DEUTSCHE REICHS-COLONIAL-UHR
DEUTSCHLAND, UM 1905
DIE AUSSTELLUNG
In der Ausstellung "Deutscher Kolonialismus. Fragmente seiner Geschichte und Gegenwart" mit mehr als 500 Exponaten befasst sich das Deutsche Historische Museum erstmals mit den verschiedenen Aspekten des deutschen Kolonialismus. Obwohl das Deutsche Reich von 1884 bis zum Ende des Ersten Weltkriegs 1918 eine der großen europäischen Kolonialmächte war, rückt die koloniale Vergangenheit in Deutschland erst seit wenigen Jahren zunehmend ins öffentliche Bewusstsein.
Die Ausstellung bietet spannende Einblicke in die Interessen, den Verlauf und die Dynamiken der deutschen Kolonialgeschichte und erzählt von den Handlungsräumen, in denen ein breites Spektrum deutscher, afrikanischer und ozeanischer Akteure ihre Ziele und Motive verfolgte.
DEUTSCHE REICHS-COLONIAL-UHR
Kolonien und Kaiserreich standen dabei in einem Verhältnis wechselseitiger Beeinflussung. So durchdrangen Kolonialwaren und klischeehafte Produktwerbung und Alltagsgegenstände wie diese Uhr den Alltag der Bevölkerung und prägten in Deutschland ein koloniales Bewusstsein.
In hoher Stückzahl produziert, verbreitete die Uhr die imperialen Machtansprüche des Kaiserreichs. Die Tier- und Pflanzendarstellungen des Rahmens verweisen auf exotische Vorstellungen vom Kolonialreich, das durch den Flottenausbau gesichert werden sollte, wie das Kaiser-Zitat "Unsere Zukunft liegt auf dem Wasser" verdeutlicht.
Eine Scheibe im Inneren des Ziffernblatts zeigt die Ortszeiten der Kolonien an und visualisiert die Maxime "Kein Sonnen-Untergang in unserem Reich", die bereits von Karl V. im 16. Jahrhundert in Anspruch genommen wurde.