Nationalgefühl am Rhein
Das Gemälde zeigt einen jungen Mann mit einer Ausgabe des Nibelungenliedes.
Das Heldenepos eines unbekannten Autors wurde Anfang des 13. Jahrhunderts niedergeschrieben und 1755 in Schloss Hohenems in Österreich wiederentdeckt. 1783 wurde es zum ersten Mal als Druck veröffentlicht.
In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts vereinten sich antifranzösische Gefühle und Mittelalterbegeisterung in der Bewunderung des Textes als urdeutsche Volkssage.
Der Literaturhistoriker Schlegel und andere Romantiker stilisierten Siegfried den Drachentöter zum Vertreter eines glorreichen, vereinten Volkes.
Auch der Dichter Hoffmann von Fallersleben besaß eine Ausgabe. Er schrieb 1841 das „Lied der Deutschen“, als Reaktion auf die Forderungen der Franzosen nach linksrheinischen, preußischen Gebieten. Die dritte Strophe ist heute die deutsche Nationalhymne.