Ein Forum für die Republik

Zwar erwähnt Hugo Häring die Pläne von Eberstadt, Mähring und Petersen, aber er geht nicht auf ihren Inhalt ein; das ist umso überraschender, als der militärische Charakter des Königsplatzes für Häring den Ausgangspunkt für eine Argumentation bildet, die seine Begründung für die Errichtung eines Forums der Republik um das Reichstagsgebäude aus dessen exzentrischer Lage zu den Zentren kaiserlicher Macht noch ergänzt. Nicht um den Abstand zu diesen Zentren geht es, sondern um die Neubestimmung eines solchen Zentrums, als das sich der Königsplatz dank seiner militärischen Geschichte erweist. Der Platz, der der "Erziehung des Volkes zu Soldaten und getreuen Untertanen diente", wurde, nachdem bereits durch die Errichtung des Reichstagsgebäudes das Volk an der Stelle, "wo es kurz zuvor noch erzogen worden war,... den ersten Schritt zu seiner eigenen Souveränität gegangen war", mit dem Ende der Monarchie "endgültig erobert".

Häring weist mit Recht darauf hin, daß erste Überlegungen zur Errichtung eines republikanischen Forums im Spreebogen auf Martin Mächler zurückgehen, der seit 1917 an Plänen gearbeitet hatte, die 1920 zum ersten Mal vorgestellt wurden. Mächler plante in Verlängerung der Alsenstraße eine Nord-Süd-Achse vom Königsplatz zum Kemperplatz; am Nordende dieser Achse auf dem Königsplatz sollten die Reichsministerien, am Südende am Kemperplatz die preußischen Ministerien errichtet werden. Mächlers Nord-Süd-Achse würde, anders als Härings Plan einer in Ost-West-Richtung verlaufenden Straße der Republik, die imperiale Achse senkrecht durchschneiden. Hugo Häring hat diese Variante im Rahmen einer Auseinandersetzung um die Frage, ob es angemessen sei, ein Forum der Republik auf der Verlängerung der Linden in westlicher Richtung anzulegen,

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Der Schlußstein der
deutschen Einigung

Der eigentliche
Mittelpunkt Berlins
Die beiden Seiten
der Wilhelmstraße
Ein Forum für die
Republik
Von der 'Weltstadt'
zur 'Welthauptstadt'