Walde (Waldberta) Huth, verh. Schmölz (geb. 1923)
Die 1923 in Stuttgart geborene und in Esslingen aufgewachsene Walde Huth studierte von 1940 bis 1943 Fotografie bei Prof. Walter Hege an der Staatlichen Schule für Angewandte Kunst in Weimar. Bis 1945 arbeitete sie in der
Entwicklungsabteilung für Farbfotografie bei Agfa/Wolfen, bevor sie sich nach dem Zweiten Weltkrieg mit Porträt-,
Theater- und Kunstfotografie selbstständig machte. Im Sommer 1945 fotografierte sie im Auftrag der Alliierten serienmäßig die Einwohner ihrer Heimat (so genannte Kennkarten-Aktion). Nachdem sie 1946 das Atelier "Künstlerische Lichtbildwerkstätte" in Esslingen eröffnet hatte, folgte 1953 ein großes Studio für Mode-und Werbefotografie in Stuttgart, in dem sie acht Mitarbeiter beschäftigte. Ihre Aufnahmen für die führenden deutschen Modezeitschriften machten Furore und sicherten ihr einen Platz in der Geschichte der Modefotografie: Sie wurden - zur damaligen Zeit ein Novum - vorwiegend im Freien aufgenommen und stehen im spannungsreichen Kontrast zur Architektur der Umgebung. Die Künstlerin fotografierte bald für die "Haute Couture" in Paris und Florenz. Mit ihrem Mann, dem Architekturfotografen Karl Hugo Schmölz, gründete sie 1958 in Köln das Studio für Werbung und Public Relations "schmölz + huth" (bis 1986). Seit den 70er Jahren beschäftigt sie sich auch mit freien, abstrakten Themen. In diesem Zusammenhang entstanden seit 1979 verschiedene Fotoserien, unter anderen "Hundert ungeschriebene Briefe", "100 festgehaltene Schritte" und "100 unwirkliche Wirklichkeiten". Die Künstlerin, die Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Photographie und des Bundes Bildender Künstler ist, lebt in Köln.
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