Politiker
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18729. April: Léon Blum wird als Sohn jüdischer Eltern in Paris geboren.
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1894Nach seiner Ausbildung an der École Normale Supérieure schließt er sein Jurastudium an der Sorbonne mit der höchstmöglichen Auszeichnung ab.
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ab 1895Blum ist als Literatur- und Theaterkritiker publizistisch tätig.
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1896Unter dem Einfluss der antisemitischen Ausschreitungen während des Prozesses gegen den jüdischen Offizier Alfred Dreyfus engagiert sich Blum zunächst in republikanischen Vereinigungen.
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1902Mitbegründer der "Parti Socialiste Français" (PSF).
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1919Blum wird Mitglied der Deputiertenkammer und Vorsitzender der sozialistischen Kammerfraktion.
Herausgeber der sozialistischen Zeitschrift "Le Populaire". -
1920Auf dem Kongress der SFIO in Tours spricht sich Blum gegen den Anschluss seiner Partei an die Kommunistische Internationale (Komintern) aus.
Nach der Abspaltung der französischen "Parti Communiste" steigt er zum unbestrittenen Führer der PSF auf und wendet sich insbesondere gegen eine nationalistische Deutschlandpolitik Frankreichs. -
1923Blum protestiert gegen die Besetzung des Ruhrgebiets durch französische und belgische Truppen.
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1932Blum erarbeitet ein Parteiprogramm, das neben der Verstaatlichung der Industrie Maßnahmen gegen die Arbeitslosigkeit vorsieht und den Pazifismus betont.
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1934Februar: Nach rechtsnationalistischen Demonstrationen in Paris arbeitet er verstärkt auf ein Bündnis der linken Kräfte hin.
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19363. Mai: Aus den französischen Parlamentswahlen geht die "Volksfront", ein Bündnis zwischen Kommunisten, Sozialisten, Liberalen und Gewerkschaften, als Wahlsieger hervor.
Mit Blum wird nicht nur erstmalig ein Sozialist, sondern auch erstmals ein jüdischer Politiker zum französischen Ministerpräsidenten gewählt. -
1936/37Blum gelingt es, zahlreiche soziale Reformen wie die 40-Stunden-Woche und den bezahlten Urlaub durchzusetzen.
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193721. Juni: Nach knapp einjähriger Regierungszeit tritt Blum zurück, da die konservative Mehrheit des Senats seiner Finanzpolitik die Unterstützung versagt.
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1937/38In einer modifizierten Regierung amtiert er als stellvertretender Ministerpräsident.
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1938Erneute Wahl zum Ministerpräsidenten. Blum bemüht sich vergeblich um die Einbeziehung der bürgerlichen Parteien in die linksgerichtete Koalitionsregierung.
Er spricht sich nach wie vor für eine deeskalierende, pazifistische Politik Frankreichs aus. -
1940Nach der deutschen Westoffensive während des Zweiten Weltkriegs lässt die Vichy-Regierung Blum verhaften und veranlasst seine Internierung.
Gemeinsam mit weiteren führenden Politikern wird er im Prozess von Riom angeklagt. Ihnen wird die Verantwortlichkeit für die mangelhafte französische Kriegsbereitschaft vorgeworfen. Das Verfahren wird jedoch noch während der Beweisaufnahme bis auf weiteres vertagt. -
19435. April: Gemeinsam mit Édouard Daladier wird Blum an Deutschland ausgeliefert.
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1943-1945
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1945Blum wird durch amerikanische Truppen befreit.
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1946Als Ministerpräsident führt er das sozialistische Minderheitenkabinett der "Vierten Republik".
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1947/48Obwohl sich Blum zunehmend aus dem öffentlichen Leben zurückzieht, nimmt er das Amt des stellvertretenden Ministerpräsidenten wahr.
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195030. März: Léon Blum stirbt in Jouy-en-Josas bei Versailles (Yvelines, Frankreich).
Susanne Eckelmann
© Deutsches Historisches Museum, Berlin
14. September 2014