Bildansicht |
|
Ferdinando
de Álvarez de
Toledo, Herzog von Alba
Anonyme Kopie nach
Tizian
Nach 1560
Öl/Holz; 23,5 x 15,8 cm
Inv.-Nr.: Gm 93/35
Ferdinando,
dritter Herzog von Alba, wurde 1507 als Sproß eines
alten Adelsgeschlechtes geboren. Wegen der Beteiligung
eines fernen Ahnen bei der Eroberung Toledos nannte sich
die Familie später Álvarez de Toledo. Mit
sieben Jahren nahm Ferdinando an der Seite seines Großvaters
an einem ersten Feldzug teil, mit 16 wurde er Soldat.
Obwohl sich Alba zeit seines Lebens als Feldherr und Diplomat
meist außerhalb von Spanien aufhielt, war seine
Ehe mit María Henríquez de Guzmán
bemerkenswert glücklich. Erzählt wurde die phantastische
Geschichte von Albas sieben Tage dauerndem Ritt von Ungarn
nach Spanien, um drei Tage bei seiner erkrankten Frau
zu bleiben und dann wieder die Reise zu seinem Dienstort
anzutreten. Zusammen mit den drei Söhnen bildeten
die Eheleute ein sehr erfolgreiches »Unternehmen«,
das notfalls den Familienschmuck für die Kriegszüge
des Hauses Habsburg verpfändete. Mehr als ein Vierteljahrhundert
diente der Herzog Kaiser Karl in verschiedenen Funktionen
als Gouverneur von Mailand, Vizekönig von Neapel,
Botschafter in England und als Ratgeber des Kronprinzen
Philipp, während er immer wieder auf das Schlachtfeld
gerufen wurde. 1547 schlug Alba in einem glänzenden
Sieg die deutschen Protestanten bei Mühlberg an der
Elbe. Zusammen mit dem Grafen Egmont hatte er bereits
ein Jahr zuvor den Orden vom Goldenen Vlies erhalten.
Nicht nur wegen der unter seinen Soldaten herrschenden
Disziplin und der sich selbst auferlegten Härten
wurde er der »eiserne Herzog« genannt, sondern
auch wegen seiner mitleidlosen Strenge gegenüber
der Bevölkerung eroberter Städte und bei der
Verfolgung von Ketzern. Von seinen Soldaten geliebt, von
seinen Gegnern gehaßt, starb der Gran Duque de Alba
1582 nach dem letzten von ihm geführten Feldzug -
der Eroberung Portugals. Porträts wie dieses wurden
wahrscheinlich als Erinnerungsstücke für Freunde
und Mitarbeiter des Herzogs angefertigt.
|
|
|