebt mit Frau und Kind auf seinem Schiff. Er nimmt auch den Jungen Jakob (Wilfried Seyferth) bei sich auf, der von seinem Vater misshandelt wird, und lässt ihn an Bord bleiben, wo er kräftig mithilft. Eines Abends, als das Schiff am Kai einer Großstadt liegt, beobachtet Henner, wie ein Lagerschuppen ausgeraubt wird. Er schlägt die Diebe in die Flucht und rettet die junge Gescha (Betty Amann), die auch zur Clique gehört, aus dem Fluss. Gescha übt eine starke erotische Anziehung auf Henner aus. Jakob erkennt das nahende Familiendrama. Er treibt Gescha vom Schiff in die Stadt zurück, wo sie als Diebin wiedererkannt und verhaftet wird. Auf dieser Jagd durch die Stadt wird Jakob bei einem Unfall schwer verletzt. Henner kommt zur Besinnung und kehrt zu seiner Frau zurück. Der sozialkritische Unterton in der Geschichte vom biederen Kraftprotz wird mit einem scharfen Blick für das Milieu von George inszeniert und gespielt. Visuell brillant sind vor allem die Persiflagen auf die kleinbürgerlichen Gewohnheiten.

am 02.06.2004 um 18.00 Uhr

 

Der Postmeister 
Österreich 1940, R: Gustav Ucicky, D: Heinrich George, Hilde Krahl, Siegfried Breuer, Hans Holt, 95'

Der Postmeister (Heinrich George) lebt mit seiner Tochter Dunja (Hilde Krahl) in der entlegenen Provinz. Die Schönheit seiner Tochter fasziniert alle Durchreisenden, bis sie eines Tages den attraktiven Rittmeister Minskij (Siegfried Breuer) kennen lernt, der sie mit nach St. Petersburg, in die ersehnte, »große« Welt nimmt. Statt zu heiraten, wird Dunja die Mätresse einer ganzen Reihe von Kavalieren. Als sie dem jungen Offizier Mitja (Hans Holt) begegnet, beginnt sie an seiner Seite ein neues bescheidenes Leben. Der Postmeister, von Gerüchten angestachelt, kommt nach Petersburg um sich vom Leben seiner Tochter ein Bild zu machen und wird von einem rauschenden Hochzeitsfest, zu dem Dunja Minskij überredete, besänftigt. Mitja dagegen erfährt von der Vergangenheit seiner Verlobten und verlässt sie, woraufhin sich Dunja das Leben nimmt. Dank abgerundeter sensibler Charakterportraits wurde diese Puschkin-Adaptation zu einem Höhepunkt in der Laufbahn Heinrich Georges.

anschließend Filmgespräch mit Gästen
am 02.06.2004 um 20.00 Uhr

 

Berlin Alexanderplatz 
D 1931, R: Phil Jutzi, D: Heinrich George, Maria Bard, Bernhard Minetti,
Gerhard Bienert u.a., 88’

Nach vierjähriger Haft wird Franz Biberkopf (Heinrich George) aus dem Gefängnis entlassen. Er beginnt einen Straßenhandel auf dem Alexanderplatz aufzubauen. Der Ganove Reinhold (Bernhard Minetti) versucht Biberkopf mit etlichen Tricks und schlimmen Erpressungen, wobei Biberkopf einen Arm verliert, für einen Einbruch mit seiner Clique zu gewinnen. Gestraft vom Leben gibt Biberkopf klein bei, verliebt sich aber gleichzeitig in Mieze (Margarete Schlegel), die seine Gefühle erwidert und versucht, ihn von Reinhold fernzuhalten. Dafür wird sie von dem Ganoven ermordet. Döblins komplexes Großstadt-Puzzle wird in der Verfilmung auf den Überlebenskampf des Ex-Sträflings Biberkopf reduziert. Die berührende Verkörperung der Hauptfigur durch Heinrich George, die inspirierte Bild- und Geräuschmontage sowie die atmosphärische Dichte, die sich aus der genauen Beobachtung der Hinterhofszenerie ergibt, machen den Film zu einem einmaligen Erlebnis.

am 07.06.2004 um 18.00 Uhr

 

Das Mädchen Juanita (Frau über Bord)
 D 1952 (1944), R: Wolfgang Staudte, D: Heinrich George, Axel von Ambesser, Anneliese Uhlig, Charlotte Schelhorn, 85'

