Aristide Briand
Aristide Briand (1862-1932) war 23-mal Minister in den schnell wechselnden Kabinetten der 3. Republik in Frankreich.
Mit Inkrafttreten des Versailler Vertrages am 10. Januar 1920 waren die linksrheinischen Gebiete des deutschen Reiches und die Brückenköpfe von französischen und britischen Truppen besetzt worden. Der Vertrag sah eine Besetzung dieser Sicherheitszone von 15 Jahren vor.
1926 versuchte Briand als französischer Außenminister die Räumung mit einer vorzeitigen Bezahlung aller Reparationsleistungen zu organisieren. Doch in Frankreich verstärkte sich der Widerstand gegen eine vorzeitige Räumung. Beunruhigt waren die Franzosen und auch Briand wegen der politischen Rechten in Deutschland, z.B. über den Wehrverbund „Stahlhelm“. Diese Gruppierung stand in offener Opposition zur Republik.
Das Rheinland als Sicherheit für die deutschen Reparationszahlungen schien nicht mehr notwendig, als das Deutsche Reich in den 1929 ausgehandelten Young-Plan einwilligte: Bis 1988 sollten etwa zwei Milliarden Reichsmark pro Jahr gezahlt werden. Die Rheinlandbesetzung wurde daher am 30. Juni 1930 vorzeitig beendet.