Die Teilungen des Frankenreiches
Im Februar 842 trafen sich in Straßburg die beiden Enkel Karls des Großen, Ludwig der Deutsche und Karl der Kahle. Mit den Straßburger Eiden schworen sich die beiden Beistand gegen ihren älteren Bruder Lothar.
Ihr Großvater, Karl der Große, König der Franken, hatte ein mächtiges Reich aufgebaut. Nach damaliger Vorstellung ging mit seiner Kaiserkrönung im Jahr 800 das Reich der Römer auf die Franken über. Als sein Sohn Ludwig der Fromme 840 starb, wurde sein Reich unter dessen Söhnen aufgeteilt.
Mit dem Vertrag von Verdun im Jahr 843 besiegelten sie die Aufteilung in ein Westfrankenreich, ein Mittelreich und ein Ostfrankenreich. Aus dem Westfrankenreich entwickelte sich später Frankreich, aus dem Ostfrankenreich das Heilige Römische Reich Deutscher Nation. Beide beanspruchten später Teile des Mittelreichs Lotharingien.
Ludwig der Deutsche und das Ostfrankenreich
Ludwig der Deutsche war von 843 bis 876 König des Ostfrankenreichs. Seine lange Regierungszeit und die Teilung des Frankenreichs 843 durch den Vertrag von Verdun gilt als wichtige Etappe in der Anfangszeit der deutschen Geschichte.
Das durch die Teilung entstandene Ostfrankenreich wurde vergrößert, als er das östliche Lotharingien, einen Teil des Mittelreiches seines Bruders, im Vertrag vom Meersen 870 zugeschlagen bekam. So kamen Städte wie Aachen, Köln, Metz und Straßburg zum Ostfrankenreich.
Er leistete den Straßburger Eid in altfranzösischer Sprache, die im westfränkischen Reich gesprochen wurde, um so auch von den Gefolgsleuten Karl des Kahlen verstanden zu werden.
Die Straßburger Eide im Wortlaut lesen