Robert Henseling (Axel von Ambesser) begeht einen folgenschweren Fehler, als er während einer Reise nach Marokko der heißblütigen Juanita (Charlotte Schellhorn) seine Liebe gesteht. Als er sich bereits wieder auf dem Schiff in Richtung Heimat befindet, springt die temperamentvolle, aber sichtlich naive Juanita kurzerhand ins Wasser, um an Bord genommen zu werden. Sie ist fest entschlossen, mit Robert nach Deutschland zu gehen und sieht es als selbstverständlich an, dass sie ihn dort heiraten wird. Nun gilt es, Juanita schnellstmöglich von ihrem Vorhaben abzubringen, denn bei einem Zwischenstop in Bordeaux wird Roberts Frau Helene (Anneliese Uhlig) zusteigen. Natürlich sind Verwicklungen und Verwirrungen nicht aufzuhalten. An Land werden alle von Roberts Onkel, dem Konsul Christoph Henseling (Heinrich George), empfangen, der seiner angeheirateten Nichte zum ersten Mal begegnet. Doch schon bald weiß auch er nicht mehr, wer denn nun eigentlich die Frau seines Neffen ist – Helene oder Juanita? Der Regisseur Staudte stand kurz vor der Abkommandierung an die Front als der Schauspieler Heinrich George darauf bestand, nur mit ihm als Regisseur den Film Frau über Bord zu drehen. Es wurde unter schlimmen Bedingungen gearbeitet und der Film mit schlechten Archivaufnahmen von Afrika und dem Passagierschiff »Bremen« gestreckt. Bei Kriegsende befand sich der Film im Schnitt und wurde zunächst nicht fertiggestellt. Unter neuem Titel kam der Film erst 1952, in einer leider nicht von Staudte erstellen Schnittfassung, in die Kinos.
anschließend Filmgespräch mit Gästen

am 07.06.2004 um 20.00 Uhr

 

Der große Schatten 
D 1942, R: Paul Verhoeven, D: Heinrich George, Heidemarie Hatheyer, Will Quadflieg, Marina von Ditmar, 95'

Bei den Bühnenproben zum »Richter von Zalamea« erkennen Robert Jürgensen (Will Quadflieg) und seine Frau Gisela (Heidemarie Hatheyer) entsetzt im Souffleur ihren früheren Intendanten Conrad Schroeter (Heinrich George) wieder.
Jürgensen, einst ein leichtsinniger Künstler, verführte damals – trotz seiner Bindung an Gisela, die ein Kind von ihm unter dem Herzen trug – skrupellos Schroeters junge Tochter Inge (Marina von Ditmar). Verzweifelt ging das Mädchen in den Tod. Als Schroeter von dem Selbstmord erfuhr, stand er dem Verführer seines Kindes in einer Aufführung des »Richters von Zalamea« gegenüber. Dem entsetzten Vater verwirrten sich dichterisches Spiel und grausame Wirklichkeit; blind vor Schmerz stürzte er sich auf den Zerstörer seines Glücks. Conrad Schroeter musste im Anschluss in eine Anstalt verbracht werden.
Jetzt findet der große Schauspieler die Kraft zur Versöhnung; er erkennt, dass Jürgensen sich gewandelt hat. Conrad Schroeter wird wieder in seinen früheren Beruf zurückkehren – als Intendant und begnadeter Menschendarsteller. Der Film fesselt vor allem wegen der Charakterdarstellung Heinrich Georges.

am 08.06.2004 um 18.00 Uhr

 

Der Biberpelz 
D 1937, R: Jürgen von Alten, D: Heinrich George, Ida Wüst, Rotraud Richter, Sabine Peters, Ewald Wenck, 90'

Der Film ist eine frühe Verfilmung von Gerhart Hauptmanns gleichnamiger Komödie. Es wird die Ära des »eisernen Kanzlers« Bismarck portraitiert und Staatsbeamtendünkel wie Sozialistenverfolgung gleichermaßen dem Gelächter preisgegeben. So gibt es Zeiten, in denen nichts sympathischer ist als eine Diebin, die unter dem Auge des Gesetzes stiehlt und hehlt. Die tüchtige und als ehrlich bekannte Waschfrau Wolff (Ida Wüst) ist eine Respektsperson. Sie geht als hart arbeitende Wäscherin in den besten Kreisen ein und aus.
Gleichzeitig profitiert ein jeder von ihrer Nebentätigkeit als Händlerin mit Naturalien aller Art – so manche Versorgungslücke schließt sie so in knappen Zeiten. Dabei sind ihre Delikte offensichtlich: der gewilderte Rehbock, das gestohlene Holz, der Einbruch beim alten Krüger und der Diebstahl seines Biberpelzes. Ihr Gegenspieler, Amtsvorsteher von Wehrhahn (Heinrich George), ist jedoch dermaßen in seine Jagd nach »demokratischen Elementen« verbissen, dass er anstelle der Diebin einen jungen Literaten verfolgt. Am Ende steht die Wolffen als Dorfheldin da.
anschließend Filmgespräch mit Gästen

am 08.06.2004 um 20.00 Uhr

 

