Plan für Dokumentationsstätte zur Geschichte der Besatzungsherrschaft
Grütters: „Verbrechen aufarbeiten, dokumentieren und vermitteln“
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Kulturstaatsministerin Monika Grütters hat dem Kulturausschuss des Deutschen Bundestages einen Zeit-und Maßnahmenplan für eine Dokumentations-, Bildungs- und Erinnerungsstätte zur Geschichte und Aufarbeitung des Zweiten Weltkriegs und der nationalsozialistischen Besatzungsherrschaft übermittelt. Der Vorschlag zur Realisierung der Einrichtung wird demnach federführend von der Stiftung Deutsches Historisches Museum (DHM) erarbeitet. Der Realisierungsvorschlag soll der Kulturstaatsministerin bis Ende 2021 überreicht werden.
Kulturstaatsministerin Monika Grütters: „Der Zweite Weltkrieg und die Verbrechen in deutschem Namen prägen Europa bis heute. Deshalb ist es von großer Bedeutung, dass wir die Geschichte der deutschen Besatzungsherrschaft noch genauer aufarbeiten, dokumentieren und einer breiten Öffentlichkeit vermitteln. Die ersten Schritte zur Umsetzung dieses erinnerungspolitisch so bedeutsamen Vorhabens sind jetzt gemacht. Ich bin dem Präsidenten des Deutschen Historischen Museums, Raphael Gross, dankbar, dass er sich dieser wichtigen Aufgabe auch persönlich annimmt.“
Raphael Gross, Präsident des DHM: „Im Zweiten Weltkrieg überfiel und besetzte Deutschland die meisten Länder Europas und verübte Verbrechen größten Ausmaßes. Das Wissen darum ist für das historische Verständnis deutscher und europäischer Gegenwart sehr wichtig. Die Auseinandersetzung damit gehört zu den zentralen Themen des Deutschen Historischen Museums. Der Aufbau einer Einrichtung, die erstmals die Geschichte der deutschen Besatzung auf der Grundlage empirischen Wissens in ihrer gesamten Breite zeigt und so die historische Urteilskraft für die Auseinandersetzungen im Europa der Gegenwart stärkt, sehe ich als meine zentrale Aufgabe und freue mich über diese neue Herausforderung für das DHM.“
Die für diese Aufgabe erforderliche personelle Unterstützung hat der Deutsche Bundestag mit dem Haushalt für das Jahr 2021 bereits beschlossen. Das DHM wird dazu ab Januar 2021 eine Stabsstelle mit drei Beschäftigten einrichten.
Bei der Entwicklung des Realisierungsvorschlags wird das DHM durch zwei Arbeitsgruppen beraten, der deutsche und internationale Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie Vertreterinnen und Vertreter bestehender Erinnerungsorte angehören. Der Direktor der Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas, Uwe Neumärker, wird beiden Arbeitsgruppen angehören und so die Expertise seiner Einrichtung umfassend einbringen.