Frankfurt und die Kaiserwahl
Die Kaiserwahl im Jahr 1519 –
das Ringen um die Vormachtstellung in Europa
In der Wahlkapelle des Frankfurter Doms wurde am 28. Juni 1519 ein monatelanger Wahlkampf beendet, der zu den spannendsten gehörte, die das Heilige Römische Reich in seiner jahrhundertelangen Geschichte der Kaiserwahl kannte.
Nach dem Tod des Kaisers Maximilians I. präsentierte sich sein Enkel Karl V. als Habsburger Kandidat für den römisch-deutschen Kaiserthron. Der junge spanische König und Erzherzog von Österreich war der vom Kaiser designierte Nachfolger.
Doch mit dem französischen König Franz I. kandidierte ein chancenreicher Konkurrent. Beide überboten sich gegenseitig mit Argumenten und auch Bestechungsgeldern. Letztendlich überzeugten 850 000 Gulden des Bankhauses Fugger die zögernden sieben Kurfürsten von der Kandidatur des Habsburgers.
Der Machtgewinn Karls V. verstärkte nicht nur einen dynastischen Konflikt zwischen den Habsburgern und dem französischen Königshaus der Valois, sondern steht am Anfang eines jahrhundertelangen deutsch-französischen Ringens um die Vormachtstellung in Europa.