Three Comrades
Drei Kameraden
USA 1938, R: Frank Borzage, D: Robert Taylor, Robert Young, Franchot Tone, Margaret Sullavan, Guy Kibbee, 98' | OmfU

Erich Maria Remarque hatte mit der Arbeit an dem Roman, der die Vorlage dieses Films war, bereits 1932 begonnen, nachdem er ein Jahr zuvor Deutschland verlassen hatte und in die Schweiz emigriert war. Remarque, der 1931 von einem Warschauer Jura-Professor für den Friedensnobelpreis vorgeschlagen worden war, wurde 1933 von den Nationalsozialisten auf den Index gesetzt, und seine Werke wurden verboten. Daher wurde der Roman »Drei Kameraden« erst 1936 in Kopenhagen veröffentlicht und erschien 1938 im Amsterdamer Exilverlag erstmals auf Deutsch. Im selben Jahr verfilmte der Regisseur Frank Borzage das Werk in den Studios von Metro-Goldwyn-Mayer.
Die Handlung von Three Comrades spielt im Berlin der 20er Jahre, wo politische Unruhen, Arbeitslosigkeit und wirtschaftliche Not den Alltag prägen. Dazwischen erwacht jedoch langsam wieder die im Krieg verschwundene Lebensfreude. Doch im Vordergrund steht eine Liebesgeschichte. »Einer der erregendsten Liebesromane unserer Zeit«, schrieb die New York Times 1937.

am 03.06.2004 um 18.15 Uhr
am 06.200406.2004 um 20.30 Uhr

 

The Road Back
Der Weg zurück 

USA 1937, R: James Whale, D: John King, Richard Cromwell, George Summerville, Andy Devine, Barbara Read, Louise Fazenda, 103' | OF

The Road Back, 1937 nach dem Roman von Erich Maria Remarque gedreht und als Fortsetzung von Lewis Milestones Welterfolg All Quiet on the Western Front gedacht, erzählt die Geschichte von Ernst Birkholz und seinen Kameraden, die das Ende des I. Weltkrieges an der Westfront erleben. Während sie den Rückmarsch in die Heimat antreten, bricht in Deutschland die Revolution aus. In der Heimat angekommen, müssen sie erkennen, daß von der Begeisterung, mit der man sie vor Jahren in den Kampf fürs Vaterland schickte, nichts geblieben ist. Die anfänglichen Hoffnungen auf eine grundlegende Revolution der bestehenden Verhältnisse wird bald enttäuscht. Der Weg zurück in ein Leben, wie sie es vor dem Krieg kannten, erscheint ihnen nach den Jahren im Schützengraben unmöglich. Das zivile Leben kommt ihnen nun langweilig und belanglos vor. Das Gefühl der Verlorenheit verstärkt sich noch, als auch die Kameradschaft, die sie vier Jahre an der Front aufrecht hielt, zu bröckeln beginnt. Denn während sich einige wenige mit den neuen Verhältnissen arrangieren oder als Schieber aus der allgemeinen Not Kapital schlagen, herrscht bei den meisten Orientierungslosigkeit.

am 03.06.2004 um 20.30 Uhr
am 06.200406.2004 um 18.15 Uhr

 

Urlaub auf Ehrenwort 
D 1937, R: Karl Ritter, D: Carl Raddatz, Rene Delgten, Berta Drews, Fritz Kampers, Beppo Brem, 90'

Im I. Weltkrieg fährt ein Zug voller Soldaten von der West- an die Ostfront. In Berlin soll er sechs Stunden Aufenthalt haben, und die Berliner Soldaten, die lange keinen Urlaub hatten, überreden den Leutnant, ihnen doch sechs Stunden »auf Ehrenwort« frei zu geben. Er tut es, denn er glaubt, er kenne seine Leute. Nun erzählt der Film in Episoden Geschichten von Soldaten und ihren Frauen oder Freundinnen. Im Stil der Arbeiterfilme der frühen dreißiger Jahre führt das Geschehen in Kneipen, Laubenkolonien, Artistenhotels, Schlafzimmer und elegante Boudoirs. Werden sie alle zur Abfahrtszeit des Zuges zurückgekehrt sein? Bei einigen wird es sehr knapp. Aber am Ende siegt doch »dieses verdammte Pflichtgefühl.« Zu der Zeit der Dreharbeiten war Hitler schon eifrig dabei, einen Krieg vorzubereiten. Da kam so ein Film gerade recht, um die richtige Stimmung unter den jungen Leuten zu machen...

am 04.06.2004 um 18.15 Uhr

 

