Władysław Szpilman 1911-2000

Pianist, Komponist

  • 1911

    5. Dezember: Władysław Szpilman wird als erstes von vier Kindern des jüdischen Geigers Samuel Szpilman und dessen Frau Esther in Sosnowiec (Polen) geboren.

  • 1926
    Aufnahme eines Klavierstudiums am Chopin-Konservatorium in Warschau bei Aleksander Michalowski (1851-1938).
  • ab 1930er Jahre
    Komponistentätigkeit. Er komponiert Klavierstücke, symphonische und konzertante Werke, aber auch, ab 1935, ca. 500 Lieder.
  • 1931
    Wechsel an die Musikakademie in Berlin. Klavierunterricht bei Leonid Kreutzer (1884-1953) und Artur Schnabel (1882-1951); Studium der Komposition bei Franz Schreker (1878-1934).
  • 1933
    Rückkehr nach Warschau. Szpilman beginnt eine Solokarriere als Konzertpianist und ist Kammermusikpartner von Henryk Szeryng (1918-1988), Roman Totenberg (geb. 1911), Ida Händel (geb. 1928) und Bronislaw Gimpel (1911-1979).
  • 1935
    1. April: Festanstellung als Pianist beim Polnischen Rundfunk.
  • 1939
    23. September: Drei Wochen nach Beginn des deutschen Überfalls auf Polen stehen deutsche Truppen vor Warschau. Letzte Sendung des Polnischen Rundfunks. Szpilman spielt u.a. Frederic Chopins (1810-1849) "Nocturne cis-Moll".
  • 1940
    Das Stadtviertel, in dem sich die Wohnung der Familie Szpilman befindet, wird zum Warschauer Getto erklärt und mit einer Mauer umgeben. Im Getto Gründung eines Klavier-Geigen-Duos für Auftritte in Kaffeehäusern, um seine Familie zu ernähren.
  • 1942
    16. August: Seine Eltern, sein Bruder und seine zwei Schwestern werden in das Vernichtungslager Treblinka deportiert. Szpilmans gesamte Familie fällt damit dem NS-Völkermord zum Opfer. Szpilman selbst wird von einem jüdischen Polizisten aufgrund seiner Popularität aus der Reihe der zur Deportation vorgesehenen Juden herausgeholt.
    Wechselnde Arbeitseinsätze im Getto.
  • 1943
    13. Februar: Flucht aus dem Getto. Dank der Hilfe zahlreicher polnischer Freunde gelingt es Szpilman, zu überleben.
  • 1944
    17. November: Bei der Suche nach Lebensmitteln in den Ruinen Warschaus trifft Szpilman auf den Wehrmachtsoffizier Wilm Hosenfeld. Hosenfeld hilft ihm bei der Suche nach einem Versteck und versorgt ihn unter hohem persönlichem Risiko bis zum Abzug der Deutschen aus Warschau mit Lebensmitteln und Kleidung.
  • 1945
    Rückkehr zum wiedereingerichteten Polnischen Rundfunk. Die Inaugurationssendung im April 1945 beginnt Szpilman mit Chopins "Nocturne cis-Moll".
  • 1945-1963
    Musikdirektor im Polnischen Rundfunks.
  • 1946
    Szpilman veröffentlicht unter dem Titel "Das wunderbare Überleben - Warschauer Erinnerungen 1939-1945" seine Autobiografie (1998 erstmals auf Deutsch erschienen), in der er seine Erfahrungen und Erlebnisse aus der Zeit der deutschen Besatzung in Polen verarbeitet.
  • ab 1956
    Keine Soloauftritte mehr, da diese ihn - bedingt durch die traumatischen Erfahrungen während des Krieges - nervlich zu sehr in Anspruch nehmen.
  • 1961
    Organisation des Musikfestivals "Musik kennt keine Grenzen" in Sopot (Polen).
  • 1963
    Gründung des Warschauer Klavierquintetts, u.a. mit Bronislaw Gimpel (1911-1979).
  • bis 1986
    Zahlreiche Tourneen in der ganzen Welt.
  • 2000

    6. Juli: Władysław Szpilman stirbt in Warschau.

  • 2002

    Roman Polanski (geb. 1933) verfilmt Szpilmans Autobiografie unter dem Titel "Der Pianist" mit Adrien Brody (geb. 1973) als Władysław Szpilman und Thomas Kretschmann (geb. 1962) als Wehrmachtsoffizier Wilm Hosenfeld.
    Neuauflage seiner Autobiografie als Buch zum Film unter dem Titel "Der Pianist. Mein wunderbares Überleben".

Marian Bertz
14. September 2014

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