6. Lübecker Hochzeitsmedaille, 1657

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Medailleur: Sebastian Dadler (1586-1657)
6,7 cm; Silber 85,76 g
Inv.-Nr.: N 93/167
Literatur: Wie¸ cek Nr. 152; Kahane 177


Bereits in den 1580er Jahren ließ die Stadt Lübeck Hochzeitstaler prägen, die sogleich in Hamburg Nachahmung fanden. Diese norddeutschen Schaumünzen zeigten mit moralisierender Zielrichtung hauptsächlich die Hochzeit zu Kana, ein Bibelzitat. Im deutschen Süden schufen die Medailleure Valentin und Christian Maler das eher zeitbezogene figurative Stereotyp: Hände, Herz und Liebespaar mit zahlreichen symbolträchtigen und altbekannten Emblemen. Sebastian Dadler, selbst ein Meister barocker Medaillensprache, stellte sich 1657 bei seiner letzten Medaille auf die inzwischen etablierte Formelsprache "Hochzeit" ein. Der Himmel segnet mit Ausgießung des Heiligen Geistes und göttlichen Segenshänden den trauenden Priester, das sich die Hände reichende Paar erhält wiederum den priesterlichen Segen und ist mit weiteren Symbolen und Wünschen gekennzeichnet. Dem Bräutigam bescheinigen ein mit seinem eigenen Blut die Jungen nährender Pelikan Opferwillen und ein Lorbeerzweig Erfolg, ein Bienenstock testiert der Braut Fleiß, Ordnung und Sparsamkeit, ein beigebundener Palmwedel Rechtschaffenheit. Die Liebe des Paares symbolisieren die Tauben zu seinen Füßen. Die Kehrseite der Medaille erfleht Gottes Segen für die "Mutter der Hanse". Lübeck, noch immer mächtig, benannt durch das Schriftband über der Stadtansicht und die von einem Engel gehaltenen zwei Wappenschilde, sendet seine Schiffe in die Welt, während das strahlende Gottesauge die von den Seiten blasenden Winde bannt.


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