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Unter dem Slogan "Puck-Studios - Jenseits des Üblichen"
wurde die Agentur nach Kriegsende ein Begriff in Berlin. Betrieben
wurde sie von einem schwerbeschädigten Jagdfliegerpiloten und
einem Fotografen. Die beiden Inhaber, Kornetzky und Conrad Wegener,
hatten zunächst ein Porträtstudio und spezialisierten
sich bald neben Industriefotografie auf eine Werbeabteilung (vor
allem Filmplakate für Berliner Kinos wie das Mamorhaus und
die Filmbühne Wien), einen Pressedienst und den Ausstellungsbau.
Zunächst in der Reichsstraße im Westend, zog die Agentur
in die Uhland-/Ecke Kantstraße um. Viele der für die
Agentur tätigen Fotografen waren ehemalige Kriegsberichterstatter
der Propaganda-Kompanien (Kühn, Falkowsky, Freytag); aber auch
jüngere Kollegen (Schuster, Krüger) lieferten für
Puck Bilder vom Berlin der Nachkriegszeit. Zeitgefühl und -umstände
jener Epoche des Zusammenbruchs und Neuanfangs sind in den Puck-Fotos
eindrucksvoll festgehalten. Der Fotograf Horst Urbschat, der als
Lehrling 1945 zu der Agentur stieß, berichtete, er wurde meist
einfach mit dem Tagesauftrag losgeschickt, aktuelle Stimmungen und
Motive per Kamera festzuhalten, die dann in der Tagespresse veröffentlicht
wurden.
Die kurz nach dem Krieg 1945 gegründete Agentur, der
erste
Pressedienst in Berlin, beschäftigte zeitweise zwanzig
Mitarbeiter,
konnte sich aber auf Dauer nicht halten. Der Bestand wurde von
der
Bundesbildstelle übernommen. Ein großer Teil davon
liegt
seit 1996 als Depositum im DHM.
( Text: Birgit Wolf ) |