Hinaus mit dem welschen Plunder

Das Wort „welsch“ geht auf die germanische Bezeichnung für Römer oder Kelten zurück, wie auch das englische Wort „welsh“ für walisisch.

Verunglimpft werden damit die Franzosen und ein Teil ihrer Kultur, hier als „Schmutz“ dargestellt, der mit dem gallischen Hahn von den Deutschen aus dem Elsass gefegt wird. Die Baskenmütze wurde verboten, der revanchistische Roman von Réné Bazin „Les Oberlé“ wurde aus den Bibliotheken entfernt, wie die Bücher des Colmarer Künstlers Jean-Jacques Waltz, genannt Hansi. Wegen seiner anti-deutschen Haltung und seinen Zeichnungen wurde Waltz schon 1914 von den deutschen Sicherheitsbehörden zu einer 15-monatigen Gefängnisstrafe verurteilt. Im Zweiten Weltkrieg spürte ihn die Geheime Staatspolizei in Südfrankreich auf und misshandelte ihn schwer.

 

Hinaus mit dem Deutschen!

Die französische Antwort auf das deutsche Plakat aus dem Jahr 1940 folgte vier Jahre später, nach dem Sieg der Alliierten im Elsass. Nun kräht der französische Hahn wieder stolz und der „boche“, der Deutsche, wird vor die Tür gesetzt: „Vor die Tür, der Deutsche!“ oder „Hinaus mit dem Deutschen!“ Auch auf Elsässischem Dialekt wird der Deutsche als „Schwabe“ hinausgefegt: „Nüss mit em Schwob!“

„Boche“ ist ursprünglich im Französischen eine Holzkugel, „tête de boche“ ist ein Holzkopf oder Dickkopf. „Boche“ ist aber auch eine Verkleinerungssilbe und ein „alboche“ ist ein kleiner Deutscher. Aus dem geringschätzig gemeinten Wort war mit dem Ersten Weltkrieg die Beschimpfung der Deutschen schlechthin geworden. Zum deutschen „Schmutz“, der auch hier vor die Tür gefegt wird, gehört „Mein Kampf“ von Adolf Hitler, ein Haftbefehl der Gestapo, die Hakenkreuzflagge und ein Stahlhelm.

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