Fürstenmacht und Allianzen in Europa
1650–1789
Nach dem Ende des Dreißigjährigen Krieges rangen mehrere Dynastien um die Vorherrschaft in Europa, vor allem die französischen Könige und die österreichischen Habsburger. Ludwig XIV. von Frankreich wurde zum Inbegriff des absolut regierenden Herrschers. Sein Hof wurde zum Vorbild für Adelskultur.
Die deutschen Landesherren errangen eine eingeschränkte Souveränität, in der sich der Absolutismus in abgeschwächter Form ausprägte. Nach dem Tod Kaiser Karls VI., der1740 ohne Erben starb, eskalierte das machtpolitische Ringen zwischen Österreich und Preußen. Im Streit um die Nachfolge auf den Kaiserthron erhoben neben Preußen auch Bayern und Frankreich Einspruch gegen die Habsburgerin Maria Theresia.
Aus dem daraus entfesselten österreichischen Erbfolgekrieg gingen fünf europäische Großmächte hervor, die um die Durchsetzung ihrer Interessen rangen: England und Frankreich kämpften um die Besitzungen in Übersee. Österreich und Preußen führten von 1756-1763 Krieg um Schlesien. Nach dem Ende des Siebenjährigen Krieges richtete sich der Expansionsdrang Österreichs, Preußens und Russlands gegen Polen.