Victor Hugo und der Rhein
Vom 29. August bis zum 1. November 1840 machte der Schriftsteller Victor Hugo seine zweite Rheinreise. Er verwertete sie literarisch in der zweibändigen Ausgabe „Le Rhin. Lettres à un ami“, die 1842 in Frankreich und Deutschland veröffentlicht wurde und heute als Klassiker der Rheinromantik gilt. Für ihn war die Lösung der Rheinfrage „Wem gehört das linke Rheinufer?“ die Voraussetzung für eine gemeinsame Zukunft der Völker. In seiner „Conclusion“, der Schlussfolgerung des Buches, träumte er von einem geeinten Europa mit dem Rhein als Ader.
Als Vorsitzender des 2. Internationalen Friedenskongresses 1849 prophezeite er: „Der Tag wird kommen, an dem Ihr Frankreich, Ihr Russland, Ihr Italien, Ihr England, Ihr Deutschland, Ihr alle Nationen des Kontinents – ohne Eure unterschiedlichen Eigenschaften und Eure glorreiche Eigenheit zu verlieren -, Ihr Euch in einer höheren Einheit eng verschmelzen werdet und dabei die europäische Brüderlichkeit bilden, genau so wie die Normandie, die Bretagne, der Burgund, Lothringen, das Elsass, alle unsere Landteile sich in Frankreich verschmolzen haben.“