FELDFLASCHE ZU EINER ASKARI-UNIFORM
DEUTSCH-OSTAFRIKA (HEUTE TANSANIA, BURUNDI UND RUANDA), 1887/1895
DIE AUSSTELLUNG
In der Ausstellung "Deutscher Kolonialismus. Fragmente seiner Geschichte und Gegenwart" mit mehr als 500 Exponaten befasst sich das Deutsche Historische Museum erstmals mit den verschiedenen Aspekten des deutschen Kolonialismus. Obwohl das Deutsche Reich von 1884 bis zum Ende des Ersten Weltkriegs 1918 eine der großen europäischen Kolonialmächte war, rückt die koloniale Vergangenheit in Deutschland erst seit wenigen Jahren zunehmend ins öffentliche Bewusstsein.
Die Ausstellung bietet spannende Einblicke in die Interessen, den Verlauf und die Dynamiken der deutschen Kolonialgeschichte und erzählt von den Handlungsräumen, in denen ein breites Spektrum deutscher, afrikanischer und ozeanischer Akteure ihre Ziele und Motive verfolgte. Die Handlungsspielräume der Kolonisierten reichten dabei von unterschiedlichen Formen des Widerstands bis zur Kooperation und Herrschaftsbeteiligung.
FELDFLASCHE ZU EINER ASKARI-UNIFORM
So rekrutierten deutsche Kolonialakteure ab 1884 afrikanische Männer an der Küste Ostafrikas, im Sudan und Ägypten, die zunächst nicht einheitlich uniformiert waren. Mit dem Aufbau der "Schutztruppe" wurden ab den Jahren 1889 bis 1891 einheitliche Uniformen eingeführt, nach dem Vorbild der angloägyptischen Askaris im Sudan.
Die Askaris, besoldete afrikanische Kolonialsoldaten, waren durch ihre Ausbildung und ihre Kleidung Teil der kolonialen Ordnung. Ihren islamischen Glauben behielten sie aber bei und waren jenseits des Dienstes in das soziale Leben vor Ort integriert.
Ihre Uniformierung diente der Einordnung in die koloniale Hierarchie, wurde gesellschaftlich aber auch als Zeichen sozialen Aufstiegs und als Machtsymbol wahrgenommen. Ihre Träger waren gleichzeitig geachtete Amtspersonen und gefürchtete Gewaltakteure der kolonialen Herrschaft.