Doktor Schiwago 
USA 1965, R: David Lean, D: Omar Sharif, Geraldine Chaplin, Julie Christie, Rod Steiger, Alec Guiness, Rita Tushingham, 185' | dt. Fass

Mit Doktor Schiwago konzentrierte Regisseur David Lean sein ganzes Können als Monumentalfilmer auf Boris Pasternaks überragenden Roman über einen Arzt und Dichter im revolutionären Russland.
Vor der Revolution kommt es zu einer schicksalhaften Begegnung zwischen dem verheirateten Mediziner Jurij Schiwago (Omar Sharif) und der jungen Lara (Julie Christie). Die Wirren der Oktoberrevolution führen beide als Liebende zusammen und trennen sie wieder. Ein gemeinsamer Winter ist der Höhepunkt in beider Leben, dann muß Lara vor den Revoltuionären fliehen. Sie sehen sich vor Jurijs Tod nicht wieder.
Robert Bolts Drehbuch brachte dem Film einen seiner fünf Oscars ein, und ein weiterer ging an das wiedererkennbarste Element von Doktor Schiwago: Maurice Jarres romantischer Soundtrack mit der immens populären Erkennungsmelodie »Lara's Theme«, die sich immer wieder durch die Handlung schlängelt.

am 05.06.2004 um 19.00 Uhr

 

Junge Frau von 1914 
DDR 1970, R: Egon Günther, D: Jutta Hoffmann, Klaus Piontek, Inga Keller, Fred Düren, Martin Flörchinger, Thomas Wolff, Teil 1: 77', Teil 2: 79'

Junge Frau von 1914 ist eine zweiteilige TV-Adaption des gleichnamigen Romans von Arnold Zweig. Der Film beginnt in München des Jahres 1914. Hier erleben die beiden Protagonisten den Kriegsausbruch: Leonore Wahl, Studentin und Bankierstochter aus Potsdam, und Werner Bertin, Student und angehender Schriftsteller, dem Arnold Zweig starke autobiographische Züge verlieh. Das ahnungslose Hineinschlittern in einen Krieg, dessen wahren Charakter die junge Vorkriegsintelligenz erst viel später erkannte, »ist im Film sehr echt geschildert, wie überhaupt die Atmosphäre jener Zeit ganz wirklichkeitsnah eingefangen ist, Wesensmerkmale des damaligen Bürgertums mit großer Treffsicherheit gekennzeichnet sind, entlarvend, doch stets differenziert und ohne jede Überzeichnung. Als Kontrast und Alternative zur trügerischen Wohlstandswelt des reichen Potsdamer Bankiershauses Wahl, von dem der mittellose Tischlersohn Bertin erst dann als Schwiegersohn akzeptiert wird, als es opportun erscheint, ein Familienmitglied im Felde zu haben, ist das Berliner Proletariermilieu der Familie Pahl eingeführt.« (Heinz Kersten)
Mit der Gestalt des Arbeiters Pahl machten die Autoren bereits eine Anleihe bei Arnold Zweigs Roman »Erziehung vor Verdun«, den Egon Günther drei Jahre später in drei Teilen ebenfalls für das DDR-Fernsehen verfilmte.

In Kooperation mit dem Deutschen Rundfunkarchiv Babelsberg
am 10.06.2004 um 18.15 Uhr Teil 1 | am 10.06.2004 um 20.30 Uhr Teil 2

 

Der Streit um den Sergeanten Grischa 
DDR 1968, R: Helmut Schiemann, D: Josek Karlik, Adolf Peter Hoffmann, Chewel Buzgan, Jutta Wachowiak, Teil 1: 97', Teil 2: 95'

Der Streit um den Sergeanten Grischa ist eine DDR-Fernseh-Verfilmung des gleichnamigen Romans von Arnold Zweig:
Unstillbares Heimweh treibt den Sergeanten Grigorij Iljitsch Paprotkin, genannt Grischa, zur Flucht aus einem deutschen Gefangenenlager. Die Flucht mißlingt ihm jedoch. Der Rat seiner Geliebten, der Partisanenführerin Babka, er solle sich als Überläufer Bjuschew ausgeben, erweist sich bei der erneuten Gefangennahme Grischas als verhängnisvoll: Nun verdächtigen ihn die deutschen Militärbehörden als russischen Spion und verurteilen Paprotkin alias Bjuschew zum Tode. Es hilft ihm nichts mehr, dass er seine wahre Identität überzeugend beweisen kann und dass das zuständige Kriegsgericht das Todesurteil revidiert. Der vorgesetzte Generalquartiermeister ignoriert die juristische Zuständigkeit des Divisionskommandanten und lässt das Urteil vollstrecken.
in Kooperation mit dem Deutschen Rundfunkarchiv Babelsberg

am 11.06.2004 um 18.15 Uhr Teil 1 
am 12.06.2004 um 18.15 Uhr Teil 2

 

