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Berlin, 23. Januar 2009

Das DHM informiert:
Pressemitteilung vom 23. Januar 2009

GEHÖRLOSENVERBAND  BERLIN
präsentiert im Deutschen Historischen Museum:
Barrierefreie Führung in Gebärdensprache

Wann beginnt die Deutsche Geschichte? Damit auch Gehörlose dieser Frage besser auf den Grund gehen können, bietet das Deutsche Historische Museum (DHM) erstmalig eine barrierefreie Führung für gehörlose und schwerhörige Menschen in Gebärdensprache durch vier Referenten an. Die Gebärdensprache ist die visuelle Sprache der Gehörlosen, die mit Händen gesprochen und von den Augen verstanden wird.
Die Führung vermittelt die geschichtliche Entwicklung Deutschlands und ermöglicht eine visuelle Information und Diskussion.
Die erste Führung findet im Rahmen einer Präsentation am 4. Februar 2009, 14 Uhr, im Auditorium des DHM, Pei-Bau, statt.
In der deutschen Geschichte werden die hörgeschädigten Besucher unter anderem erfahren:
dass der „Sachsenspiegel“ im Mittelalter darauf hinwies: „Taubstumme besäßen kein Lehnrecht“;
dass sechs Wochen nach der Märzrevolution 1848 die Taubstummen in Berlin den Taubstummenverein, den ersten Gehörlosen- und Behindertenverein Deutschlands gründeten;
dass mit Beginn des 3. Reiches 1933 zahlreiche Erbkranke und Behinderte durch die NS-Gesundheitspolitik zwangssterilisiert wurden und dass nach einer Montagsdemonstration in Leipzig 1989 ein Pfarrer in Gebärdensprache in der Paulskirche für mehr Demokratie eintrat.
Auch gehörlosen Besuchern aus dem Ausland soll dieses Angebot zur Verfügung stehen. Es werden daher auch Führungen in internationaler Gebärdensprache angeboten, die von Gehörlosen aus aller Welt verstanden wird.
Die Schulung der vier gehörlosen Referenten in der Thematik der Museumsinhalte wurde dankenswerterweise vom DHM, dem Gehörlosenverband Berlin und von der Franz-Neumann-Stiftung gefördert und unterstützt.

Die Buchung der Führungstermine bitte ausschließlich über die Kontaktadresse des Gehörlosenverbandes vornehmen.

GEHÖRLOSENVERBAND  BERLIN  e.V., Friedrichstraße 12, 10969 Berlin
Fax 030–2 51 70 53, info@deafberlin.de, www.deafberlin.de 

Weitere Informationen und freundliche Grüße,
Dr. Rudolf Trabold, Pressereferent