DER SPRUNG – 1961: Eine 360° Virtual Reality Installation von Boris Hars-Tschachotin
Vorankündigung: Ab 14. Januar 2021 im Deutschen Historischen Museum
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Am 15. August 1961 sprang der neunzehnjährige Grenzpolizist Conrad Schumann über einen Stacheldraht in den Westteil Berlins. Festgehalten wurde dieser Moment von dem Fotografen Peter Leibing. Als Ikone des 20. Jahrhunderts zählt das Bild des flüchtenden Oberwachtmeisters laut Time Magazine zu den 100 Fotografien, die die Welt verändert haben. Wie kein anderes Foto steht es für die deutsche Teilung und die Geschichte Berlins. Heute gehört es zum Weltdokumentenerbe der UNESCO.
Vom 14. Januar bis 5. April 2021 führt die 360° Virtual Reality Installation „DER SPRUNG – 1961“ die Besucherinnen und Besucher des Deutschen Historischen Museums aus dem wiedervereinigten Berlin zurück in das Jahr 1961: Mit Hilfe einer VR-Brille erleben sie hautnah, wie der junge Bereitschaftspolizist Conrad Schumann an der Kreuzung Ruppiner Straße/Bernauer Straße in den Westteil Berlins sprang – und wie in diesem Augenblick jenes Foto entstand, das in die Geschichte einging.
Beinahe 60 Jahre nach dem Mauerbau erzählt Regisseur Boris Hars-Tschachotin die Entstehungsgeschichte der ikonischen Aufnahme aus drei unterschiedlichen Filmperspektiven: aus der Sicht des fliehenden Conrad Schumann in NVA-Uniform, der des Fotografen Peter Leibing und der des Westberliner Polizisten Manfred Klumm. Das Deutsche Historische Museum setzt mit dieser immersiven Kunstinstallation erstmals Virtual Reality-Technologie ein, um einen historischen Moment und seine Hintergründe erfahrbar zu machen.
Der 360°-Raum in Farbe erfasst den historischen Moment des Sprungs multiperspektivisch und sprengt erstmals den Rahmen des zugrundeliegenden Schwarzweiß-Fotos. Die Museumsgäste werden dank der VR-Technik virtuell in die Positionen der Protagonisten versetzt und nehmen den historischen Augenblick in jeweils fünfminütigen fiktionalisierten Episoden unmittelbar aus ihren subjektiven Blickwinkeln wahr.
Mit einer Kombination aus am Filmset gedrehten Szenen, visuellen Effekten und detailgetreuen, computergenerierten Bildern erweckt Installationskünstler Boris Hars-Tschachotin die Fotografie in 3D zum Leben. Am Dreh beteiligt waren sieben Schauspielerinnen und Schauspieler, darunter Max von der Groeben („Fack ju Göhte“, „Bibi & Tina“) als Peter Leibing, Anton von Lucke („Babylon Berlin“, „Bad Banks“) als Conrad Schumann und Daniel Axt („SOKO“, „Notruf Hafenkante“) als Manfred Klumm, sowie 41 Komparsinnen und Komparsen.