Die trophäengekrönte Hauptfassade des Zeughauses öffnet sich nach Süden zum Boulevard „Unter den Linden“ mit einem aufwändig geschmückten Mittelportal. Die Ornamentik des Portals bezieht sich auf das 1701 gegründete Königreich Preußen und den Kriegsruhm der brandenburgisch-preußischen Armee.
In der Mittelnische über der doppelflügeligen Tür befindet sich das Medaillon-Porträt Friedrichs I. Er regierte seit 1688 als brandenburgischer Kurfürst und von 1701 bis 1713 als preußischer König. Das lorbeerbekränzte goldene Brustbild wurde 1706 über dem Hauptportal eingesetzt. Links davon befindet sich der brandenburgische Adler und rechts der Jupiteradler, der ein Blitzbündel hält. Darüber flankieren die römischen Gottheiten des Ruhmes und des Sieges, Fama und Viktoria, das preußische Königswappen. Dieses ist umgeben mit dem 1701 gestifteten Schwarzen Adlerorden, der höchsten Auszeichnung der Krone Preußens.
Darüber befindet sich in goldenen Buchstaben die lateinische Inschrift, die den Ausgangspunkt für das bauplastische Programm des Zeughauses bildet. Die Übersetzung lautet: »Den Waffentaten zur Anerkennung, den Feinden zum Schrecken, den Völkern und Bundesgenossen zum Schutz, hat Friedrich I., großmächtigster Vater des Vaterlandes, der erhabene und unbesiegte König der Preußen, dies Zeughaus zur Bergung aller Kriegswerkzeuge sowie kriegerischer Beute und Trophäen von Grund aus erbauen lassen im Jahre 1706.« Die letzten Bauarbeiten im Inneren des Zeughauses kamen jedoch erst mehrere Jahre später, 1730, unter der Regierung König Friedrich Wilhelms I. zum Abschluss.
Das Giebelfeld über der Inschrift zeigt wiederum eine mythologische Szene: Die Göttin Minerva empfängt aus den Händen bärtiger Schmiede unter Führung des Gottes Vulcanus Waffen und Rüstungen, um sich für den Krieg zu wappnen. Eine Anspielung auf das Zeughaus, in dem Waffen – Kanonen, Musketen, Säbel und Munition – lagerten, um sie im Kriegsfall einzusetzen.