Erziehung vor Verdun. Der große Krieg der weißen Männer. 
DDR 1973, R: Egon Günther, D: Klaus Piontek, Benjamin Besson, Milan Nedela, Dietmar Richter-Reinick, Jürgen Hantsch, Teil 1: 91', Teil 2: 95', Teil 3: 98'

»Hielt sich Egon Günthers erste Zweig-Adaption (Junge Frau von 1914) noch eng an die Fabel, so tritt diese hier oft in den Hintergrund zugunsten einer optischen Sezierung des scheußlichen Phänomens Krieg und seiner gesellschaftlichen Voraussetzungen. Diese zu durchschauen, beginnt der Schipper Bertin inmitten des sinnlosen Gemetzels um die französische Festung unter dem Einfluss zweier sozialdemokratischer Kameraden...« (Heinz Kersten)
Egon Günther vermittelt die Erziehung über Bilder. Ein großer Teil davon ist Dokumentarfilmmaterial aus dem I. Weltkrieg. Alle Kampfszenen sind authentisch. Derlei zu inszenieren, hält Günther prinzipiell für »moralisch fragwürdig«. Dokumentar- und Spielfilmanteile gehen fast nahtlos ineinander über: »Es ist der Versuch, Realität hineinzubekommen, um die noch nachwirkende blödsinnige Tradition von Hollywood und Ufa, die wir aus unseren Kinos noch nicht restlos rausgeworfen haben, aufs ärgste zu bekämpfen.« (Cinegraph Lexikon)

in Kooperation mit dem Deutschen Rundfunkarchiv Babelsberg
am 11.06.2004 um 20.30 Uhr Teil 1 
am 12.06.2004 um 20.30 Uhr Teil 2
am 13.06.2004 um 20.30 Uhr Teil 3

 

Der Untertan 
DDR 1951, R: Wolfgang Staudte, D: Werner Peters, Renate Fischer, Sabine Thalbach, Paul Esser, 97'

Diederich Heßling ist ein verweichlichtes, autoritätshöriges Kind, das sich vor allem fürchtet. Doch bald schon erkennt er, dass man der Macht dienen muß, wenn man selbst Macht ausüben will. Nach oben buckeln und nach unten treten, wird von nun an seine Lebensmaxime. So macht er seinen Weg als Student in Berlin und später als Geschäftsmann in seiner Papierfabrik in Netzig. Dem Regierungspräsidenten von Wulkow untertänig, weiß er sich dessen Beistand sicher. So denunziert er seinen Konkurrenten und schmiedet ein betrügerisches Komplott mit den korrupierten Sozialdemokraten im Stadtrat. Auf seiner Hochzeitsreise mit der reichen Guste nach Italien bekommt er endlich Gelegenheit, seinem Kaiser einen Dienst zu erweisen. Und schließlich geht sein größter Wunsch in Erfüllung: die Einweihung eines Kaiserdenkmals, bei der er die Festansprache hält – ordengeschmückt.
»Wolfgang Staudte gelingt mit seiner bissigen Heinrich-Mann-Verfilmung eine brilliante Satire auf Untertanengeist und Doppelmoral des wilhelminischen Zeitalters. Die international anerkannte und ausgezeichnete DEFA-Produktion bleibt in der Bundesrepublik sechs Jahre lang verboten, ehe sie 1957 zugelassen wird – in einer gekürzten Fassung und mit einem relativierenden Vorspann versehen.« (Die Chronik des Films)

am 13.06.2004 um 18.15 Uhr

 

Gallipoli 
Australien 1981, R: Peter Weir, D: Mel Gibson, Mark Lee, Bill Hunter, Robert Grubb, David Argue, Bill Kerr, 111' | dt. Fass

Der australische Regisseur Peter Weir erinnert mit seinem Film an den Kampf um die türkisch besetzte Dardanellen-Halbinsel Gallipoli im I. Weltkrieg. »Von den 60 000 australischen Freiwilligen im Durchschnittsalter von 25 Jahren wurden 7594 getötet, über 26 000 verletzt, und unzählige gerieten in türkische Kriegsgefangenschaft.« (Die Chronik des Films)
1915 wurde das australische Expeditionskorps ANZAC als Kanonenfutter in die feindlichen Linien geschickt, damit britische Truppen unbehelligt landen konnten. Geschickt demonstriert Weir dieses Schicksal an zwei sehr unterschiedlichen jungen Männern, die beim Kampf um die Festung Gallipoli von erbitterten Konkurrenten zu Freunden werden. Als Kurierläufer an der Front finden beide den Tod. Die Sinnlosigkeit ihres Opfers unterstreicht Weir mit Bildern der Briten, die in aller Ruhe am Strand Tee trinken, während die Australier bei einem chancenlosen Angriff ihr Leben lassen.

