Karl Marx und der Kapitalismus
Die Industrialisierung löste im 19. Jahrhundert enorme ökonomische, soziale und kulturelle Umbrüche aus. Zu den bedeutendsten Kritikern der Verwerfungen der „Moderne“ und des Kapitalismus gehörte Karl Marx. Als Philosoph, Journalist, Ökonom und politischer Aktivist hatte er das Ziel, die neuen Verhältnisse versteh- und veränderbar zu machen. Marx avancierte zu einer der einflussreichsten deutschen Personen des 19. Jahrhunderts – mit einem umstrittenen Werk, das bis heute weltweit rezipiert wird.
Die Ausstellung „Karl Marx und der Kapitalismus“ präsentiert und problematisiert dieses Werk und das Wirken von Marx als Auseinandersetzung mit dem sich dynamisch verändernden Kapitalismus und den Kontroversen des 19. Jahrhunderts. Im Mittelpunkt stehen Themen wie Religions- und Gesellschaftskritik, Judenemanzipation und Antisemitismus, Revolutionen, neue Technologien, Natur und Ökologie, Ökonomie sowie Kämpfe und Bewegungen in Europa – Themen, die auch heute nichts von ihrer Brisanz verloren haben. Marx’ Historisierung verbindet die Ausstellung dadurch auch mit Fragen nach seiner Aktualität. Gleichzeitig wirft sie einen kritischen Blick auf die Rezeption seiner Theorien im 20. und 21. Jahrhundert.
Begleitprogramm
„Marx, Wagner und ...!“
Die Veranstaltungsreihe „Marx, Wagner und ...!“ begleitete die beiden Ausstellungen „Karl Marx und der Kapitalismus“ und „Richard Wagner und das deutsche Gefühl“ und zeigte deren Querverbindungen auf. Das Ausrufezeichen im Veranstaltungstitel steht für die dritte Persönlichkeit, deren historisches Wirken mit Blick auf Marx’ und Wagners Werk untersucht wird: Victoria Kaiserin Friedrich, Mahatma Gandhi und Friedrich Nietzsche waren jeweils an einem Abend zusammen mit Marx und Wagner Thema.
Zum Nachhören bieten wir die Veranstaltungen in der Mediathek oder auf Soundcloud an.
„Durch die Marx-Ausstellung mit …“
Über die ganze Ausstellungs-Laufzeit hinweg fand die Reihe „Durch die Marx-Ausstellung mit …“ statt, bei der Sie gemeinsam mit Expertinnen und Experten die Ausstellung „Karl Marx und der Kapitalismus“ kennenlernen konnten: Es erwarteten Sie keine klassischen Führungen, sondern individuelle Blicke und Perspektiven, u.a. mit Patrick Eiden-Offe, Jürgen Herres, Ulrike Herrmann und Gerd Koenen.
Filmreihe
Vom 28. April bis zum 22. Mai 2022 zeigte das Zeughauskino begleitend zur Ausstellung die Filmreihe „Das ist nur der Anfang. Karl Marx und das Kino”. Im Mittelpunkt stand dabei nicht Karl Marx als historische Figur, sondern die weitreichenden filmischen Rezeptionen seiner theoretischen Überlegungen.
Publikationen
-
Publikation
Karl Marx und der Kapitalismus
-
Publikation
Historische Urteilskraft 03. Magazin des Deutschen Historischen Museums
Die dritte Ausgabe nimmt im Titelthema die Zeitgenossen Karl Marx und Richard Wagner gemeinsam in den Blick. Anhand der drei Diskurse „Antisemitismus“, „Entfremdung“ und „Revolution“ geht es der Frage nach, inwieweit die Ideologien dieser beiden „deutschen Denker“ aufeinander bezogen werden können – und inwiefern es sich bei ihnen um spezifisch deutsche Reaktionen auf die Moderne und den Kapitalismus handelt.