Heinz-Ulrich Röhnert (1917-1983)
Der Sohn eines Glasers und einer Schneiderin, geboren 1917 in Friedenau bei Berlin, erlernte nach der Volksschule einen Beruf bei der Reichsbahn. Im Varieté "Wintergarten" wurde man auf sein fotografisches Talent aufmerksam und er erhielt erste Aufträge zur Fertigung von Autogrammpostkarten der dort auftretenden Künstler. Von nun an arbeitete er als Bildjournalist und gründete 1946 die "Presseagentur Röhnert" in Berlin-Mitte. Dabei betätigte er sich in erster Linie als Agenturinhaber, das heißt, er sichtete und erwarb im großen Umfang fotografisches Material anderer Fotografen und Archive für seinen eigenen Betrieb (darunter unter anderen auch ein Konvolut mit Fotos der Gebrüder Haeckel, die Berlin und das Umland zum Thema haben und mit dem Röhnert-Archiv in den DHM-Bestand übergingen). Thematische Schwerpunkte waren seine Heimatstadt Berlin, das Freizeitverhalten und beliebte Reiseziele der Deutschen, Spielfilm-Aufnahmen (vor allem Aushangfotos für die Schaukästen der Kinos) und Porträts von Schauspielern. Für den BND lieferte er Fotos zum Mauerbau. In den 50er Jahren wurde Heinz-Ulrich Röhnert, der Mitglied im Journalistenverband war, von der DDR enteignet und siedelte nach Berlin-West um. 1983 starb der Fotograf auf Teneriffa. Die Agentur wurde von seiner Frau Ursula weitergeführt. |