am 17.06.2004 um 21.15 Uhr
am 18.06.2004 um 18.15 Uhr

 

The Big Parade
Die große Parade 

USA 1925, R: King Vidor, D: John Gilbert, Renee Adoree, Robert Ober, Claire Adams, Hobart Bosworth, Tom O' Brien, 142' | OF

King Vidor, am 8. Februar als Sohn eines wohlhabenden texanischen Fabrikanten in Galveston zur Welt gekommen, sollte nach dem Willen des Vaters Ingenieur werden. Doch Vidor entschied sich anders. Als Bildreporter fing er an, arbeitete in den verschiedensten Filmsparten in Hollywood, bis er endlich eigene Filme inszenieren konnte. Schon früh zeigte sich sein ausgeprägter Sinn für visuelle Effekte. Mit dem souverän inszenierten Antikriegsfilm The Big Parade erlebte er 1925 seinen endgültigen Durchbruch.
Jim Apperson, Sohn eines reichen Unternehmers, ist ein Tunichtgut. Sein Vater und sein Bruder Harry drängen ihn, endlich in den Betrieb einzutreten, aber umsonst. Bei einer Parade zum Kriegseintritt der Vereinigten Staaten springt die Kriegsbegeisterung auf ihn über und er mustert an. Wie ein Held wird er von seiner Familie und seiner Freundin Justyn verabschiedet. In Frankreich werden sie auf dem Land stationiert. Jim und das Bauernmädchen Mesalinda verlieben sich ineinander; aber ihr wird klar, dass Jim nicht bei ihr bleiben wird. Die Soldaten werden an die Front berufen. Jim erlebt den Krieg als puren Horror. Schwer verletzt wird er ins Lazarett eingeliefert, wo ihm ein Bein amputiert wird. Als er hört, dass er nur sechs Kilometer von Mesalindas Hof entfernt ist, schleppt er sich aus dem Lazarett...

mit Klavierbegleitung
am 18.06.2004 um 20.30 Uhr

 

Oh! What a Lovely War 
Großbritannien 1969, R: Richard Attenborough, D: Wendy Alnutt, Colin Farrell, Malcolm McFee, John Rae, Corin Redgrave, Maurice Roëves, 120' | OF

Ein echter Star wurde Richard Attenborough erst in seiner dritten Karriere: als Regisseur. 1969 lieferte er mit dem aufwendigen Antikriegsmusical Oh! What a Lovely War seine erste Regiearbeit ab, eine formal ungewöhnliche Satire auf den I. Weltkrieg. Attenborough suchte sich für sein Regiedebut ausgerechnet Joan Littlewoods Bühnenproduktion »Oh! What a Lovely War« aus, die bei ihrer Erstaufführung in London 1963 ein Riesenhit gewesen ist, aufgrund ihrer Struktur und ihres Inhalts aber als unverfilmbar galt... Die episodenhafte Handlung des Films wird von über 30 Soldatenliedern begleitet und teils als kabarettistischer Jahrmarktsrummel, teils als realistisches Frontgeschehen inszeniert.

am 19.06.2004 um 18.15 Uhr
am 20.06.2004 um 20.30 Uhr

 

Johnny Got His
Gun Johnny zieht in den Krieg 

USA 1971, R: Dalton Trumbo, D: Timothy Bottoms, Kathy Fields, Donald Sutherland, 114' | OF

Der 17jährige Bäcker Johnny meldet sich nach Ausbruch des Ersten Weltkriegs freiwillig bei der US Army. Im Feld wird er von einer Granate getroffen und fast völlig zerfetzt: er verliert nicht nur Arme und Beine, sondern auch sämtliche Sinnesorgane. Aus medizinischer Neugier, bzw. um zu sehen wie lange er wohl eine derartige Tortur durchsteht, lassen die Ärzte ihn am Leben. Allerdings begehen sie den Fehler zu glauben, in einem solcherart verunstalteten Körper könne kein funktionierender Geist mehr stecken. Doch dieser Soldat denkt noch! Nur eine sensible Krankenschwester versteht allmählich, was er ihr durch seine rhythmischen Kopfbewegungen mitteilen will. Sie ist seine einzige Hoffnung und will ihm seinen letzten Wunsch erfüllen. Heimlich plant sie die Maschinen abzustellen...
Der Film, basierend auf dem Roman, der 1939 zum Bestseller wurde und nach dem Eintritt der USA in den Krieg aus den Buchhandlungen verschwand, erzählt was in Johnny vorgeht, wie er – bei klarem Verstand, nur äußerlich unvorstellbar entstellt – zu sich selbst findet und versucht, der Umwelt zum Mahnmal und Symbol für den Wahnwitz des Krieges zu werden. Bei aller Härte und Brutalität ein sehr fesselnder und sinnlicher Film, dessen Finsternis und Ausweglosigkeit den Betrachter derart in den Bann zieht, daß das Ausmaß des realen Kriegsgeschehens und seiner entsetzlichen Folgen neben dem eigentlichen Filmgeschehen realisiert wird.

