39. Spottmedaille auf Kaiser Wilhelm II. und den Ersten Weltkrieg, 1919

38. 40.

Medailleur: Karl Goetz (1875-1950)
5,85 cm; Bronze (Guß)
Inv.-Nr.: N 77/1488
Literatur.: Kienast 238

Kaiser Wilhelm II


"Ich führe euch herrlichen Zeiten entgegen!" - dieser Ausspruch Kaiser Wilhelms II. mag 1914, zu Beginn des Weltkrieges, bei der deutschen Bevölkerung Ovationen ausgelöst haben, hoffte man doch auf einen schnellen Sieg in diesem seit langem schon erwarteten Krieg. Statt dessen kam es zu einem schier endlosen Stellungskrieg mit verlustreichen Materialschlachten zwischen den Mittelmächten (Deutschland und Österreich-Ungarn) und der Entente (Frankreich, England, Rußland). Die Euphorie wich der Resignation, und als am 11. November 1918 im Wald von Compiègne der Waffenstillstandsvertrag unterzeichnet wurde, hatte der deutsche Kaiser bereits abgedankt und war ins Exil nach Holland gegangen. Zahlreiche Ereignisse der Kriegszeit kommentierte Karl Goetz in seinen satirischen Medaillen. Während die frühen Stücke das Kriegsgeschehen drastisch nachzeichneten und die Gegner bitter verhöhnten, so stellt die vorliegende Medaille die ganze Tragik des Weltkrieges wirkungsvoll und für Goetz mit erstaunlich leisen Tönen dar.

38. 40.
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