Aufklärung NOW
Junge Perspektiven auf die Ausstellung „Was ist Aufklärung? Fragen an das 18. Jahrhundert”
Welche Bedeutung haben (Un-)Gleichheit, Toleranz, Bildung und Erziehung, Menschenrechte, Geschlechtermodelle, Individualität und Vernunft? Welche hatten sie im 18. Jahrhundert, welche haben sie heute und was verbinden junge Menschen mit diesen Themen?
Im Rahmen der Ausstellung arbeitet das DHM auf breiter Basis mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen aus der Berliner Stadtgesellschaft und inklusiven Schulklassen aus Berlin und Brandenburg zusammen. Ziel der Zusammenarbeit war es, in Workshops und mehrmonatigen Arbeitsprozessen die Perspektiven der Beteiligten auf Themen der Ausstellung zu sammeln und in der Ausstellung sowie in deren Rahmenprogramm zu präsentieren. Mit dem Projekt möchte das DHM Barrieren gegenüber der Institution Museum abbauen und ein junges und diverses Publikum zum Mitmachen und Mitgestalten einladen.
Kinderbücher – damals und heute
Ein eigener Ausstellungsraum ist dem Thema „Kinderbücher – damals und heute“ gewidmet. Angehende Pädagog*innen des Berliner Pestalozzi-Fröbel-Hauses befassten sich mit bildlichen Darstellungen in Kinderbüchern der Epoche. Als Ausgangspunkt wählten sie das Elementarwerk des Reformpädagogen Johann Bernhard Basedow, das 1774 erschien. Untersucht wurde der langfristige Einfluss von Abbildungen und Ideen der Zeit und wie sie heute wahrgenommen werden. Durch Vergleiche mit aktuellen Bilderbüchern konnte die Gruppe den Wandel und die Kontinuitäten von Erziehungsmodellen sichtbar machen. Die dazugehörigen Texte können in dem Raum über eine Museum-in-a-box, gehört werden, die beim Platzieren eines Objekts eine Audioansage abspielt.
Neue Diskussionsräume
Das Berliner „Schattenmuseum˝, ein alternatives Jugendgremium, beschäftigte sich mit der Entstehung von neuen Diskussionsräumen während der Aufklärung. Im Fokus standen Fragen zu Inklusion und Exklusion: Wer durfte an den Debatten des 18. Jahrhunderts teilnehmen und wer nicht? Wer darf es heute? Wie entsteht Wissen und wie wird es weitergegeben? Sind heutige Museen moderne Diskussionsräume? Der von ihnen kuratierte Raum bietet den Besucher*innen die Möglichkeit, Ausstellungsthemen zu reflektieren, zu diskutieren und selbst zu Wort zu kommen.
Auswirkungen von Merkantilismus und Kolonialismus
Das Bildungszentrum Lohana Berkins als weitere Beteiligte befasste sich mit der Frage, welche Auswirkungen Merkantilismus und Kolonialismus auf die Biografien von lateinamerikanischen Migrant*innen in Berlin heute haben. Die entstandenen Texte widmen sich Themen der Aufklärung, die auch in der Gegenwart noch relevant sind und werden auf Deutsch und Spanisch in einer Broschüre veröffentlicht.
Menschenrechte
Ein Wahlpflichtkurs der Alfred-Nobel-Schule produzierte gemeinsam mit der Kunstschule Young Arts Neukölln, der Regisseurin Anna Carolina Arndt und dem DHM den Film „(auf)geklärt“ zum Thema „Menschenrechte“. Ausgangspunkt waren die Menschenrechte zur Zeit der Französischen Revolution. Der Film wird im Rahmen „Aufklärung NOW Festivals˝ und an weiteren Tagen gezeigt.
Digitale Materialien
Zur weiteren Nutzung der Ergebnisse nach dem Ende der Ausstellung werden digitale Materialien erstellt.
Festival Aufklärung NOW
Unter dem Motto Aufklärung NOW öffnet sich das Haus an drei Abenden unterschiedlichen Fragestellungen der Aufklärung aus heutiger, junger Perspektive. Live-Acts, DJ-Sets, Performances, kreative Angebote, Gespräche und andere Programmpunkte versprechen informative und unterhaltsame Abende.
Eintritt frei
24. Januar 2025
21. März 2025
Fachtag „Über Aufklärung reden. Outreach und Bildung (AT)˝
21. Februar 2025
Der Fachtag fasst die Ergebnisse des Projektes zusammen und lädt internationale und nationale Wissenschaftler*innen und Expert*innen ein, das Thema Outreach in Museen und in Kultureinrichtungen zu diskutieren. Ergänzt wird der Austausch durch Best-Practice-Beispiele und Erfahrungen.