1914
5. Dezember: Hans Hellmut Kirst wird im ostpreußischen Osterode (heute: Ostróda/Polen) als Sohn eines Polizeibeamten geboren.
1914-1932
Wegen häufig wechselnder Dienststandorte seines Vaters verbringt er seine Jugend- und Schulzeit in verschiedenen Orten Ostpreußens. Kirst besucht mehrere Volksschulen im Landkreis Osterode sowie das Kaiser-Wilhelm-Gymnasium in seinem Geburtsort.
1931/32
Besuch der Handels- und Höheren Handelsschule in Osterode.
1932/33
Kirst arbeitet im Rechnungsbüro des Ritterguts Mühlen.
1933
1. April: Auf Rat seines sehr national eingestellten Vaters tritt er als Berufssoldat in die Reichswehr bei einem Artillerie-Regiment in Königsberg (heute: Kaliningrad/Russland) ein.
1935
Kirst wird Unteroffizier.
1937
Beförderung zum Wachtmeister.
1938
Beförderung zum Hauptwachtmeister.
1939
September: Mit Beginn des Zweiten Weltkriegs nimmt Kirst am Überfall auf Polen teil.
1940
Teilnahme am Frankreichfeldzug.
1941
Kirst nimmt am Überfall auf die Sowjetunion teil.
1943
Beförderung zum Leutnant.
1943-1945
Er ist Aufsichtsoffizier und Lehrer für Kriegsgeschichte an der Luftkriegsschule in Schongau (Bayern). Als Ordonnanzoffizier ist Kirst einige Wochen lang nebenamtlicher NS-Führungsoffizier.
1944
Beförderung zum Oberleutnant.
1945
Kurz vor Kriegsende bekleidet Kirst an der Kriegsschule das Amt des Chefs der Stabsbatterie.
An der Kriegsschule befindet sich auch der spätere bayerische Ministerpräsident Franz-Josef Strauß. Nach der deutschen Kapitulation denunziert er Kirst bei den Amerikanern ungerechtfertigterweise als Nationalsozialisten.
Beginn einer jahrelangen persönlichen und politischen Auseinandersetzung zwischen Kirst und Strauß.
An der Kriegsschule befindet sich auch der spätere bayerische Ministerpräsident Franz-Josef Strauß. Nach der deutschen Kapitulation denunziert er Kirst bei den Amerikanern ungerechtfertigterweise als Nationalsozialisten.
Beginn einer jahrelangen persönlichen und politischen Auseinandersetzung zwischen Kirst und Strauß.
1945/46
Neunmonatige Haft in einem amerikanischen Internierungslager in Garmisch aufgrund der Denunziation.
Erste literarische Notizen entstehen. Zu seinen Vorbildern gehört Erich Maria Remarque.
Erste literarische Notizen entstehen. Zu seinen Vorbildern gehört Erich Maria Remarque.
1946
Er wird aus amerikanischer Kriegsgefangenschaft als "unbelastet" entlassen und muss sich dieses durch eine deutsche Entnazifizierungs-Spruchkammer bestätigen lassen. Strauß verhängt als Vorsitzender der Kammer ein zweijähriges Schreibverbot gegen den sich als "Schriftsteller" bezeichnenden Kirst.
1947
Er übersiedelt nach München.
1947-1972
Filmkritiker beim "Münchner Mittag" (heute: Münchner Merkur).
1950
Veröffentlichung seines ersten Romans "Wir nannten ihn Galgenstrick".
1954
Welterfolg mit dem Roman "08/15", dem ersten Band einer Trilogie. Mit ungeschminkten Kasernen- und Kriegserlebnissen von Wehrmachtssoldaten trifft das Buch die reale Erfahrungswelt hunderttausender Kriegsheimkehrer.
ab 1954
Kirst avanciert zu einem der erfolgreichsten und meistgelesenen deutschen Nachkriegsautoren. In nahezu sämtlichen seiner 60 Romane thematisiert er den Krieg und setzt sich intensiv mit der Bewältigung des Nationalsozialismus auseinander.
Aufgrund seiner Kriegserfahrungen lehnt Kirst jede Form des Militarismus und damit die deutsche Wiederbewaffnung rigoros ab. Er kritisiert scharf den Aufbau der Bundeswehr, was zu heftigen politischen Angriffen - u.a. von Verteidigungsminister Strauß - gegen ihn führt.
Von Kritikern werden seine Bücher stets als Populärliteratur mit einem nur durchschnittlichen sprachlichen Können eingestuft.
Aufgrund seiner Kriegserfahrungen lehnt Kirst jede Form des Militarismus und damit die deutsche Wiederbewaffnung rigoros ab. Er kritisiert scharf den Aufbau der Bundeswehr, was zu heftigen politischen Angriffen - u.a. von Verteidigungsminister Strauß - gegen ihn führt.
Von Kritikern werden seine Bücher stets als Populärliteratur mit einem nur durchschnittlichen sprachlichen Können eingestuft.
1955
Mit "08/15 in der Heimat" wird auch der letzte Teil der Trilogie verfilmt. Die Hauptrolle in allen drei Filmen spielt Joachim Fuchsberger (1927-2014).
1960
Sein zweiter großer internationaler Erfolg "Fabrik der Offiziere" erscheint, der noch im selben Jahr verfilmt wird.
ab 1960
Finanziell unabhängig, beginnt Kirst, Menschen in Not zu helfen. In Israel überlässt er seine Tantiemen sozialen Organisationen, in Polen werden davon Kriegswaisen und in Norwegen Studenten unterstützt.
1961
14. Dezember: Kirst heiratet die Schauspielerin Ruth Müller. Mit seiner Frau und der gemeinsamen Tochter Beatrice lebt er anschließend zurückgezogen in Feldafing am Starnberger See.
1962
"Die Nacht der Generale" begründet neben der "Fabrik der Offiziere" seine Popularität in den USA.
1964
Kirst wird die "Goldene Palme von Bordighera", eine der höchsten italienischen Literaturauszeichnungen, verliehen.
1965
Er erhält den Edgar-Allan-Poe-Preis.
1966
Kirst wird als erster Deutscher Mitglied der renommierten amerikanischen Schriftstellervereinigung "The Authors Guild".
Aufnahme in den PEN-Club.
2. März: Uraufführung von "Aufstand der Offiziere" unter der Regie von Erwin Piscator in Berlin. Das Theaterstück behandelt das Attentat vom 20. Juli 1944 auf Adolf Hitler.
Aufnahme in den PEN-Club.
2. März: Uraufführung von "Aufstand der Offiziere" unter der Regie von Erwin Piscator in Berlin. Das Theaterstück behandelt das Attentat vom 20. Juli 1944 auf Adolf Hitler.
1967
Aus Anlass des 100. Geburtstags des Schriftstellers Ludwig Thoma (1867-1921) stiftet Kirst eine gleichnamige Medaille für besondere gesellschaftliche Verdienste.
1968
Die Mark-Twain-Gesellschaft erklärt ihn zum "Knight of Mark Twain".
1969
Kirst veröffentlicht eine Biografie über Heinz Rühmann.
ab 1969
Mitarbeit beim Zweiten Deutschen Fernsehen (ZDF) als Filmkritiker.
ab 1971
Kirst verfasst zahlreiche gesellschaftskritische Romane mit kriminalistischem Hintergrund.
1972-1975
Kolumnist der Münchner "Abendzeitung".
1987
Kirst übersiedelt mit seiner Familie nach Werdum (Ostfriesland). Gesundheitlich schwer angeschlagen, zieht er sich zunehmend zurück.
1989
23. Februar: Hans Hellmut Kirst stirbt in Werdum.