Ludwig XIV. und die Erweiterung seines Machtbereichs
Das Staatsporträt fungiert als Stellvertreter des französischen Königs, hier als oberster Richter dargestellt. Sein Herrschaftsanspruch ist erkennbar an dem in einer Befehlsgeste gehaltenen Zepter, dem Lorbeerkranz und dem mit goldenen Lilien bestickten Krönungsmantel. Seine Weite, einem dunkelblauen Himmelszelt gleich, galt als Symbol für den Schutz der Untertanen durch den König und für seinen fast endlos scheinenden Herrschaftsbereich.
Ab 1678 versuchte Ludwig XIV. große Teile des Elsasses, der Pfalz und Luxemburgs in das französische Königreich einzugliedern. Zahlreiche Reichsterritorien standen durch alte Verträge in rechtlicher Verbindung mit französischen Gebieten und sollten daher mit Frankreich „wiedervereint“ werden. Diese „Reunionspolitik“ bekämpfte das Heilige Römische Reich im Pfälzischen Erbfolgekrieg. 1697 musste es die „Reunionen“ im Elsass, wie zum Beispiel die des Zehnstädtebundes, anerkennen, die Kurpfalz blieb allerdings im Heiligen Römischen Reich.