Das DHM informiert:
Pressemitteilung vom 31. Juli 2008:
Die Datenbank „Sammlung des Sonderauftrages Linz" ist online.
Die angekauften und beschlagnahmten Kunstwerke für das geplante Kunstmuseum des Diktators Adolf Hitler in Linz und andere Sammlungen.
Das Deutsche Historische Museum stellt in Zusammenarbeit mit dem Bundesamt für zentrale Dienste und offene Vermögensfragen (BADV) die Bild-Datenbank zum „Sonderauftrag Linz" vollständig ins Netz.
Sie zeigt Bilder, Skulpturen, Möbel, Porzellan und Tapisserien, die Adolf Hitler und seine Beauftragten vom Ende der 1930er Jahre bis 1945 für das in Linz geplante Kunstmuseum, aber auch für andere Sammlungen, kauften oder aus beschlagnahmten Besitz übernahmen.
Der hier erfaßte Bestand umfaßt 4731 Werke. Diese zahlenmäßig kleine, gleichwohl aber wichtige Sammlung beschreibt in einem Teilsegment die NS-Kunstpolitik.
Bundesarchiv, BADV und das DHM stellen mit diesen Datenbank zur Linzer Sammlung Quellen zur Verfügung, die der Provenienzforschung helfen sollen, den Komplex der NS-Kunstpolitik zu erfassen. Eine Hoffnung, die an die Veröffentlichung dieser Objekte geknüpft wird, ist, bei der Ermittlung von bis heute ungeklärtem Kunstraub hilfreich zu sein.
Hilfsmittel für die Forschung
Die vorliegende Datenbank wertet die bisher bekannten Vorgeschichten zu den einzelnen Kunstwerken aus. Mit ihr entsteht ein Instrumentarium, das zur Identifizierung von Werken dienen kann, die bis heute nicht als Zwangsverkäufe erkannt sind. Die Daten können in Verbindung mit anderen Dokumenten wie z.B. Versteigerungskatalogen auch ermöglichen, unter den Werken des „Sonderauftrages“ weitere Objekte zu identifizieren, die als Beschlagnahmungen gelten müssen. Zudem erlaubt sie Kunstwissenschaftlern den Blick auf Bilder, die nach 1945 wieder an private Besitzer zurückgingen und danach zumeist nicht mehr öffentlich ausgestellt wurden.
Das Besondere an dieser Datenbank ist die erstmalige Zusammenführung der Photographien aus dem Archiv des BADV in Berlin mit den Angaben zu den Bildern und Objekten auf den Karteikarten aus dem Bundesarchiv.
mit den abgebildeten.
Die Idee, die Daten mit den reproduzierten Fotografien und Karteikarten zusammenzuführen, kam vom Deutschen Historischen Museum, das aufgrund seiner Sammlungsbestände einen Schwerpunkt in der Erforschung der nationalsozialistischen Kunst und Kunstpolitik hat.
Zur Datenbank: http://www.dhm.de/datenbank/linzdb/
Weitere Informationen und freundliche Grüße, Dr. Rudolf Trabold, Pressereferent
|