am 19.06.2004 um 20.30 Uhr

 

Kameradschaft La tragédie de la mine 
D/F 1931, R: Georg Wilhelm Pabst, D: Alexander Granach, Fritz Kampers, Daniel Mendaille, Ernst Busch, 90'

Kameradschaft ist eines der bedeutendsten Werke des frühen deutschen Tonfilms. In Anlehnung an die Ereignisse einer Bergbau-Katastrophe, bei der 1906 im französischen Courrières über 100 Kumpel umkamen, ist der Film ein Aufruf zur internationalen Solidarität und zur deutsch-französischen Aussöhnung. Ausgehend von einem Exposé von Karl Otten berichtet der Film, der die Handlung in die Gegenwart der frühen dreißiger Jahre verlegt, vom Einsatz deutscher Bergleute, die ohne politische Ressentiments über die Grenze fahren, um ihren verschütteten französischen Kameraden zu Hilfe zu kommen. Das Exposé, von Otten für einen Wettbewerb des »Völkerbund-Komitees für die Annäherung der Völker durch den Film« verfaßt, wurde von ihm zusammen mit Pabsts Drehbuchautor Ladislaus Vajda für den Film bearbeitet. (Cinegraph)
Zur Weltausstellung in Brüssel 1958 wurde Kameradschaft von einer internationalen Kritiker-Jury unter die 30 besten Filme aller Zeiten gewählt.

am 20.06.2004 um 18.15 Uhr
am 25.06.2004 um 18.15 Uhr

 

The Life and Death of Colonel Blimp 
Großbritannien 1943, R+P: Michael Powell, Emeric Pressburger, D: Deborah Kerr, Roger Liversey, Anton Walbrook, 163' | OF

Das erste gemeinsame Meisterwerk, der erste Film von Powell/Pressburger in Technicolor.
1902: Der junge Soldat Clive Candy, der schon im Burenkrieg gekämpft hat, soll in Berlin einem deutschen Spion eine Falle stellen. Als Candy den Spion im Affekt bewußtlos schlägt, sinnen dessen Freunde auf Rache. Candy habe die deutsche Armee beleidigt. Candy muss sich mit einem ihm unbekannten Mann namens Theo Kretschmar-Schuldorff duellieren – und findet sich kurz darauf mit ihm im Krankenhaus wieder. Die beiden Männer lernen sich dort näher kennen und werden über die Liebe zu einer Frau Freunde.
Der Film spannt einen Bogen vom deutschen Kaiserreich bis in die Tage des II. Weltkriegs und beobachtet, wie sich die Freundschaft zwischen einem Engländer und einem Deutschen über die Jahre hin entwickelt. Der Film war ursprünglich als Propagandafilm geplant, der die Kampfmoral der britischen Zivilbevölkerung und der Truppen stärken sollte. Doch die Regisseure Powell und Pressburger eckten an: In England fand man, ihr Werk zeichne den Deutschen zu positiv. Ein ganzes Jahr lang führte Sir Winston Churchill einen erbitterten Kampf um die Dreharbeiten, um später die Aufführung eines Filmes zu vereiteln, der nach seiner Ansicht »die Disziplin der Armee unterminiere«. Churchills Einfluss auf die britische Filmproduktion konnte den Film nicht verhindern, bestimmte aber immerhin die dauernden Änderungen und Kürzungen (von 163 auf 93 Minuten). Erst Ende der 70er Jahre konnte das Britische Filminstitut eine fast vollständige Rekonstruktion des Films durchführen.

am 24.06.2004 um 17.00 Uhr
am 26.06.2004 um 20.30 Uhr

 

Unordnung und frühes Leid 
BRD 1976, R: Franz Seitz, D: Martin Held, Ruth Leuwerik, Sabine von Maydell, Frederic Meissner, Sophie Seitz, 86'

