Kreuznach

Der Mythos Hindenburg in Kreuznach

Das große Hauptquartier war die mobile strategische Kommandozentrale im Ersten Weltkrieg.
Während des Krieges wechselte es mehrmals den Sitz, von Januar 1917 bis zum März 1918, war es in Kreuznach.

Seit 1924 trägt Kreuznach den Titel „Bad“. Der Hindenburgblick, ein Aussichtspunkt bei Odernheim in der Nähe von Kreuznach, erinnert noch heute an den Oberbefehlshaber der deutschen Streitkräfte Paul von Hindenburg. Nach der gewonnenen Schlacht von Tannenberg 1914 gegen die russischen Truppen wurde Hindenburg zur Symbolfigur des siegreichen Helden. Selbst nach der Niederlage der Deutschen am Ende des Ersten Weltkrieges konnte er diesen Status behalten: Er nahm nicht an den Waffenstillstandsverhandlungen teil und übergab diese Verantwortung dem Staatssekretär Matthias Erzberger. Hindenburg wurde 1925 zum Reichspräsidenten der Weimarer Republik gewählt.

Im Hauptquartier

In Kreuznach fand am 23.4.1917 die erste Kriegszielkonferenz statt. Die beiden Militärs bedrängten den Kaiser: Er sollte den Reichskanzler Bethmann Hollweg auffordern, die Kriegsziele festzulegen, mit weitgehenden Annexionen in Russland, Belgien und Frankreich. Der Reichskanzler sprach sich allerdings dagegen aus und Ludendorff und Hindenburg forderten mit Erfolg seinen Rücktritt.

Wenige Monate nach der Kanzlerkrise, am 2. Oktober 1917, feierte Hindenburg seinen 70. Geburtstag in Kreuznach. Im ganzen Kaiserreich nahm man Anteil an diesem Ereignis, wohlwissend, welchen Einfluss Hindenburg mittlerweile im Reich hatte.