Café Milani
Das rechts-konservative „Café Milani“ umfasste Reformkonservative vornehmlich aus Preußen, Österreich und Bayern, die sich seit dem 4. Juni 1848 als Fraktion in der Paulskirche verstanden. Bis Ende September 1848 trafen sie sich im sogenannten Steinernen Haus, danach im „Café Milani“.
Die Abgeordneten dieser Fraktion traten für einen großdeutsch-föderativen Staatenbund unter Wahrung monarchischer Verfassungselemente und der überlieferten Einrichtungen der Einzelstaaten ein, also nur eine Reform des bestehenden Deutschen Bundes. Sie lehnten eine eigenständige Machtstellung der Nationalversammlung ab und wollten dessen Aufgabe allein auf einer Beratung einer möglichen Verfassung beschränkt sehen. Dementsprechend sollte auch die Kontrollmöglichkeit der Reichsregierung durch die Abgeordneten minimal ausfallen.
Die meisten der Abgeordneten des „Café Milani“ stammten aus großbürgerlichen oder adligen Kreisen und waren im Staatsdienst tätig.