Im Mittelpunkt dieser gleichnamigen Verfilmung der Thomas-Mann-Novelle steht die Familie des Münchner Geschichtsprofessors Cornelius (Martin Held), in der unschwer Thomas Manns eigene Familie wiederzuerkennen ist. Seitz meint dazu erläuternd: »Das Modell für den Professor Abel Cornelius gab ein in der Mannschen Nachbarschaft wohnender Professor Marx ab; aber eben nur das Modell. Die Kinder, die vorkommen, sind Erika und Klaus; die Kleinen sind Elisabeth und Michael, und die mittleren Kinder – Golo und Monika – hat Mann in der Novelle weggelassen, so genau wollte er wohl nicht werden.«
Während Thomas Mann in seiner Novelle in gewohnter Ausführlichkeit eine familiäre Episode erzählte, füllte Seitz geschickt den vorhandenen Rahmen mit Wochenschau-Aufnahmen aus den Inflationsjahren nach dem I. Weltkrieg. Er blendete dokumentarische Bilder ein und verwendete zusätzlich Texte des Dichters, in denen er sich deutlicher zum politischen Zeitgeschehen äußerte.

am 24.06.2004 um 20.30 Uhr
am 26.06.2004 um 18.15 Uhr

 

Heimkehr 
D 1928, R: Joe May, D: Gustav Fröhlich, Lars Hanson, Theodor Loos, Philipp Manning, Dita Parlo, 113’

Gemeinsam harren die Kriegskameraden Karl und Richard in der Einöde der sibirischen Steppe aus. Seit langem haben sie keinen anderen Menschen mehr gesehen. So lernen sie sich immer besser kennen, erzählen sich ihr Leben. Besonders Richard spricht immer wieder von seiner geliebten Frau Anna, bis auch Karl diese ihm persönlich unbekannte Frau zu kennen scheint, als wäre sie seine eigene. Als die Männer die Einsamkeit nicht mehr ertragen, machen sie sich auf den beschwerlichen Weg nach Hause. Währenddessen wartet auch Anna zu Hause auf ihren Richard. Eines Tages steht Karl vor ihr, der Freund ihres Mannes, den sie nicht kennt. Im Lauf der Zeit kommen die beiden sich immer näher; immer mehr verliert Anna die Hoffnung, dass ihr Mann noch einmal zurückkehrt. Doch dann kommt der Tag, als Richard in der Tür steht und mit ansehen muss, wie Anna und Karl sich liebevoll küssen...

mit Klavierbegleitung
am 25.06.2004 um 20.30 Uhr

 

Lawrence of Arabia
 USA 1961, R: David Lean, D: Peter O' Toole, Alec Guinness, Anthony Quinn, Jack Hawkins, Omar Sharif, ca. 228' | OF

In epischer Breite wird die Geschichte des englischen Offiziers T.E. Lawrence erzählt, der während des I. Weltkrieges den arabischen Aufstand gegen die türkischen Besatzer anzettelte und anführte. Der von großartigen Darstellern getragene Film, dessen visuelle Bildkraft der Wüstenszenen überwältigt, legt weniger Wert auf breit ausgespielte Kampfhandlungen, sondern macht die entbehrungsreichen Wüstenritte, die Einsamkeit und die ungeheure Kraftanstrengung augenfällig. Der Film kam 1990 erneut in die Kinos, diesmal in der von Richard A. Harris rekonstruierten und von David Lean autorisierten Fassung. Erst in dieser 30 Minuten längeren Version wird die charismatische, aber gebrochene Führerpersönlichkeit T.E. Lawrence erfahrbar, der mal in die Rolle des Erlösers, mal in die des blindwütigen Rächers schlüpft, unter seiner homosexuellen Neigung leidet, masochistische Anwandlungen hat und aus seiner Eitelkeit keinen Hehl macht. Der faszinierende Film ist kein Geschichtsbild, vielmehr eine höchst subjektive Zusammenfassung der historischen Ereignisse.

am 27.06.2004 um 19.00 Uhr

 

Eine Veranstaltung von CineGraph Babelsberg in Zusammenarbeit mit
dem Bundesarchiv-Filmarchiv.

Der Herr Bürovorsteher 
D 1931, R: Hans Behrendt, D: Felix Bressart, Hermann Thimig, Maria Meißner,
Julia Serda, 85’

Ein Lustspiel, das Felix Bressart alle Möglichkeiten bietet, seinen sperrig-schlacksigen Körper zu verrenken und mit artistischen Sprachverdrehungen zu glänzen. Als überkorrekter Bürovorsteher Reißnagel einer Anwaltskanzlei verwaltet er das ominöse »Konto X« seines lebenslustigen Chefs, als Vorsteher und Dirigent des Radfahrervereins »Deutsche Speiche« inszeniert er kleinbürgerliche Gemütlichkeit. Walter Kollo komponierte nicht nur deren Hymne »Immer die Radfahrer«, sondern auch einen Tango und das Schlusslied »In meiner kleinen Laube steht ‘ne Bank, mein Schatz«.
Einführung: Jeanpaul Goergen

am 04.06.2004 um 20.30 Uhr



 

 

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