Politiker
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189231. Mai: Gregor Strasser wird als Sohn einer katholischen Beamtenfamilie in Geisenfeld (Oberbayern) geboren.
Nach dem Besuch des Gymnasiums studiert Strasser Pharmazie und lässt sich in Landshut als Apotheker nieder. -
1921Aus dem Ersten Weltkrieg als Oberleutnant heimgekehrt, organisiert er nach der Novemberrevolution einen völkischen Wehrverband, mit dem er schließlich zur Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei (NSDAP) stößt. Er wird Gauleiter in Niederbayern.
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1923November: Wegen seiner Teilnahme am Hitler-Putsch wird Strasser zu eineinhalb Jahren Festungshaft verurteilt.
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1924Mai: Strasser wird aus der Haft entlassen, da er für eine Nachfolgeorganisation der verbotenen NSDAP in den bayerischen Landtag gewählt wird.
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1924-1933Mitglied des Reichstages.
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1925Nach der Reorganisation der NSDAP wird Strasser zum Parteileiter in Norddeutschland ernannt, gründet die Berliner Abteilung der Sturmabteilung (SA) und übernimmt gemeinsam mit seinem Bruder Otto Strasser den nationalsozialistischen "Kampf-Verlag".
Ernennung zum "Reichsorganisationsleiter". -
1926Januar: Auf einer Tagung der nord- und westdeutschen Gauleiter unternimmt er gemeinsam mit Joseph Goebbels den Versuch, sich von der süddeutschen Parteileitung zu distanzieren, wobei er in einen scharfen Gegensatz zu Adolf Hitler gerät.
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ab 1930Strasser, der auf einen sozialrevolutionären Kurs drängt, stößt wegen seines antikapitalistischen und russlandfreundlichen Programms auf den immer stärker werdenden Widerstand Hitlers.
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1932Herbst: Strasser verhandelt mit Kurt von Schleicher über eine Beteiligung an der Reichsregierung. Nach langem Zögern ist er schließlich bereit, als Vizekanzler in eine "soziale" Regierung unter Beteiligung der Gewerkschaften einzutreten.
Winter: Sein Versuch, die NSDAP durch eine Regierungsbeteiligung zu spalten, scheitert an der gefestigten innerparteilichen Machtstellung Hitlers. -
1933Strasser legt alle Parteiämter nieder und zieht sich aus der Politik zurück.
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193430. Juni: Gregor Strasser wird während des sogenannten Röhm-Putsches in Berlin erschossen.
Daniel Wosnitzka
© Deutsches Historisches Museum, Berlin
14. September 2014