Anlass

Im Jahr 1997 erwarb das Deutsche Historische Museum das Gemälde "Grab im Niemandsland" von Franz Radziwill (1895-1983). Das 1934 entstandene Bild ist in Öl auf Leinwand auf Holz gemalt und mißt in der Höhe 133 cm und in der Breite 92 cm. Seit Ende des Zweiten Weltkrieges befand es sich in Privatbesitz. Es ist wenig bekannt. 1957 zeigte es die Nationalgalerie Berlin-Ost im Rahmen der ersten größeren Ausstellung des Künstlers. Die 1995 veranstaltete große Werkschau in der Emdener Kunsthalle anläßlich des 100. Geburtstages des Malers und der umfangreiche Katalog stellten das Bild nach fast vierzig Jahren wieder einer breiten Öffentlichkeit vor. Ausstellung und Katalog erinnerten an eine bis dahin weitgehend vergessene Werkgruppe im Radziwillschen Œuvre: seine Kriegsbilder zum Ersten Weltkrieg. Franz Radziwill war Soldat im Ersten Weltkrieg gewesen. Ende der zwanziger Jahre begann er, seine Kriegserlebnisse in mehreren Gemälden zu thematisieren. Es handelt sich dabei vor allem um Kriegslandschaften. Das "Grab im Niemandsland" gehört zu dieser Werkgruppe.