Die Ostseite des Zeughauses befindet sich am Spreekanal und war zu Beginn des 18. Jahrhunderts die der Stadt zugewandte Seite. Hier schmücken zwei allegorische Frauenfiguren die Gebäudeseite, die sich an den Ecken des mittig befindlichen Giebels befinden. Es sind rechts die Darstellung der antiken Göttin des Ruhmes und links der antiken Göttin des Friedens. Beide sitzen auf Kanonen, die mit Kriegsbeute umgeben sind. Zu sehen sind Fahnen, Kanonenkugeln, Waffen sowie Rammböcke mit Widderköpfen. Die Allegorien sollen von den Siegen der preußischen Armee und dem damit verbundenen Kriegsruhm künden. Der Palmzweig, den die rechte Figur in ihrer Hand hält, kündet darüber hinaus vom Frieden.
Die beiden Figurengruppen bekrönen ein Giebelrelief. Es zeigt im Zentrum eine Kartusche mit dem preußischen Adler, der auf der Brust die Initialen „FR” für „Fridericus Rex“ trägt. Die Kartusche wird von zwei Herkulesfiguren flankiert, die die Königskrone emporhalten. Das Kurfürstentum Brandenburg war 1701 zum Königreich Preußen aufgestiegen. Zu diesem Aufstieg hatte beigetragen, dass Friedrich I. dem Kaiser des Heiligen Römischen Reiches deutscher Nation, Leopold I., für seine Kriege Soldaten zur Verfügung gestellt hatte.
Auf der Westseite des Zeughauses, neben der Neuen Wache, befindet sich jeweils eine große Figurengruppe oberhalb der Seitenportale auf der Dachbalustrade. Die hoch aufragenden Skulpturen korrespondieren sowohl im Aufbau als auch im Thema mit denen an der Ostseite. Sie zeigen ebenfalls Trophäen, umgeben von Gefangenen und Kriegsbeute. Besonders auffällig sind die Turnierrüstungen – erkennbar am vergitterten Visier der Helme. Auch auf dieser Seite wird das Mittelportal durch einen Dreiecksgiebel betont, über dessen Ecken sich jeweils ein Adler befindet. Das Giebelrelief darunter enthält eine Wappenkartusche, auf der eine Krone sitzt.