Margarete
wurde 1522 in Flandern als Kind Kaiser Karls V. und der
bürgerlichen Jeanne van den Gheynst geboren. Mit
14 Jahren verheiratete Karl seine Tochter mit Alexander
de' Medici. Nur ein Jahr später übernahm sie
nach der Ermordung ihres Gatten die Regierung in Florenz.
Der 1538 geschlossenen Ehe mit Ottavio Farnese war kein
Glück beschieden. Obwohl Karl seinem Schwiegersohn
bei der Erlangung der Herzogswürde von Parma behilflich
war, verbündete sich dieser später mit dem französischen
König. Von 1556 an wurde der einzige Sohn Margaretes,
Alexander Farnese, als Geisel für die politische
Zuverlässigkeit seines Vaters am spanischen Hof erzogen.
Nach ihrem Rücktritt als Generalstatthalterin der
Niederlande zog sich Margarete 1567 nach Italien zurück.
Auf Anregung Kardinal Granvelles versuchte Philipp II.,
die Herzogin nach der Pazifikation von Gent 1576 erneut
mit der Landvogtei über die 17 Provinzen zu beauftragen.
Die Zeit ihrer Regierung war den Niederländern, nicht
zuletzt im Vergleich mit der des eisernen Herzogs, in
guter Erinnerung geblieben. 1580 mußte ihr Sohn
die Generalstatthalterschaft an seine Mutter abtreten,
während er weiterhin den militärischen Oberbefehl
ausübte. Das Problem der Machtaufteilung zwischen
Margarete und Alexander blieb ungelöst und belastete
die Verwaltung der Niederlande. Erst als Margarete 1583
mit Genehmigung von Philipp II. auf ihr Amt verzichtete,
wurde der Dauerkonflikt mit ihrem Sohn beendet. 1586 verstarb
die Herzogin von Parma in Italien.