Neben dem Hauptportal an der Südseite des Zeughauses, das sich zum Boulevard „Unter den Linden“ öffnet, befinden sich vier überlebensgroße Skulpturen – zwei Frauenfiguren zur Linken, zwei zur Rechten. Es handelt sich um weibliche Allegorien, denen jeweils ein Putto an der Seite steht. Allegorien sind eine seit der Antike gebräuchliche Darstellungsform. Sie veranschaulichen mit Hilfe von Attributen abstrakte Sachverhalte.
Auf der linken Seite des Zeughausportals stehen die Allegorien der Ingenieurskunst – erkennbar an der Zange – und der Geometrie – erkennbar an dem Winkelmesser. Auf der rechten Seite befindet sich die Allegorie der Arithmetik, der „Kunst des Zählens“ – zu sehen ist ein wissbegieriger Putto auf einem Bücherstapel und eine Tafel mit Berechnungen in den Händen der Frauenfigur. Daneben die Feuerwerkskunst – hier trägt die Figur eine Rakete und ein Feuerrad.
Diese vier Allegorien verweisen auf die vier Wissensgebiete, die im 17. Jahrhundert für die Artillerie von Bedeutung waren: Mathematisches Wissen war beispielsweise für die Berechnung der Flugbahnen von Kanonenkugeln erforderlich. Der Bezug der Figuren ergibt sich aus der Funktion des Zeughauses: Im Erdgeschoss lagerten die Geschütze der preußischen Armee. Bei diesen Skulpturen handelt es sich nicht um die Originale, sondern um Kopien der späten 1960er Jahre.