Stefan Moses (geb. 1928)
Stefan Moses wurde 1928 in Liegnitz/ Schlesien geboren und besuchte in Breslau das Gymnasium. 1943 begann er in Liegnitz eine Lehre im Atelier der Fotografin Grete Bodlée, wurde aber im folgenden Jahr im Zwangsarbeiterlager Ostlinde interniert. Erst 1945/46 konnte er die Ausbildung bei der inzwischen in Erfurt tätigen Fotografin fortsetzen. Bald darauf erhielt er eine Stelle als Bühnenfotograf am Weimarer Nationaltheater. 1950 zog Stefan Moses nach München und arbeitete fortan als freier Bildjournalist, zunächst bei der "Neuen Zeitung", der "Revue", ab 1960 dann für den "Stern", "Magnum" und "twen". Schließlich machte er sich als Fotograf selbstständig, veröffentlichte zahlreiche Bücher und Bildbände und präsentierte seine Bildzyklen vielfach in Ausstellungen (so 1991 im DHM "Ostdeutsche Porträts"). Ein Schwerpunkt seiner Arbeit sind Fotoessays zu prominenten Zeitgenossen (Schriftsteller, Wissenschaftler, Politiker, Künstler), die er im Freien, meist vor Bäumen, aufnimmt. Sein besonderes Augenmerk gilt jedoch den Deutschen an sich: Seit den 60er Jahren beobachtet er mit der Kamera die Befindlichkeiten der Menschen im Westen der Republik, seit 1989/90 auch in Ostdeutschland: Seine "Akteure" porträtiert er häufig vor einem gespannten Filztuch und lässt sie in einem Begleittext auch selbst zu Wort kommen (vorrangig zu den Themen Übersiedelung, Wende, Mauerfall). Stefan Moses lebt in München und ist seit 1994 Mitglied der dortigen
Bayerischen Akademie der Schönen Künste.
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Phslg: *- ca. 430 O;
- Z: 60er Jahre - 1991
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Lit:- Moses, Stefan: Deutsche. Porträts der sechziger Jahre, München 1980;
- Stölzl, Christoph (Hg.): Stefan Moses. Abschied und Anfang. Ostdeutsche Porträts 1989-1990 (Kat des DHM), Stuttgart 1991
- Moses, Stefan: Jeder Mensch ist eine kleine Gesellschaft (Kat der Bayerischen Akademie der Schönen Künste), München 1998;
- Ders.: DDR. Ende mit Wende. 200 Photographien
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